Namibia mit Rudi November 2006

Reisezeit: November 2006  |  von Sabine H.

Auf nach Swakopmund

23.11.2006

Wie schön ist doch, wenn man in Sesriem Camp übernachtet, ohne am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen zu müssen, um nach der Katzenwäsche in den überfüllten Waschräumen ins Sossusvlei aufzubrechen ! Genau diesen Programmpunkt haben wir uns nämlich gespart, weil wir das beide schon kannten. Als morgens gegen 5.00 Uhr um uns herum die ersten Motoren starteten, haben wir uns gemütlich nochmal umgedreht und weitergepennt - schließlich war diese Reise ja Urlaub ! Als alle weg waren, haben wir die bereits wieder tip top gereinigten Waschräume für uns ganz allein beansprucht und nach einem gemütlichen Frühstück unser Zelt wieder abgebaut. Nur: Wie die "Windsicherung" in Form eines um einen Ast geschlungenen Seiles wieder runterbekommen ?

Tja, etwa so !

Tja, etwa so !

Anschließend sind wir dann noch ein bißchen im Sesriem Canyon umhergewandert (den kannte ich nämlich noch nicht). Canyons - so habe ich auf dieser Reise festgestellt - sind unheimlich fotogen.

Wunderschöne Steine, nicht wahr ?

Wunderschöne Steine, nicht wahr ?

Tja, und dann ab dafür ! Gefreut hatte ich mich schon auf ein Wiedersehen mit dieser urigen Mischung aus Tankstelle, Cafe, Lodge, Toiletten, Shop und Nichts namens Solitaire, wo es den besten, saftigsten, größten, matschigsten, leckersten Apple Pie der Welt gibt ! Selbstverständlich kennt Rudi auch hier wieder den Eigentümer, der ein echtes Original ist. Ich habe seinen Namen leider schon wieder vergessen und Rudi kann ich leider nicht mal eben schnell fragen, denn der befindet sich in Johannesburg...seufz !

Witzig allerdings, daß wir hier wieder auf meine Dorf-Bekannten trafen und ich auch endlich ein Foto von deren urigem Vehikel "Pinzi" schießen konnte (ein ehemaliges Militärfahrzeug, Pinzgauer). Meine Bekannten hatten ihren Apple Pie schon intus und fuhren bald weiter. Wir tankten noch auf (Kaffee und Benzin für den un-urigen "Toyoti") und verließen dann ebenfalls den Ort des Geschehens - jedoch nicht ohne ein Wiederholungsfoto von mir und dem Autowrack nebst Tanksäulen-Ruine geschossen zu haben...

Das ist "Pinzi" ! Mit was für extravaganten Vehikeln man doch Namibia durchqueren kann...hat es schon mal jemand im Rolls Royce versucht ?

Das ist "Pinzi" ! Mit was für extravaganten Vehikeln man doch Namibia durchqueren kann...hat es schon mal jemand im Rolls Royce versucht ?

Zum Vergleich: März 2006 mit eindeutiger Orientierung zum Autoschrott...

Zum Vergleich: März 2006 mit eindeutiger Orientierung zum Autoschrott...

...und November 2006. Der Hut ist eindeutig besser und es herrscht jetzt offenbar eine größere Affinität zur Zapfsäule!

...und November 2006. Der Hut ist eindeutig besser und es herrscht jetzt offenbar eine größere Affinität zur Zapfsäule!

Auch dieses Mal konnte ich den Apple Pie nicht schaffen, aber die Ereignisse wiederholen sich: Wegschmeissen so eines exquisiten Stückes Apfelkuchen ist eine Todsünde und so mampfte ich auch 9 Monate später nach dem 1. Mal noch stundenlang auf der Weiterfahrt nach Swakop weiter an diesem sensationellen Kuchen. Die Fahrt nach Swakopmund ist dann wirklich öde, aber die Firma Daimler Chrysler bescherte uns eine Überraschung kurz vor Walvis Bay. Während ich noch sehnsüchtig das Nichts nach Welwitschias (das sind Pflanzen !) scannte (vergeblich), brauste ein erster schwarzer, unheimlich aussehender, seeeehr schneller, großer Wagen auf der Piste an uns vorbei und hüllte uns sekundenlang in eine riesige Staubwolke. Rudi wurde auf dem Beifahrersitz hellwach und meinte, das sei ein Test-Mercedes gewesen, denn die menschen- und autoleere Strecke wird gern von Automobilherstellern als Teststrecke genutzt. Warum auch nicht ? Man kann rasen, wie bekloppt, und ausprobieren, wie sand- und wüstentauglich so eine Karre ist. Wenig später: Wrrrummmm ! Nächster gut getarnter schwarzer Daimler ! Ich kämpfte wieder mit der Sandwolke und der Nicht-Sicht. Es folgten noch 4 weitere. Mein Gott, hallo Daimler ? Es gibt auch ein paar Touris in Namibia, die so eine japanische Reisschüssel durch die Wüste zu bewegen versuchen und da kann man die Mega-Sandstaubwolken nicht wirklich gut vertragen ! Erst ab Walvis Bay kam wieder menschliches Leben ins Spiel. Walvis Bay selbst ist ja nun auch nicht gerade der Hit, aber irgendetwas muß dran sein an dieser Stadt, denn warum sonst sollten Angelina Jolie und Brad Pitt ausgerechnet diesen Ort erwählt haben, um dort ihr Kind zu bekommen ? Klatschsüchtig, wie ich nun mal bin, und dann noch am Ort des vor Monaten geschehenen Geschehens, wollte ich jetzt unbedingt sehen, wo sich die beiden so lange vergnügt hatten - immerhin von oberster namibischer Staatsmacht abgeschirmt und geschützt. Rudi wußte, wo. Ein Vorort von Walvis Bay, noch öder als die Stadt selbst. Die scheinbar einzige Palme im Ortsteil ist eigentlich ein Mobilfunkmast, gut getarnt. SMS nach Hollywood dürften somit gesichert gewesen sein. Deren Unterkunft war eigentlich geradezu bescheiden, allerdings dürften sie sie ja für sich allein gehabt haben, das ändert die Sichtweise ein wenig...Wie auch immer, wir fuhren kurz darauf in Swakopmund ein und bezogen unser süßes, kleines Cottage im Brigadoon B & B. Nachdem wir das Auto komplett ausgeräumt hatten, begab ich mich auf Shopping-Tour, während Rudi das Auto waschen ließ. Swakopmund ist ein echtes Einkaufsparadies ! 1 Stunde hatte ich Zeit, bis ich wieder mit Rudi verabredet war, also Power-Shopping ! Kein Problem, Kreditkarte wurde zum Glühen gebracht und am Ende wanderten haufenweise Tüten ins frisch gewaschene Auto. Am Abend schleppte Rudi mich dann in sein Stammlokal, die "Weinmaus" und ich lernte seine Freunde Christian (er ist der Wirt) und Marina kennen und außerdem im Laufe des Abends noch diverse andere Leute, die sich in diesem gemütlichen Lokal zum Stammtisch treffen. Seeeehr nett !

© Sabine H., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Namibia-Reise mit meinem südafrikanischen Freund Rudi von Kapstadt bis Windhoek
Details:
Aufbruch: 18.11.2006
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 28.11.2006
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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