1 Jahr studieren in Perth

Reisezeit: Februar 2007 - Februar 2008  |  von Benjamin Meyer

Perth - part 1: O-Week (Orientation Week) (19.-23.02.07)

Am Montag ging es erst mal recht ruhig los mit einem sehr guten Frühstück in der Tropical Groove auf dem Campus für alle Internationals. Sozusagen als kleine Begrüßung und zum näher Kennenlernen. Apropos Uni, ich bin mir ja durchaus bewusst das Freibug zu den schöneren Unis in Deutschland zählt und war da ja auch immer so ein bisschen stolz drauf, aber gegen die Uni hier wirkt das alles doch ziemlich blass. So einen Campus hab ich zumindest in Deutschland noch nicht gesehen. Schaut einfach die Bilder an und werdet neidisch .

Hacket Hall

Hacket Hall

Kleiner Dschungel auf dem Campus

Kleiner Dschungel auf dem Campus

Tropical Groove

Tropical Groove

Nach der offiziellen Begrüßung und einer recht witzigen Einführung in die australischen Sprachuntiefen (hätte auch mal ein bisschen früher kommen können), wurde es dann aber ziemlich stressig, da uns der ganze Enrollmentprozess in 1 Stunde erklärt und man mit Informationen nur so zugeschüttet wurde. In der Mittagspause wurde ich dann leider daran erinnert das ich noch immer keine Wohnung hab und ich mich da so langsam mal drum kümmern sollte, weil man ja auch nicht unbedingt mehr Zeit hat, wenn die Uni angefangen hat. Allerdings ging es den anderen Internationals auch nicht unbedingt besser und so konnten wir uns gegenseitig was vorjammern. Nachmittags war dann Enrollment, was sich letztendlich als relativ einfach herausgestellt hat. Vor allem deswegen weil jeder Schritt den man nacheinander machen musste, idiotensicher mit großen Zahlenschildern gekennzeichnet war. Auch der ganze andere Einschreibe- und Registrierungsprozess war zumindest in meinem Fall relativ einfach, da ich keine Wahlmöglichkeiten für Tutorials usw. hatte. Ist hier fast wie in Deutschland, den Naturwissenschaftlern traut man einfach nicht zu sich den Stundenplan selbst zu organisieren. Am Dienstag hatten dann alle deutschen Exchangestudents einen Vorstellungstermin bei der Leiterin des Instituts für Deutsche Sprache. Eigentlich hatte ich dabei eher an ein mehr oder weniger steifes offizielles Gespräch gedacht, es hat sich dann aber herausgestellt das sie total nett ist. Als sie die Wohnungsproblematik mitbekommen hat, hat sie gleich zum Telefonhörer gegriffen und alle Wohnungslosen für die ersten Wochen bei Doktoranden usw. untergebracht, falls wir bis zum Wochenende nichts finden würden. Damit waren wir innerhalb einer halben Stunde alle unsere Wohnungssorgen los und konnten die Suche etwas entspannter angehen. Mittlerweile hab ich und fast alle anderen auch eine Wohnung gefunden, wo wir zumindest fürs erste unterkommen. Außerdem wurden wir eingeladen, doch mal bei den deutschen Konversationsklassen vorbeizuschauen, um mit den australischen Deutschstudenten als native speaker zu üben. Ich denk ich wird da in den nächsten Wochen auf allen Fälle mal vorbeischauen, weil es sicher eine gute Möglichkeit ist Australier kennen zu lernen, die über Bratwurst hinaus an Deutschland interessiert sind. Am Nachmittag war dann eine Informationsveranstaltung über die ganzen Freizeitmöglichkeiten, die die Uni bietet. Anschließend gab es für uns noch ein kleines Barbecue und später waren dann noch alle Internationals im Hip-ee Club. Ich war davor noch mal im Hostel und war schwer der Meinung die Strecke vom Hostel zum Club könnte man in 5 min laufen. Hat dann letztendlich doch 25 min gedauert und hat mir einige ungläubige Blicke von Australiern eingebracht, die wohl nicht glauben konnten das man die Strecke auch laufen kann. Die nächsten Tage haben sich dann eher durch rumgammeln am Strand ausgezeichnet und weniger durch besonders große Produktivität. Immerhin hab ich es am Mittwoch noch geschafft mir ein Fahrrad samt Helm und Schloss zu kaufen. Ich hab mich dann auch gleich mal in den Linksverkehr gestürzt und festgestellt, dass das ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Es ist ja schon beim Straßeüberqueren so, dass man ständig in die falsche Richtung schaut und öfters fast überfahren wird, aber wenn man selber aktiv am Straßenverkehr teilnimmt ist das noch mal um einiges komplizierter. Man muss dauernd darüber nachdenken aus welcher Richtung die Autos gleich wieder kommen und zu welcher Seite man sich umdrehen muss, wenn man abbiegen will. Bis jetzt ist mir aber noch nix größeres passiert außer ein paar wüst hupenden Australiern. So weit so gut, man darf gespannt sein ob ich den Straßenverkehr hier unbeschadet überstehe .

Nachdem wir ja, wie ich oben schon erzählt habe den Mittwoch und Donnerstag am Strand verbracht haben und abends im Pub oder mit nem Bier am Swanriver rumgehangen haben, war am Freitag der sog. O-day. Ja wo soll ich da jetzt anfangen, also das ganze besteht mehr oder weniger aus 2 Teilen. Im ersten Teil bauen auf dem Unisportplatz alle Clubs ihre Stände auf und präsentieren sich. Clubs gibt's hier alle möglichen, das geht vom Archäologie- über Spanisch- bis zum Outdoorclub. Ich bin inzwischen im letzteren und im Perth International gelandet. Sind zwar die 2 typischen International Clubs, aber es sind halt auch die Attraktivsten für uns. Der Outdoorclub bietet z.B. Wander- oder Kanutouren und noch viele andere Freizeitaktivitäten an. Der zweite Teil des O-days hat mich sehr stark an Festivalatmosphäre erinnert. Man fängt schon um 12 Uhr mit dem Bier trinken an und setzt das dann auch den ganzen Nachmittag fort. Nachmittags spielen dann ein paar lokale (übrigens ziemlich gute) Bands und auf dem Campus türmen sich die Bierdosenberge. War auf alle Fälle ein sehr lustiger Nachmittag. Auf dem Campus gibt's übrigens sogar einen eigenen Pub. Wie überall in Australien wurde auch an dem O-day sehr stark darauf geachtet, dass kein Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt wird. Wer hier nicht aussieht als hätte er die 30 schon lange hinter sich gelassen, kommt ohne Ausweis in keinen Pub oder Diskothek rein. Da helfen dann auch keine Verhandlungen. Glücklicherweise wird der deutsche Perso überall akzeptiert, sonst müsste ich ständig meinen Reisepass mitrumschleppen.

Feiern am 0-day

Feiern am 0-day

Am Cottesloe beach

Am Cottesloe beach

Pub auf dem Campus so um ca. 1 Uhr

Pub auf dem Campus so um ca. 1 Uhr

© Benjamin Meyer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich gehe im Februar 2007 für ein Jahr zum Studieren nach Perth. Da ich dort natürlich nicht die ganze Zeit in der Uni versauern, sondern auch Australien kennenlernen möchte, habe ich mich hier mal angemeldet um allen die mich kennen oder die es interessiert von meinen Erlebnissen zu berichten.
Details:
Aufbruch: Februar 2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Benjamin Meyer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.