1 Jahr studieren in Perth
Perth - part 1: Zweite Uniwoche (05.03. - 11.03.07)
Auch wenn ich mit den anderen Interantionals im Moment noch sehr viel unternehme, bekomm ich so langsam das Gefühl, dass der Alltag mich eingeholt hat. Das liegt wohl vor allem daran, dass ich mich so langsam an meinen Stundenplan gewöhnt und damit auch einen weitestgehend geregelten Tagesablauf habe, zumindest unter der Woche. Mittlerweile weiß ich ja auch wo welche Vorlesung statt findet und wo welches Labor ist und lauf nicht mehr ganz orientierungslos auf dem Campus herum. Mit meiner Praktikumspartnerin hab ich zumindest in Mikrobiologie ziemlich glück gehabt. Mit ihr kann ich mich auch ganz gut über "Nicht-Uni-zeugs" unterhalten. Dafür ist das Mädel vom Genetikpraktikum tierisch auf die Nerven. Ich vermute sie leidet unter so einer Art Kontrollzwang. Deswegen sind unsere Gespräche auch überwiegend wie folgt: "Ja ich hab 5 µl pipettiert und Ja ich hab auch das sterile Wasser verwendet und ich weiß auch wie man ne Pipette einstellt". Naja so geht das auf alle Fälle die ganze Zeit. Aber da ich ja ein freundlicher Mensch bin, beschwer ich mich auch nur hier in meinem Blog, weil sie den bestimmt nie zu Gesicht bekommen wird. Ansonsten gibt's von der Uni im Moment wenig zu berichten, Labreports stehen noch keine größeren an und ansonsten schieb ich die ganze Arbeit wie gewohnt vor mir her, bis irgendwann mal eine Prüfung ansteht.
Ansonsten unternehme ich, wie schon erwähnt, im Moment viel mit den anderen Internationals. Am Freitag war ich auf einer Party bei ein paar Norwegern eingeladen. Um genau zu sein, muss ich eigentlich sagen, dass ich von den Gastgebern niemanden kannte und damit auch nicht direkt persönlich eingeladen war. Ich hab das nämlich nur über 3 Ecken von einer Bekannten hier erfahren. In Deutschland würde ich so was ja nie machen, aber hier läuft das alles ein bisschen anders ab. Wenn hier jemand eine Party schmeißt, dürfen die Freunde dann auch immer noch andere Leute mitbringen, die dann natürlich auch was zum trinken mitbringen müssen. Bis jetzt ist es aber noch nie so ausgeartet, dass am Ende 100 Leute da warn. Es hält sich dann trotzdem noch in Grenzen. Ein anderer Gegensatz zu Deutschland ist, dass Partys hier meistens schon um 7 Uhr beginnen oder manchmal schon am Nachmittag und dann aber meistens auch um 1 Uhr enden. Das hat den Vorteil das man relativ viel Schlaf ab bekommt und seltener einen Hangover hat.
Am Samstagabend war ich dann mit Sören und seiner Freundin und noch ein paar anderen Leuten in Freo auf einem kleinen Konzert von deren Freunden in einer kleinen Tapas Bar. Ist ein sehr netter Abend geworden, u.a. sind wir danach noch im "little creatures" versumpft. Das ist eine relativ kleine Hausbrauerei direkt am Hafen mit angeschlossener Kneipe, so in etwa wie der Feierling in Freiburg. Ich hab an dem Abend auch noch eine Australierin kennen gelernt, die ein Jahr in Aachen studiert hat und, da sie auch für ein paar Tage nach Freiburg gefahren ist, Onkel Wok kannte. Ich fands ziemlich witzig am anderen Ende der Welt jemanden zu treffen, der mein Stammasiarestaurant in Freiburg kennt.
Sonntagmittag hab ich mich mit Manfred, Sören und Sebastian getroffen um nach einem Muntermacher Kaffee nach Scarborough an den Strand zu fahren. Das sind so um die 15 km, was für mich ja kein größeres Problem darstellt, aber in der Hitze kommt man doch ganz schön ins schwitzen. Haben uns dann am Strand noch mit ein paar anderen Internationals und Australiern, die wir über den Perth International Club kennen gelernt haben, getroffen. Die haben uns gleich mal für verrückt erklärt bei dem Wetter soweit mit dem Fahrrad zu fahren. Dabei war es an dem Tag gar nicht so richtig heiß nur gerade mal so um die 33°C. Für hiesige Verhältnisse also recht human. Wir hatten auf alle Fälle viel Spass, nicht zuletzt wegen den richtig großen Wellen, die es dort hatte. Man kann so was ja immer schlecht schätzen, aber ich vermute mal sie waren so um die 2m hoch. Gegen Abend sind wir dann noch nach Cottesloe beach zur sunday session gefahren. Das findet jeden Sonntag im Cottesloe beach Hotel statt und man kann da bei live Musik und einem kühlen Bier den Sonnenuntergang über dem Meer genießen. So sollt jeder Sonntag sein!
Der erste, der mir schreibt wie dieser Turm wohl heisst bekommt von mir einen ausgegeben, wenn ich wieder daheim bin.
@Lena sorry aber mein Zimmer ist in einem nicht vorzeigbaren Zustand, die Bilder gibt's wann anders
Aufbruch: | Februar 2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2008 |