Kambodscha, Thailand und viel zu wenig Zeit!

Unter den suedostasiatischen Laendern ist Kambodscha laut Aerzte ohne Grenzen am staerksten von HIV/Aids betroffen. Siem Reap liegt mit 6,6 Prozent HIV-Infizierten an der Spitze des Landes. Die Kindersterblichkeit (Tod innerhalb des ersten Lebensjahres) liegt in Kambodscha bei 111 pro 1000 Lebendgeburten; sie ist in Asien nur höher in Bhutan (129) und Afghanistan (164). In Kambodscha kommt auf 16.365 Leute ein Arzt. Nur Nepal ist ärztlich schlechter versorgt als Kambodscha, mit 16.830 Leuten pro Arzt. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Kambodscha bei 51 Jahren. In Asien ist sie nur niedriger in Afghanistan (43 Jahre). (Quelle http://www.cockatoo.com, www.aerzteohnegrenzen.at) Neben den mangelnden Moeglichkeiten der medizinischen Versorgung sind Kinder auch durch HIV bedroht, da die Infektionsrate der Erwachsenen (Eltern) sehr hoch ist. Viele Kinder werden aus Armut von ihren Eltern nach Thailand verkauft oder verschleppt. Viele enden dort als Prostituierte oder, wenn sie Glueck haben, als Strassenverkaeufer. Ein Heim fuer diese Kinder, die zum Teil wieder nach Hause kommen, aber oft nicht mehr in die Familie koennen, steht auch in Siem Reap. Sie bekommen dort Unterricht, werden auf ein Leben "draussen" vorbreitet, die eigene Kultur wird ihnen wieder naeher gebracht. Einige dieser Kinder haben wir bei einer kleinen Tanzauffuehrung (Apsara) kennengerlernt. Es gibt Europaer,die ein paar Monate einen Stopp in einem solchen Waisenhaus machen, um die Kinder zu unterrichten. Es war sehr bewegend zu hoeren, wie es diesen Kindern geht, was sie alles erdulden mussten. Das Heim ist auf Spenden angewiesen und versucht alles Erdenkliche um an diese zu kommen. Die Kinder sind trotz allem sehr froehlich und offen, was wir nicht vermutet haetten. Doch wie alle anderen Kinder, die wir waehrend unsere kurzen Aufenthalts kennen gelernt haben, kamen sie offen und herzlich auf uns zu.