Kambodscha, Thailand und viel zu wenig Zeit!
Bangkok
An diesem Abend wollte wir nur noch etwas essen und dann sofort ins Bett! Und was für ein Bett! Eine ECHTE Matratze! Weich! Kein eingenähtes Brett (auch die im Koh Mak Ressort waren eher für Fakire als für verweichlichte Touristen geeignet, wenn auch nicht ganz so schlimm wie in Koh Chang. Übrigens haben wir herausgefunden, weshalb man Holzbretter einnäht. Auf der Matratze stand 8 Jahre Garantie, da hat es mich eher gewundert, daß der Hersteller das Ganze nicht noch eingemauert hat!)
Und ein weiches Kissen! Herrlich! Nach drei Wochen weiß man so etwas wieder richtig zu schätzen...
Am nächsten Tag ging wir dann nach einem ausgiebigen Frühstücksbüffet shoppen.
An dieser Stelle ein Warnhinweis an diejenigen unter euch, die im Trinity Silom frühstücken:
Ein heimtückischer Anschlag der Thais auf meine Geschmacksnerven ist ihnen leider gelungen, eine Peinlichkeit konnte im letzten Moment vermieden werden...
Auf dem wunderschön arrangierten Frühstückstisch stand, arglistigerweise direkt neben den Cornflakes (ihr erinnert euch, wir waren seit sieben Tagen auf Entzug: Cornflakes - no have!) etwas, was ich eindeutig als Obstsalat identifizieren konnte. Trauben + Ananas + Orangen + helle, cremige Substanz= Obstsalat mit Joghurt, so meine Rechnung. Und freudig schaufelte ich ebendiese auf meine heißbegehrten Cornflakes.
Nachdem ich den leckeren, echten Kaffee probiert habe löffelte ich nun frohgemut den ersten Happen ....um sofort alles in die nächste Serviette zu prusten!! Igitt! Mayonnaise! Nicht gerade was ich unter Frühstück verstehe! Übrigens konnte ich in den nächsten Tagen einige Leute beobachten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben...J
Damit nicht genug. Ich beschloss vorsichtiger zu werden und bei den Nahrungsmitteln zu bleiben, die ich eindeutig identifizieren konnte. Am nächsten Morgen stand dann eine Schüssel mit Eiern auf dem Büffet. Kann man wenig verkehrt machen, dachte ich, aber falsch! Nachdem ich eines auf meine Teller gelegt hatte, bemerkte ich den starren Blick eines Bediensteten: "You want egg?" "Nein, eigentlich Kuchen, aber das Mehl hab ich nicht gefunden" konnte ich leider nicht auf Thai. Weshalb legt man sich ein Ei auf den Teller, wenn nicht, um dieses zu essen? "Yes" antwortete ich und dachte nachsichtig, vermutlich möchte er sich einfach nur unterhalten. Während er sicherlich in diesem Moment dachte, Himmel, ist die dämlich...
Er fragte noch mal: "You want egg?" Ich nickte vorsichtig und er nahm das Ei von meinem Teller (mein Gott, sind die hier etwa abgezählt?), ging nach hinten, da wo die PFANNE steht und so langsam dämmerte es mir... ok, aber wer kommt den auf die fiese Idee rohe Eier auf den Buffetttisch zu stellen?!?!
Wenn wundert es, ich blieb nun bei Cornflakes pur! Und wurde von der Bedienung immer mit einem freundlichen Lächeln begrüßt ("siehe da, es ist wieder die Debile von gestern").
Nun gut, jetzt zum wichtigsten Teil: SHOPPING!
Da der Skytrain erfreulicherweise sehr nahe war und Colin im Gegensatz zu mir das System das als idiotensicher gilt (nein, ist es nicht!) sofort kapiert hat, waren wir in kürzester Zeit im World Trade Center. Nach ein paar, eher lustlosen Einkäufen steuerten wir das geheime Paradies an, das wir schon im letzten Jahr entdeckt hatten: Das Mahboonkrong Center! Sieben Stockwerke Einkaufshimmel, alles was man sich ansonsten über viele Kilometer verteilt mühsam zusammenshoppen muss liegt hier nebeneinander. Haushaltswaren, Bücher, Spielsachen, CDs und last but not least: Klamotten! Und soooooo günstig!!!!
Ich schicke es an dieser Stelle vorweg: Wir haben die kompletten zwei Tage nahezu ausschliesslich in diesem Center verbracht. Unsere Besessenheit ging so weit, dass wir am Ende des 1. Tages nur noch (obwohl sehr lecker!) im foodstall des Obergeschosses essen gehen konnten, da wir unser Bargeld komplett in ein textiles Vermögen umgesetzt hatten. Leider hatten die Banken schon zu, so dass wir erst am nächsten Tag unsere Reiseschecks umtauschen konnten. Aber was macht das schon, wenn man dafür tütenweise Einkäufe mit sich herumschleppen kann!
Das MBK in Bangkok, oder besser, ein sehr kleiner Teil davon....
Und nun zu weiteren Peinlichkeiten....
Wer es noch nicht selbst erlebt hat: Einkaufen in Bangkok verursacht einen tierischen Hormonrausch! Endorphine rasen durch die Adern und mit dem Taumel dieses Glücksgefühls lässt sich wohl erklären, das wir beim Anblick der Glashäuschen beschlossen, es den Thais nachzutun.
Karaoke! Nie war die Gelegenheit besser! Es war nahezu kein Mensch da (von den ganzen Schulkindern abgesehen, die eigentlich im Unterricht sitzen sollten und sich stattdessen hier vergnügten) und: Die Dinger sind ziemlich schalldicht!
Zur Belustigung der Angestellten hatten wir aber keinerlei Ahnung, wie das Ganze funktioniert. Anscheinend kann das sonst jedes Kindergartenkind. Aber nun gut: Wir haben uns eines der schlimmsten Schmalzlieder überhaupt rausgesucht, auf englisch, thai hätte uns dann doch überfordert. Ausserdem passte der Titel, Something stupid, ganz gut zu der Situation. Der nette Herr hinter dem Tresen hat uns dann das High-Tech-Gerät eingestellt. Allerdings konnten wir fast nicht singen vor lauter lachen: Statt Nicole Kidman und Robbie Williams tanzte bei uns ein thailändisches Pärchen über den Bildschirm und schmachtete sich an. Hat trotzdem sehr viel Spass gemacht!
Das Highlight, das auf keiner Bangkokreise fehlen sollte! Sich einmal als Farang in einer Karaokezelle so richtig zum Affen machen! Macht echt Spass!
Seltsamerweise wurde uns von dieser Lady nicht sofort ein Vertrag angeboten. Ob sie wohl richtig zugehört hat? Vielleicht versuchen wir es doch mit der "Superstar"- Variante, schlechter als Alexander können selbst wir nicht sein!
Die Gelegenheiten nutzen war unser Motto an diesem Tag und beinhaltete neben Karaoke auch eine Fussmassage (Genial! Man schwebt nach einer Stunde raus wie auf Wolken!) und eine neue Frisur. Zunächst zur Massage:
Liebe Leser! Falls ihr euch in einen Massagesalon, und ich rede hier von der anständigen Sorte, begebt und verschönern lässt: Habt ihr eine Maske auf dem Gesicht und unterhaltet euch, vermutet das Schlimmste! In dem Salon in dem wir waren, ließen es sich auch zwei andere Deutsche gut gehen. Während sie mit Dampfwickeln im Gesicht und mit jeweils vier Leuten rund um die Extremitäten verteilt auf dem Rücken lagen (Maniküre, Pediküre, Kopfmassage und Dampfbehandlung!) bekamen sie wohl nicht mit, wie sich der Laden füllte. Unter anderem mit uns! Und wir hatten sehr viel Spass dabei zuzuhören was man denn so erzählt, wenn man glaubt, das man nicht verstanden wird...
Zum Friseur und an die Damenwelt: Es gibt einen "Tony & Guy" Ableger im MBK! Sehr empfehlenswert und natürlich wesentlich günstiger als in good old Europe. Allerdings sollte man diesen Laden wirklich in Tony and Gay umbenennen.
Aber sehr nettes Team mit sehr viel mehr Geduld, als ich sie jemals aufbringen könnte. Zum Beweis:
Während ich mir die Haare schneiden lies, konnte Colin folgendes Gespräch miterleben. Eine australische Dame (man hörte es wohl auch am Akzent), kam mit ihrer Tochter in den Laden. Die Tochter fragte dann den Menschen hinter dem Tresen, ob dies den auch der ECHTE "Tony & Guy" wäre und keine Kopie. Was ich schon als ziemliche Dreistigkeit empfand. Aber es geht noch weiter. Der Friseur versicherte ihr, dass das eine ECHTE "Tony & Guy" Filiale ist. Daraufhin entgegnete die Tochter, ob sie denn auch die Schulungen von "Tony & Guy" gemacht hätten. Auch dies bestätigte der Mann. "Meine Mutter geht sonst zu "Tony & Guy" in Sydney und dort lässt sich dort nur von einem Friseur die Haare schneiden. Sie hat Angst." Die ängstliche Mutter schwieg weiter. Hätte ich an ihrer Stelle auch getan, denn dem Friseur wäre es nicht zu verübeln gewesen, mit der Schere auf sie loszugehen. Stattdessen antwortete er: "Ja, wir gehören zu den echten "Tony & Guy"-Kette, alle Mitarbeiter haben die notwendigen Schulungen gemacht und es gibt auch die Möglichkeit sich vom Chef (Creative Director oder so ähnlich) frisieren zu lassen. "Meine Mutter hat Angst" war die Entgegnung. Die Mutter schwieg. Der Friseur wusste da wohl auch nicht weiter. Dabei hätte er doch nun wirklich vorschlagen können, den Wunderfriseur aus Sydney einfliegen zu lassen, oder noch viel besser: Vorschlagen doch einfach wieder nach Hause zu fliegen und auf Nummer sicher zu gehen! Aber nun gut. Vielleicht hat die Frau schon üble seelische Verletzungen von einem stümperhaften Friseur erlitten oder vielleicht hat ihr einer die Zunge abgeschnitten? Oder ein Ohr? Und ähnliches könnte auch der Tochter passieren....Das Gespann sagte dann (ÜBERRASCHUNG!), dass es sich das Ganze doch noch einmal überlegen müsste und dann evt. wiederkämen. Und man fragt sich: Was sollte das? Aber Unterhaltungseinlagen sind immer wieder willkommen während man sich sonst nur die (Britney Spears-) singenden Friseure von Bangkok anschauen kann. Und leider auch anhören muss. Zur Verteidigung sei gesagt: Sie schneiden besser als sie singen!
Am 8.10. sind wir dann (schluchz) wieder nach Frankfurt geflogen. Sehr unaufregender Flug, alles Leute mit wahnsinnig viel Handgepäck und neben uns ein Typ, den ich liebend gerne durch den Notausgang befördert hätte: Meine Villa, mein Schmuck, meine thailändische Mätresse! Da kommt einem schon mal die Galle hoch! Zumal Mr. Wichtig eigentlich 11 Stunden lang non-stop geschwafelt hat und sich überhaupt nicht drum geschert hat, ob man zuhört. Jede Mahlzeit war mir sehr willkommen, damit er beschäftigt war. Aber nun gut, wir haben es überstanden und sind wieder in Köln. Leider....
Aber der nächste Urlaub kommt bestimmt! Mal sehen, wo es uns hinverschlägt!
Aufbruch: | 17.09.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.10.2004 |
Kambodscha
Koh Mak