Venezuela im Januar 2004

Reisezeit: Januar 2004  |  von Claude Traber

Die 4-Wochen Venezuela Rundreise

Ein Land das noch nicht jeder kennt.

Bienvenido

Venezuela Das "Tor zu Südamerika" vereinigt eine grosse landschaftliche Vielfalt: Schneebedeckte Anden, tropische Regenwälder, weite Savannen und karibische Strände.

Venezuela in einem Satz: Neben der pulsierenden Metropole Caracas finden sich unberührte, malerische und wenig bekannte und bereiste Gebiete.

In 4 Wochen bereisten wir dieses sagenhafte Land.
Von Caracas über die Anden nach Los Llanos. Weiter zur Karibik (Los Roques), zum Orinoco-Delta bis schliesslich zu den Tafelbergen in Canaima.

Von Zürich nach Madrid und dann in nur 8:30 Stunden nach Caracas. Trotzdem, ich kam mir mal wieder vor wie eine aufgedunsene Ölsardine. Ich hasse fliegen! Und doch hatte ich erst die Flüge Nummer 1 + 2 von insgesamt 14 in diesen Ferien hinter mir.

Jedenfalls ist es immer sehr beruhigend, wenn man schon beim anrollen zum Dock sieht, das der Flughafen nicht all zu riesig ist. Vor allem dann wenn man sich dort mit einem Freund treffen sollte.

Kaum aus dem Flugzeug (Eine A340-400 der Iberia) ausgestiegen, klingelte auch schon mein Handy. Es war Peter (kommend von seinem Antarktis und Argentinien Trip) der mir mitteilte das er sich bei einem Bier und einem Hamburger in der Flughafen Bar die Zeit um die Ohren haue.

In der besagten Bar angekommen, nach der Begrüssung, war es dann soweit; ich trank mein erstes Polar. Und es sollte nicht beim ersten bleiben, denn so eisgekühlt schmeckt es wirklich saugut!

Nach ca. 30 Minuten Bier, fiel uns ein das uns ja eine Dame von einer Agentur am Flughafen abholen kommen sollte, also beschlossen wir mal wieder in die Ankunftshalle zu gehen um zu sehen ob da jemand mit einem Schild oder so rumsteht.

Im Gerangel der Venezolaner wird man an jeder Ecke und auch sonst überall angefragt, ob man US-Dollars in Venezolanische Bolivar wechseln möchte. Und hier nun mein Tipp: Unbedingt mit US-Dollars einreisen, man verdient ein Vermögen damit. Der Strassenkurs (der eigentlich illegal ist) ist doppelt so hoch wie der offizielle Kurs der Bank. Warum? Weil der Dollar eine stabilere Währung ist als der Bolivar und man ihn auf keiner Venezolanischen Bank kaufen kann.

Das Schild!! Es war plötzlich vor uns. Mit unser beider Namen drauf. Gehalten von einer blonden Dame mittleren Alters. Sie begrüsste uns auf Deutsch. Warum auf Deutsch? Wäre es doch typischer gewesen, wenn uns die Dame in Spanisch empfangen hätte. Aber naja, wir waren der spanischen Sprache ja sowieso nicht mächtig und waren dann froh, als sie uns erklärte das sie eine "ECHTE" Caracasianerin sei. Blonde Venezolaner??? Okay, ihr Vater war Deutscher und sie hatte auch mal in Deutschland gelebt und ist dort zur Schule gegangen, aber Ihre Mutter sei echt, also echte Venezolanerin.

Jedenfalls fuhr die nette Dame (ich habe ihren Namen vergessen) mit uns hinauf nach Caracas.
Caracas liegt in einem Bergtal. Ein grosses Tal.
Vorbei an den Favelas, die hauptsächlich von Kolumbianern bewohnt werden, durch stinkende Autobahntunnels, in die Mega-City Caracas.

Autobahn mit Favelas im Hintergrund

Autobahn mit Favelas im Hintergrund

Unser Hotel, das Plaza American, war ein einfaches aber sauberes Hotel. Die Zimmer waren eher klein, hatten aber einen TV und einen Kühlschrank sowie ein Badezimmer.

Am Abend fuhren wir dann mit einem Taxi in ein Restaurant, das uns der Taxifahrer empfohlen hatte, um unser Abendessen zu uns zu nehmen. Ein Venezolanisches Rinds-Stroganoff, 2 Flaschen Rotwein ein paar Biere für fast nichts.

Am nächsten Morgen, um 09:00 Uhr stand dann auch wieder unsere Blonde, deutsch-sprechende Venezolanerin vor dem Hotel, um mit uns die Stadtrundfahrt zu machen.
Wir fuhren nach Downtown, von wo wir dann in die Metro umstiegen. Angekommen beim Regierungsgebäude, mit Besichtigung, ging's dann weiter zum Plaza Bolivar. Welchem? Dem grössten in Caracas. Es gibt in jeder Stadt in Venezuela mindestens einen Plaza Bolivar (Simón Bolívar,24. Juli 1783 bis 17. Dezember 1830, befreite Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador, Peru und Bolivien von den Spaniern.) in Caracas gibt's dann so ca. 700. Kleine und Grosse Plazas"

Plaza Bolivar mit Simón Bolívar Statue

Plaza Bolivar mit Simón Bolívar Statue

Nach einigen Gassen und Strässchen, ging's dann wieder mit der Metro zurück zum Auto und anschliessend auf die Hügel der besser betuchten und den unzähligen Konsulaten. Von hier oben gibt es einen wunderbaren Blick über Teile von Caracas. Der Dunst bedeckt wie in jeder grossen Stadt den Himmel. Trotzdem ist es ein irrsinniger Anblick, wie ihr da unten selber gleich seht:

Aussicht von einem Hügel

Aussicht von einem Hügel

Nach der sehr interessanten ca. 5 stündigen Stadtrundfahrt, ging's dann anschliessend zurück zum Flughafen, wo wir am späten Nachmittag weiterflogen nach Merida in den Anden, dem Dach von Südamerika.

Unsere liebe, blonde (echte) Venezolanerin hat uns dann ordnungsgemäss an der Passkontrolle abgegeben. Wie schon vermutet, war von unserem Flugzeug (Eine ATR 72 der Santa Barbara Air) noch nichts zu sehen. Da wir ja Ferien hatten und uns durch nichts und niemanden stören liessen, ging die Zeit, doch immerhin etwa 90 Minuten, ziemlich schnell vorbei und wir durften dann einsteigen. Der Flug nach Merida dauerte etwa 80 Minuten. Inmitten Dicker Wolken und Nebelbänken, scharf an Felswänden vorbei, landeten wir schliesslich auf dem Flughafen von Merida, der eher wie ein Sportflugplatz aussieht. Erstaunlich, ist doch Merida eine Stadt mit ca. 750'000 Einwohnern.

Unser Flugzeug nach der Landung in Merida (ATR 72, Santa Barbara Air)

Unser Flugzeug nach der Landung in Merida (ATR 72, Santa Barbara Air)

Im kleinen Häuschen das sich Airport Terminal nennt, wurden wir dann auch von einem Schweizer abgeholt. Ich glaube Markus war sein Name. (Ihr seht schon, ich habs nicht so mit den Namen) Jedenfalls war "Markus" ein wirklich netter Typ, der mit uns auch gleich interessante Gespräche über die Umgebung begann. Mit seinem Geländewagen brausten wir dann also los zu unserem Hotel. Ein wirklich sehr schönes Hotel. Fast schon zu schön für einen Abenteuer-Urlaub wie wir ihn gebucht haben.
Nach einem Ausgiebigen und sehr günstigen Essen, ging's dann weiter an eine Strassenecke mit 3 Bars. Markus hat uns diesen Tipp gegeben. Hier sollen sich viele Studenten treffen und Ausgehen. Es war dann tatsächlich auch so. Prall gefüllt und laute Latin-Music trönte aus diversen Lautsprechern. Die Leute tanzten, lachten und plauderten. Eigentlich wie bei uns, nur mit dem kleinen Unterschied, das hier viel mehr Lebensfreude und echte Fröhlichkeit zu spüren war. Vielleicht liegts auch an den günstigen, nein billigen, Getränkepreisen. Jedenfalls kostete ein Bier nur knapp 1 Franken oder eben 0,65 Euro, einen Cuba Libre gibt's für 1.50 Franken oder 1 Euro. Wo gibt's das denn sonst?

© Claude Traber, 2004
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 01.01.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.01.2004
Reiseziele: Venezuela
Orinoco Delta
Canaima
Isla Margerita
Der Autor
 
Claude Traber berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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