Orinoco Delta

Reisezeit: Januar 2004  |  von Claude Traber

Ein Land das noch nicht jeder kennt.: Das Orinoco Delta

Nach einer Zwischenlandung auf Isla Margerita, flogen wir nochmals etwa 1 Stunde südlich bis nach Maturin. Das ist in der nähe des Orinoco-Deltas. Mit einer neuen Gruppe, bestehend aus 2 Jungen Pärchen aus Ostdeutschland, Peter und mich sowie Jesus, unseren neuen Tourguide von LTA, gings dann schliesslich 1 Stunde mit einem Mini-Van zum Ufer eines Nebenflusses des Rio Orinoco. Am Ufer warteten einige Männer mit alten rostigen Booten auf uns. Auf dem einen wurde unser Gepäck verstaut, das andere diente zur Personenbeförderung. 3 Stunden soll unsere Fahrt dauern bis wir unser Jungle-Camp ereichen.

Unsere Boote

Unsere Boote

Kaum losgefahren und noch keine 10 Minuten unterwegs, gab's auch schon den ersten Monsun-artigen Niederschlag. Die Hände vor Augen nicht mehr sehend, bis auf die Knochen durchnässt, fuhren wir, als wäre dies normal, einfach weiter. Die Landschaft ist so bezaubernd das den Regen niemand so wirklich störte. Ausserdem war es ja warm.

Unterwegs zum Boral Camp

Unterwegs zum Boral Camp

Als wir das Boral Camp erreichten, wussten wir ganz genau, das wir hier in der absoluten Abgeschiedenheit waren. Es gibt hier keine Strassen, keine Wege, keine Strom oder Telefonleitungen. Will man weg von hier, braucht man ein Boot. Der Dschungel ist hier so dicht und mit so vielen Tieren bestückt, das keiner auf die Idee kommt zu Fuss wegzulaufen. Auch schwimmen wäre keine gute Idee, denn es wimmelt von Piranhas im Fluss. Aber weg musste ja auch niemand, denn wir waren ja alle freiwillig hier. Wir bezogen also unser Zimmer, das nun wirklich sehr einfach war, und hängten erst mal unsere nassen Kleider zum trocknen auf. Anschliessend gab's dann, von den freundlichen Einheimischen, ein leckeres Mittagessen serviert. Am Nachmittag durften wir dann mit einem Kajak den Fluss runterpaddeln, was mit dem Gleichgewicht nicht ganz einfach war. Passte man nicht auf, hätte es zur Kenterung kommen können. Was zum Glück niemandem passierte, denn die Piranhas waren sehr hungrig, was wir später beim Angeln festgestellt haben. Ausserdem ist die Meinungen über Piranhas nicht immer bei allen übereinstimmend. Behaupten die einen, Piranhas greifen nur an wenn man blutet, andere meinen wenn sie hungrig sind beissen sie sowieso und wieder andere sagen sie beissen immer, aber nur in Gruppen. Egal, wir sind jedenfalls nicht gekentert und das ist auch gut so. Nachdem wir dann etwa 1 Stunde durch die bezaubernde Landschaft paddelten, viele Tiere wie Ara's, Affen und allerlei Vögel beobachtet haben, hörten wir ein Motorengeräusch und unser Bootsmann fuhr zu uns mit einer Ladung Fischerruten. Unsere Kajaks befestigten wir am Uferrand und stiegen ins grosse Boot um.

Auf dem Kajak

Auf dem Kajak

Mit einfachen Holzruten, die einen Hacken an einem Stück Silch befestigte, gingen wir also auf Piranha-Jagd. Als Köder diente ein Stück blutiges Rindfleisch, dass, sobald man es ins Wasser hing, sofort von den Piranhas abgenagt wurde. Uns wurde klar, das es viele hungrige Piranhas im Wasser hat und wir erneut froh waren, das wir nicht kenterten mit dem Kajak.

Piranha-Fischen

Piranha-Fischen

Am nächsten Morgen durfte man wählen zwischen einer erneuten Kajak Tour, oder nochmals fischen. Peter ging mit dem Kajak und ich entschied mich fürs fischen. Der Bootsführer und ich fuhren etwa eine halbe Stunde Flussabwärts, zu einem mit Wasserpflanzen bewachsenen Platz, an dem es scheinbar viele Fische gab. Wir warfen unsere Angeln aus und prompt zogen wir einen Fisch nach dem anderen raus. Also zugegeben, das Fangglück war vor allem dem Bootsführer hold. Nach etwa einer Stunde traf dann auch Peter und Jesus mit den Kajaks bei uns ein und wir fuhren alle zusammen den Fluss weiter runter zu einem Süsswassersee, wo es Süsswasser-Delfine zu beobachten gab.

Süsswassersee

Süsswassersee

Einen Tag später, früh Morgens. Die Sonne strahlte schon mit voller Wucht. Leider mussten wir schon wieder Abschied nehmen von diesem wunderbaren Flecken Erde. Doch zum Glück ging diesmal die Bootsfahrt trocken zu Ende. Jedenfalls konnten wir auf der Fahrt noch viele Tiere wie zbs. Kapuzineraffen oder Papageien beobachten.

Rückfahrt durch den Dschungel

Rückfahrt durch den Dschungel

© Claude Traber, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die 4-Wochen Venezuela Rundreise
Details:
Aufbruch: 01.01.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.01.2004
Reiseziele: Venezuela
Orinoco Delta
Canaima
Isla Margerita
Der Autor
 
Claude Traber berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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