Reiselust statt Unifrust!!!
Vom Pech verfolgt...auch in Bangkok!: Thailand mal anders...
Heute bekamen wir einen Einblick in das wirkliche Leben in Thailand, fernab von Tempelanlagen und Tourismus. Wir mussten erfahren wie die Menschenrechte hier mit Fuessen getreten werden.
Eigentlich wollen wir ja eine Frau aus Holland besuchen, die per Flyer um Besuche gebeten hat. Da diese jedoch an dem Tag schon Besuch bekommen hatte, konnten wir nun nicht mehr zu ihr. Gluecklicherweise lernten wir in der Wartehalle eine Frau von einer kirchlichen Organisation kennen, die die auslaendischen Gefangenen regelmaessig besucht. Diese hatte eine Liste mit den Namen der auslaendischen Inhaftierten bei sich, die kaum Besuch bekommen. Sie gab uns den Namen von zwei Frauen die wir besuchen konnten. Nach zwei stuendiger Wartezeit war es dann soweit...
Eine der Frauen stammt aus Russland und die andere aus Nigeria. Beide sind wegen eines Drogendeliktes Inhaftiert (das central woman correction center ist ein Gefaengnis ausschliesslich fuer Drogendelikte, die in Thailand besonders hart bestraft werden). Wir konnten mit den beiden hinter Gittern und Glas eingesperrten Frauen ueber eine Mikro sprechen.
Sie erzaehlten uns, dass sie mit 80-100 Gefangenen in einer Zelle leben muessen, in der es weder Stuhl noch Bett gibt. Die Toilette befindet sich, fuer alle sichtbar, mitten im Raum, so das die Privatsfaere absolut verloren geht. Die Frauen muessen auf dem Boden schlafen und essen. Taeglich gibt es Reis mit Chilli oder Bohnen zu essen. Auf das Alter und den koerperlichen Zustand (bsp. Schwangerschaft) der Frauen wird keine Ruecksicht genommen. Sie muessen leben und arbeiten wie alle anderen auch. Ausserdem sei die Behandlung durch die Waerter menschenunwuerdig (...).
Schon im Wartebereich wurde deutlich wie schlecht die Zustaende in dem Gefaengnis sein muessen. Die Einheimischen Familien und Freunde brachten Obst, Gemuese, Fleisch und Pflegeprodukte fuer die Inhaftierten mit. Auch wir kauften den beiden Frauen etwas zu essen und Kaffee.
Die Frauen leben in dem Gefaengnis voellig abgeschnitten von der Aussenwelt. Sie haben kein TV, Radio oder Zeitung. Selbst Buecher koennen sie nur ueber ihre Botschaft bekommen (Die Frauen waren somit sehr gespannt zu erfahren was in der Welt ueberhaupt passiert und wie das Leben ausserhalb ist). Beide Frauen bekommen so gut wie nie Besuch, da sich ihre Familien die teure Reise nach Thailand nicht leisten koennen. Es gibt fuer sie auch nicht die Moeglichkeit in ihr Heimatland abgeschoben zu werden, da sich die Regierungen nicht fuer sie interessieren. Bei Europaeern und Amerikanern sieht dies anders aus. Sie muessen meist nur wenige Tage oder Wochen ausharren bis sie in ihr Heimatland zuruek koennen um dort ihre Strafe abzusitzen.
Wir mussten den Frauen versprechen, dass wir sie nocheinmal besuchen kommen wenn wir wieder in Bangkok sind und ihnen regelmaessig schreiben. Sie waren so uebergluecklich ueber unseren Besuch, dass ihnen die Traenen in den Augen standen.
Natuerlich koennen wir hier nicht all das wiedergeben, was uns erzaehlt wurde und was wir gesehen haben, da dies aus politischen und persoenlichen Gruenden nicht moeglich ist.
Aufbruch: | 22.07.2007 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2007 |
Kambodscha
Laos
Malaysia