Für 88 Sekunden um die halbe Welt…
…na ja in diesem Fall ist nachher noch ein Urlaub in Thailand drin. Auch wenn in hiesigen Gefilden die „Universiade“ eher ein Schattendasein unter den großen Sportevents fristet, ist sie doch mit etwa 10.000 Athleten die zweitgrößte Mulitsportveranstaltung der Welt – und ich werde dabei sein. Nach getaner Arbeit bleiben uns (meiner Freundin und mir) noch knapp 3 Wochen zum Backpacking in Thailand. Mal sehen, wo wir stranden werden – es wird wohl irgendwo zwischen spartanisch und prachtvoll sein.
Prolog
Dies ist wohl wenigstens zu Anfang ein eher unkonventioneller Reisebericht, da die eigentliche Reise erst am 13. Tag meines Aufenthaltes anfangen wird. Vorher werde ich von meinen Eindrücken, Erlebnissen und hoffentlich auch Erfolgen auf der "Universiade" berichten.
Da wohl nicht jeder mit der Universiade etwas anfangen kann, hier eine Mini-Erläuterung. Es handelt sich etwas flapsig ausgedrückt um die "kleine Schwester der Olympischen Spiele" an der allerdings ausschließlich Studenten teilnehmen dürfen. Das Programm beinhaltet neben einigen stets ausgetragenen Sportarten auch sog. Zusatzsportarten, die immer mal wieder wechseln und vom jeweiligen Veranstalter benannt werden. Es lassen sich einige Parallelen zu der "großen Schwester Olympia" ziehen: ständig wechselnde Austragungsorte, eigenes Village für die Athleten mit allen Annehmlichkeiten, große Eröffnungs- und Abschlusszeremonie und natürlich die Ziele wie Völkerverständigung, Messen der weltbesten Athleten im sportlichen Wettkampf und so weiter und so weiter.
Meine Sportart gehört erstmals zum Programm der Universiade - obwohl wir schon seit 1896 bei Olympia dabei sind. Ich bin Sportschütze und meine Disziplin ist OSP (Olympische Schnellfeuerpistole bzw. rapid fire pistol). Auch hier 'ne Mini-Einführung. Stell Dir als Grundkonstrukt das Schießen beim Biathlon vor. So, und nun kommen die Scheiben auf 25 Meter heran und ich habe anstatt eines Gewehrs eine Pistole. Die Scheiben stehen zwar nebeneinander, sind aber nicht ständig sichtbar, sondern grundsätzlich 90Grad zur Seite gedreht. Die eigentliche Trefferfläche misst 10 cm im Durchmesser wobei die Wertung nicht Treffer oder Nichttreffer lautet, sondern unterschieden wird, wie weit mein Schuss vom Zentrum entfernt liegt. Meine Aufgabe ist es nun beim Umklappen der Scheiben auf jede Scheibe einen Schuss abzugeben. Die Zeit, in der die Scheiben für mich sichtbar sind, variiert während des Wettkampfes. Zuerst habe ich acht, dann sechs und schließlich vier Sekunden Zeit für alle 5 Schuss. Ein kompletter Wettkampf besteht aus je zwei Serien der obigen Zeiten. Das ganze wird dann einmal morgens und einmal nachmittags wiederholt. Die besten sechs der Vorkämpfe kommen ins Finale wo nochmals 4 Serie zu 4 Sekunden geschossen werden. So, und nun dürfte sich beim Nachrechnen auch die Überschrift dieses Reiseberichts erklären...
Aufbruch: | 04.08.2007 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 05.09.2007 |