Gschbensi geht auf Reisen
Fruitpicking/ Erntearbeit in Bundaberg
Hallo liebe Leute,
wie bereits im vorherigen Kapitel beschrieben sind wir mit dem Bus nach Bundberg gefahren und dort so gegen 7.30pm eingetroffen nach ca. 7h Fahrt.
Nach einem kurzem Telefonat dass wir jetzt da seien, wurden wir auch promt gleich abgeholt, ausserdem wurde uns gleich mitgeteilt, dass wir am naechsten Tag gleich Arbeit haetten!
Tja nach wenigen Minuten Fahrt sind wir am Hostel angekommen und der erste Eindruck war wie schon oefters: O Gott wo sind wir denn hier gelandet?!?
Nach einem langem eincheck Prozedere und einer langen Litanei an Regeln von Dingen die mann zu tun und zu unterlassen haette. Konnten wir endlich unsere "Not"- Zimmer beziehen, tja was heisst hier Notzimmer? Ich musste die ersten zwei Naechte in einem eigentlichem Doppelzimmer schlafen d.h. es war ein Stockbett unten ein Doppel und drueber ein Einzelbett (meins) und das ganze in einer "Besenkammer" gerade so ausreichend fuer zwei Leute, aber nicht fuer drei!
Stephan wurde in einer vierer Unit (Haus mit eigenem Bad und Wohnkueche) im Schlafzimmer auf einer ziemlich durchgelegenen Liege ohne anstaendiger Martatze untergebracht.
Und das ganze weil erst zwei Tage spaeter einige abgereist sind, so dass fuer uns etwas besseres frei wurde, so sind wir nach zwei Tagen ins Haupthaus in ein achter Zimmer gezogen wobei wir zwei- vierer Raeume hatten und ein eigenes Bad.
Nochmal drei Tage spaeter sind wir dann nach mehrmaligem anfragen in die Unit11 gezogen. (Ein eigener Gebaeude-komplex mit zwei vierer Zimmern (wobei ich in einem vor kurzem erst eingestelltem fuenftem Notbett geschlafen habe), eigenem Bad, seperatem WC, zwei Kuehlschraenken und einer Wohnkueche mit zwei Sofas und Fernseher.)
Ja an userem erstem Arbeitstag hies es gleich mal um viertel nach vier morgens aufstehen, da wir um fuef zur Arbeit gebracht worden sind, sie haben sogar noch kurz an einem Shop gehalten damit wir etwas Brot fuer unser Mittagessen einkaufen konnten, da wir nichts dabei hatten!
Dann gings auch gleich um halb sechs los mit arbeiten auf einer GURKEN-Farm. Sprich wir mussten in riesigen Gewaechshaeusern die alten Gurkenstauden von den oben gespannten Draehten hacken (mit Machete), das ganze schultern und auf Trollies laden und diese anschliessend ins freie fahren wo sie dann weggefahren wurden. Spaeter am Tag und die folgenden zwei tage mussten wir noch den ganzen Unrat der Gurkenstauden aus dem Gewaechshaus raeumen/kehren, wiederum die alten wurzelsaecke (die gurken wurden in einfache Plastiktueten gepflanzt und mit einer Schnur an oben drueber gespannte Draehte gebunden) auf einen Trolli laden und rauskarren und die neuen gleich wieder richtig aufstellen! Eigentlich keine schwere Arbeit aber es war teilweise ziemlich heiss in den Gewaechshaeusern!!!
Tja ausserdem haben wir auch noch folgendes gearbeitet:
~ Zuchini ernten --> echte Scheissarbeit und sehr zu empfehlen wenn man sich den Ruecken kaputt machen will!!!
Sprich die Zuchinis wachsen am Boden auf Kniehohen Stauden, in Reihen die teilweise (je nach Farm) bis zu 200m lang sein konnten und je nach Anzahl der vorhandenen Backpacker musste mann so im Schnitt 4-8 Reihen machen. d.h. mit dem Messer abschneiden, zu grosse abschneiden und liegen lassen und zu kleine ja nicht abschneiden, sonst koennte es sein dass mann am folgendem Tag keine Arbeit mehr hat, da die scheiss Teile bis zu zehn zentimeter am Tag wachsen!
In Grosse Eimer packen und (je nach Farm) die vollen Kuebel(Buckets) entweder selber aus der Reihe tragen und sich einen neuen holen oder aber es gab abgestellte Backpacker (Bucketboys) die immer geschaut haben dass mann immer einen leeren Eimer hat dass ja die Arbeit nicht unterbrochen wird.
Das ganze fand dann teilweise auf Stundenbasis statt oder aber auf Kontract(Akkord). Wobei mann bei einem guten Feld und Kontract schon gutes Geld verdienen konnte. Es gab halt dann die schnellen Pfluecker die waren sofort fertig und konnten rein theoretisch nach 4-5Std. heimgehen mit teilweise wenniger Buckets als langsame Leute wie ich, denn ich war um einiges langsamer habe aber auch um einiges gruendlicher gekuckt und dementsprechen mehr Buckets rausgehohlt. 1Bucket= 2.40$ abzgl. Steuern knapp 30%
oder Std. a' 16.40$ vor Steuer
~ Sweet Potatos (suess Kartoffel) ernten--> meines erachtens um einiges leichter: es faehrt ein Tracktor ueber den Acker und schmeisst mit einer Maschine die teilweisse Handball grossen Kartoffeln an die Oberflaeche, wo mann sie "nur" noch einsammeln und in eine 50x30x30cm grosse Kiste packen musste. Die wiederum auf der Ackerreihe stehen lassen und spaeter auf den Tracktor aufladen (das war der schwere teil an der Sache, ich will gar nicht wissen was da eine Kiste gewogen hat und die Reihen waren ca. 150m lang und jeden Meter stand so ne Kiste. Wiederum entweder Stunden Basis oder Kontract wobei eine Kiste "nur" noch 1$ wert war, aber da ich bei dieser Arbeit in 2 1/2 Std. ca. 60Stk. "geerntet" habe, hatte ich einen Super Std. Lohn.
Nach dem ernten gings ins Shet(Halle) um die Potatos zu waschen (grosse maschine), sortieren, verpacken und zu stapeln. Bis Mittags und spaeter durften meisst noch ein paar die Eimer (Buckets) vom Zuchini ernten waschen. Diese Arbeit habe ich auch gern gemacht da ich schauen wollte dass ich moeglichst viele Std. am Tag zusammen bringe.
Ein ArbeitsTag hat folgenderweise ausgeschaut: z.B. Arbeitsbeginn um 6.30am um 9.10am Smoko(Raucherpause) 20min. BEZAHLT, um 12.00 Lunch (Mittag) 30min. nicht bezahlt, Arbeitsende gegen 3.00pm um ziemlich genau 8Std. zu arbeiten.
Dass saemtliche Ernte-Arbeit verdammt auf den Ruecken geht denke, brauche ich nicht jedesmal zu erwaehnen obwohl es das waert waere!!!
Uebrigens auch viele Lokals(Australische Arbeiter) verdienen ihr Geld mit Fruit-Picken. Die meisten fressen (sorry anders kann manns teilweise nicht mehr ausdruecken) aber auch dementsprechend Painkiller --> Schmerztabletten!!
~ Wining (suess Kartoffel Triplinge abschneiden) auf Akkord, du bekommst pro Bueschel(25Stk) 1.20$ und ich habe an dem Tag ganze 36 Buendel gemacht!!!
die wir am gleichen Tag auf einem neuen Feld wieder einpflanzen musste. Dieser Vorgang hiess dann
Gschbensi
~ planting --> alle 10cm auf einer Ackerreihe einen Triplings Halm mit vier Fingern Knoecheltief in die Rote Erde druecken. Man bekam pro 100m 8-10$ ich machte ca. 325m. VERDIENST an diesem Tag ca. 68$. Echt Schei......
~ Zuchini planting--> man sitzt auf einem Anhaenger der von einem Tracktor uebers Feld gezogen wird, so ganz knapp ueber der Erde hat vor sich auf einem Schraegregal mit Setztlingen (auf Gitterbrettern) und muss wiederum alle 20cm einen Setzling in die von dem Haenger vorgestochenen Loecher druecken. 8Std. am Tag ca. 35min. Pause und zwei Feld-Bloecke mit a`12 Reihen. Voll die easy Arbeit mein Problem nur mir tat mein Ar... hollisch weh und ich hatte fuer den Haenger einfach viel zu lange Beine, so dass ich des nur einen Tag gemacht habe.
~ Tomaten ernten--> auf einem riesigem Ernte-Harvester, der durch die Reihen faehrt mit links und rechts sechs Armen und je drei Leuten auf einem Arm, zwei die sitzen und jeweils links und rechts die reihen abpicken und der dritte laeuft mit einem Eimer hinterher und pflueckt die vergessenen.
Ja wir mussten ach noch wochentlich unsere Miete entrichten 150$, das tat oft weh so schwer verdientes Geld einfach wieder herzugeben. Aber Es wird ja auch geschaut dass man jeden tag Arbeit hat. Das laeuft wie folgt ab: es wurde meisst gegen 8.00pm am Vortag eine Worklist (Arbeitsliste) ausgehangen wo draufstand wer, wo, was arbeitet wann Abfahrt ist, was mann braucht(Sonnenschutz, Wasser, Lunch,Handschuhe, lange Kleidung etc.) und wie letztendlich gezahlt wird (welche Formulare man ausfuellen muss).
Ja Stephan wurde auch vom Hostel am zweiten Arbeitstag als Driver(Fahrer) eingeteilt und ich lies es mir nicht nehmen von der Farm nach hause (ins Hostel) zu fahren. Tja meine ersten Fahrversuche in Australien bei Linksverkehr und ich habe mich amersten tag besser geschlagen als am zweiten, denn da habe ich (als ich mich verfahren habe) wenden gewollt und habe halt in einer Seitenstrasse wie ichs von Deutschland her gewohnt bin halt rechts um gedreht und bin eben dann auf der falsche Seite gestanden!!!
Tja nach kurzem Blut schwitzen und Scheibenwischer mit Blinker verwechseln (ist in linksverkehr Autos auch Seitenverkehrt) habe ich mich aber gleich wieder auf die richtige Seite begeben.
Man konnte uebrigens nicht mehr viel kaputt machen bei den Muhlen(Schrottautos, vom Hostel zur Verfuegung gestellt und nach dem Motto; Aus zwei verschiedenen mach ein Auto) die wir gefahren sind, was aber auch gut war dann musste man auch nicht sonderlich aufpassen!!!
Jede Schlampfuetze und jedes Schlagloch wurde jedes mal mit etwas mehr Speed genommen.
Und wie ichs bei Mama gelernt habe musste ich natuerlich auch oefters waschen, wie schon mal erwaehnt geht das hier in Australien nicht so genau. Da wird alles in eine Maschine gegeben egal ob weiss oder Buntwaesche. Man muss schon verdammt Glueck haben um eine Maschine zu finden die mal Heis waescht meistens waschen sie nur kalt oder lauwarm!!!
Tja und auf dem folgendem Bild sieht man wie maenliche Backpacker waschen gehen--> ziehen sich aus bis auf die Unterhose und warten ca. 40min & 20min. im Waschsaloon bis alles fertig ist.
Tja wieder mal genug geschrieben, hoffe es gefaellt euch und ihr geniesst jeder einzelne nach diesem Bericht wieder eure schoene Arbeit zu Hause in Bayern/ Germany
Scheene Bayrische Grias aus Australien
Eicha
Aufbruch: | 19.02.2008 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | September 2008 |
Südkorea