Thailand & Indien - unser erstes Mal mit dem Rucksack
durchs wilde Rajasthan
endlich ein Internetverbindung wo ich in Ruhe diesen Bericht weiterschreiben kann. Jedoch leider ohne Fotos, denn in dem Land der Informatik-Gurus ist es schwer ein Kartenlesegeraet zu bekommen.
Wir sahen also zunaechst auf unserer Reise durchs wilde Rajasthan die Stadt Bikaner. Das eigentlich schoene an dieser Stadt ist die Inneneinrichtung des alten Palastes, der in der Stadt liegt. Jeder Maharadscha baut ein Stueckchen dazu, so dass am Ende diverse Audienzhallen und Palastraeume neben- und ubereinander existieren. Einer schoener und prunktvoller als der Andere. Die einen bestechen durch ihr edles Alter und die Neueren durch ihren Prunk.
Der Weg von Delhi nach Bikaner im Auto ueber die kanpp 600km Landstr. dauerte zwar 11 Std. aber gefuehlt viel weniger, weil die Landschaft so interessant ist. Wir fuhren durch viel Wueste und vereinzelt durch kleine Ortschaften. Die Anzahl der Kuehe, die wir dabei sahen, ist micht zaehlbar.
Ich dachte ja immer es wuerden nur Kuehe auf den Strassen Indiens herumlaufen aber es sind auch Esel, Ziegen und Kamele die hier einfach so durch die Gegend und die engen Gassen der Orte laufen und dabei ganz gemuetlich den Verkehr lahmlegen. Aber in der erster Linie sind es die Inder selber, die den Verkehrstau verursachen. Nicht weil es so viele Verkehrsteilnehmer waeren, dass Problem sind die Verkehrsregeln. Es gibt scheinbar nur eine einzige Verkehrsregel: "Ich habe immer Vorfahrt!" Dass das nicht gut gehen kann, ist glaub ich, klar. Ausserdem wird verdammt viel gehupt, allerdings nur, wenn es keinen Sinn macht. Die Konsequenz ist, dass keiner mehr auf die Hupen hoert. Einige Inder haben darauf reagiert und spielen stattdessen eine nette Melodie ab, das bringt genauso wenig, hoert sich aber nicht so schrill an. Die LKWs haben ganz sarkastisch "HORN PLEASE!" hinten drauf stehen, so nach dem Motto, hup doch ich hoere eh nichts.
In Bikaner blieben wir nur eine Nacht dann ging es weiter nach Jaisalmer. Auch dort gibt es wieder ein Fort aus alter Zeit, mit einem Palast, der ebenfalls ueber die Jahre zich Erweiterungen erfahren hat. In Jaisalmer ueberzeugt aber auch das Aeussere des Palastes, denn es ist aus gelb-goldenen Sandstein gebaut (der direkt vor der Haustuer abgebaut wird), der wiederrum unheimlich schoen und fein verziert ist. Ein Traum fuer jede Steinmetz, diese Arbeiten zu sehen. Auch viele Haeuser innerhalb des Fort und der Altstadt weisen diese tollen Verziehrungen auf. Auch die neuen Gebaeude werden immer noch mit viel Liebe zu Detail mit Steinmetzkunst verziert.
Das Fort selber steht auf einem Berg und trohnt so ueber der unendlichen Weite der Wueste. Dank des klaren Wetters und der verdammt trockenen Wuestenluft, konnten wir so weit sehen wie ich es noch nie zuvorerlebt habe. In Jaisalmer blieben wir zwei Naechte, so dass wir einen vollen Tag hatten den Palast, das Fort mit seinen 99 Bastionen und die Havelis der Altstadt zu entdecken. Havelis sind Buergerhaeuser und einige sind besonders gross und reich verziert, daher besonders Sehenswert. Jaisalmer liegt auf der alten Seidenstr., was den Reichtum dieser Stadt in frueherer Zeit erklaert. Heute sind es nur Touristen die Geld in die Stadt bringen. Entsprechend ist auch die Abzocke. Fuer eine kleine Erhebung in der Landschaft, von wo man einen tollen Blick ueber das Fort hat, bezahlt man Eintritt, fuer eine Fotokamera nochmal extra. Seit dem haben wir offiziell nur noch eine Kamera.
Von Jaisalmer fuhren wir noch ein Stueckchen in die Wueste um an einer kleinen Kamelsafari teilzunehmen. Am Abend ritten wir gefuehrt von zwei jungen Kameltreibern in die Duenen (Es gibt nur wenige Sandduenen in der Geroellwueste Thar) um von dort die Sonne beim Untergehen zu beobachten. Natuerlich kam irgendwann noch ein Junge vorbei um Kartoffelchips und kalte Getraenke zu verkaufen. Die Safari wurde vom Hotel Krishna Desert organisiert, ein kleinen Hotel mit Bungalows in mitten der Wueste. Es war ein total toller Ausflug gewesen mit beeindruckend schoener Landschaft und wilde Gazellen haben wir auch noch gesehen. Allerdings tut mir mein Hintern vom Kamelreiten heute noch weh.
Nach Sonnenuntergang gab es noch leckeres Essen am Lagerfeuer und dann hatten wir die Wahl in den Duenen zu schlafen oder im Bungalow. Wir entschieden uns fuer die Duenen. Gemeinsam mit vier Portugiesen und gesammt drei Kameltreibern schliefen wir in dicke Decken gewickelt unter freien Sternenhimmel. Nach Sonnenaufgang ging es zurueck ins Hotel, von wir dann mit unserem Fahrer in Richtung Jodphur aufbrachen.
Das mit dem Fahrer hier durch Rajathan ist uebrigens eine feine Sache, wir schaffen so viel mer zu sehen. Ausserdem wird man hier als Tourist ohnehin nur uebers Ohr gehauen, so dass es manchmal sehr hilfreich ist einen Ansprechpartner zu haben. Aber richtige Geheimtipps hat der Fahrer leider auch keine mehr, weil alles kommerziallisiert wird, selbst kleine Huegel mit Aussicht.
Aufbruch: | 03.01.2008 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2008 |
Thailand