6 Wochen Sprachreise Kuba/Habana

Reisezeit: September - November 2007  |  von Philippe Lehmann

Vinales - Wochenendurlaub

Das dritte Wochenende steht bevor und eine Fahrt auf´s Land steht an.
So machen wir uns zu dritt mit dem Verkehrsmittel Nummer 1, dem Bus, auf nach Vinales, ein kleines urtuemliches Dorf.
Zur unserer Ueberraschung ist der Bus einigermassen in Ordnung.. Was aber wahrscheinlich auch daran liegt, dass es ein Bus extra fuer Touristen ist. Die Busse fuer Kubaner, die ein Bruchteil des Tourismusbusses kosten, duerfen wir nicht benutzen. Hinzu kommt, dass sich Kubaner, die mit dem Bus reisen wollen, Tage vorher anmelden muessen, am Abfahrtstag mindestens 1 Stunde vorher erscheinen muessen und dann wird nach einer Art Warteliste entschieden, wer endgueltig mitkommt.
Bequem reisen sieht anders aus. Und warum es dieses komische System fuer die Kubaner gibt? Wer weiss...
Jedenfalls sitzen wir diesmal ungefaehr zu 5 in einem Bus fuer 100 und duesen die leere Autobahn entlang, die eher von Kuehen als von Autos frequentiert wird. Stau ist auf Kuba auf Grund mangelnder Fahrzeuge ein Fremdwort.

Die (fast) leere Autobahn mit Kuehen auf der links hinten

Die (fast) leere Autobahn mit Kuehen auf der links hinten

Daher kommen wir auch problemlos in dem kleinen Dorf an, in dem vermutlich mehr Schweine und Huehner als Menschen leben. Die Zimmer sind mit 20 Euro inkl. Essen pro Nacht zwar ein bisschen teuer, aber aendern laesst es sich jetzt auch nicht mehr.
Wir lassen uns am selben Abend noch auf eine Fuehrung durch die Umgebung ein, die uns am naechsten Tag so einiges an Kraft und Nerven abverlangen wird.

Und so kommt, was kommen musste.. Da es in letzter Zeit viel geregnet hat fuehrt uns unserer kubanischer Touristguide, der im wahren Leben Bauer ist, durch Matschwege und nicht selten versinken wir mit unseren nur von Turnschuhe geschuetzten Fuessen bis zum Knoechel im Schlamm, was ich bis dahin noch mit Humor nehme. Andere allerdings schon zum Fluchen zwingt...

Aber auch ich werde an diesem Tag noch fluchen. Als wir eine Hoehle besichtigen wollen, wird uns empfohlen die Taschen in einer kleiner Huette zu lassen. Bei der Rueckkehr ist nicht zu uebersehen, dass jemand meine Tasche geoeffnet hat. Aber zum Glueck fehlt nichts. Aufgeregt habe ich mich trotzdem.. Auch wenn man so getan hat, als wuerde man mich nicht verstehen.
Wie auch immer, seit diesem Tag weiss ich wie Ananas waechst, wie man Zigarren dreht und wie man die Tabakblaetter verarbeitet.

Ich schaetze, dass ich an diesem Tag ungefaehr 10 Liter alleine auf meiner Stirn ausgeschwitzt habe. Aber die Kraft reicht am Abend noch, um mit Freunden, die wir zufaellig getroffen haben, in eine Hoehlendisko zu gehen. Leider wird nur Salsa und Techno gespielt und ich merke schnell, dass ich mich mit diesen Musikrichtung wohl nie richtig anfreunden werde. Nachts um drei falle ich leicht entwaessert und genervt von der Musik ins Bett.

Propaganda in jeder Ecke und auch in den kleinsten Doerfern

Propaganda in jeder Ecke und auch in den kleinsten Doerfern

Die Rueckfahrt findet leider in einem Bus statt, in dem es auch drinnen regnet. Aber eine Plastiktuete schafft Abhilfe und gegen Abend kommen wir leicht erschoepft wieder im stickigen Habana an. Am Malecon lassen wir das Wochenende mit Rum aus dem Tetrapack ausklingen.

© Philippe Lehmann, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Wochen Universitaet in Habana 1 Woche Urlaub auf dem Land
Details:
Aufbruch: 27.09.2007
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 10.11.2007
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
Philippe Lehmann berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.