6 Wochen Sprachreise Kuba/Habana

Nochmal geht es nach Vinales. Diesmal werde ich mir ein Zimmer mit einem Waliser teilen. Und diesmal geht es nicht zu Fuss sondern mit dem Fahrrad durch die Huegellandschaft, vorbei an einem hochgepriesenen, riesigen Wandgemaelde, das jedoch ein wenig wie von Kinderhand gemalt aussieht.

Gegen Mittag kommen wir dann am Ziel an, eine Huette hochoben wo man uns fuer überteuerte 5 Euro Mittagessen anbietet. Aber der Ausblick ist es wert.

Den naechsten Tag verbringen wir am Pool eines nahen Hotels und abends kommen wir ein bisschen mit unserer Gastfamilie ins Gespraech, die sich ebenfalls ueber vieles hier in Kuba beschwert. Schuld daran hat natuerlich nur die Blockade... (auf die man sich nach 50 Jahren immer noch nicht einstellen konnte). Am meisten wuenscht sich die Familie allerdings, mal nach Europa oder Amerika reisen zu duerfen.

Aber der Pool sollte noch nicht genug Erholung sein und so fahren wir am naechsten Tag auf eine kleine Halbinsel und endlich sehe ich den karibischen Traumstrand. Nur der nahe Hurrikan hat die See so aufgewirbelt, dass das Wasser nicht tuerkis sondern sandig ist.

Am Dienstag geht es bereits zurueck nach Habana, denn schon am Mittwoch werde ich mich nach Santa Clara aufmachen.
In Santa Clara hat Che Guevara 1958 eine Zug der Regierungsarmee entgleisen lassen und somit den Nachschub fuer den umkaempften Osten Kubas unterbrochen. Und weil dieses Ereignis die Revolution zu Gunsten der Revolutionaere entschieden hat und weil Che das alles so toll hinbekommen hat, nennt man Santa Clara auch die Che-Stadt. Und es gibt neben der entgleisten Eisenbahn auch ein riesiges Che-Denkmal.

Und genau das habe ich mir angeguckt sowie auch ein kleines angeschlossenes Museum. Der entgleiste Zug liegt genau am anderen Ende der Stadt.
Lustiges Detail: Der Bulldozer, mit dem Che Guevara und seine Armee die Schienen zerstoert haben, stammt aus amerikanischer Produktion. Amerikanische Handwerkskunst hat also zum Sieg der Revolution beigetragen.

Meine Gastfamilie, bei der ich untergekommen bin ist sehr nett. Verwandte leben in Amerika und so mangelt es nicht an Geld, vor allem aber auch nicht an einer Proamerikaeinstellung.
In diesen Tagen war ausserdem in den Nachrichten, dass im UN-Sicherheitsrat alle Laender bis auf 4 gegen die Blockade gestimmt haben. Und am gleichen Tag haben dann aber die Frauen im Volleyball gegen die Amis verloren. Davon war natuerlich nicht viel mitzubekommen. Aber das Ergebnis der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat war am naechsten Tag auf fast jeder Plakatwand zu sehen.. Also wenn man will, dann scheint ja so einiges doch schnell und ohne viel Buerokratie zu gehen....

Jedenfalls ist so meine 1 Woche Urlaub recht schnell vergangen und um 300 EURO bin ich ebenfalls leichter.. Kuba ist mit Abstand eins der teuersten Reiselaender in der Karibik und in Suedamerika.. Aber vielleicht dafuer auch eins der interessantesten....
Andere Ereignisse:
- fast jeder Kubaner kann ein paar Worte in Deutsch
- im Kino gabs keine Leinwand sondern nur ein grossen Fernseher
- 1 Stunde Internet kostet mich 6 Euro
- Eine Massage machen lassen, wo man mir den Ruecken mit ner Zigarre angebrannt hat