Mexiko

Freitag 28. 12. 2007

Heute fahren wir ein Stück weiter auf der Pan Americana. Diese Straße geht über 18 Breitengrade (N-S, 2.000 km) und ist über 26.000 km lang.

Wir stoppen bei Santa Maria del Tule um die angeblich größte Biomasse der Erde zu besichtigen. Der Arbol del Tule ist vermutlich über 2000 Jahre alt. Bereits Humbolt stand vor 200 Jahren vor diesem Baum. Die Krone misst 65 m. Hier gibt es auch noch andere interessante Pflanzen. Eine davon sieht einem männlichen Körperteil ähnlich und wird deshalb "Las bolas del viejo" genannt.

Wir haben wieder herrliches Reisewetter und um 10:00 erreichen wir MITLA. Die Ausgrabungsstätte liegt mitten in der Stadt. Mitla bedeutet "Stadt der Toten" und ist wegen der schönen Friese mit geometrischen Steinmosaiken bekannt. Interessant fanden wir auch dass damals ein Mörtel aus Maisstengel und tierischem oder menschlichen Kot und unterschiedliche Gesteinssorten und -größen verwendet wurden. Lt. wissenschaftlichen Tests sind diese Mauern Erdbebenresistenter.
Ansonsten war hier noch der frisch gepresste Orangensaft sehr gut.

In unmittelbarer Nähe von Mitla befindet sich die staatlich überprüfte Mezcalherstellung der Firma ZAPATA.
Wie der Tequila wird Mezcal aus dem Saft der Agaven hergestellt. Es gibt über 400 Agavenarten, aber für den Mezcal wird nur die Blaue Weberagave verwendet. Nach dem Mittagessen (hier gibt's auch Pommes und Spaghetti) kann der Mezcal aus Mikrobechern samt der dazugehörigen "Made" verkostet und gekauft werden.
Einige Reisende werden bald einen Schluck brauchen! Wir fahren jetzt nämlich ca. 220 km über fürchterlichste Serpentinen, von 1.600 m runter zum Isthmus von Tehuantepec in eine heiße und feuchte Klimazone. Nach fast 5 Stunden Fahrt durch eine beeindruckende Landschaft kommen wir in unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit an. Um 19:00 checken wir im Hotel Callì Tehuantepec ein - gut, dass es nur für eine Nacht ist.

Samstag 29. 12. 2007

8:00 Abfahrt, sehr schwül, wieder mindestens 5 Stunden Fahrt vor uns.
Wir fahren vom Tiefland von Tehuantepec in den Bundesstaat Chiapas, also von höchstens 500 m wieder ins kühlere Hochland auf 2.240 m!

Ein paar interessante Dinge aus dem Tiefland:
Hier leben ca. 250.000 Mormonen.
Tehuantepec besitzt eine der auffälligsten Trachten Mexikos und hier gibt's ein Matriarchat - Die Frauen "Tehuanas" haben hier das Sagen.
An der Landenge von Tehuanatepec wird Windenergie genützt. Der Wind ist teilweise so stark, dass einige exponiert stehende Anzeigetafeln durchgestanzt sind.

Um 10:00 machen wir einen kurzen "Entspannungsstopp" im Ort Tehuantepec in einer Markthalle.

Wir fahren jetzt weiter Richtung Bundesstaat Chiapas in den die mittelamerikanischen Cordillieren hineinreichen. Dieses Gebiet geht bis 4.000 m und ist tektonisch höchst aktiv. Hier gibt's den höchsten Anteil an indigener Bevölkerung.

13:30 Mittagessen in Tuxla Gutièrrez.

Anschließend weiter zum Sumidero Canyon zu einer Bootsfahrt auf dem Grijalvafluß.
Der Canyon ist teilweise bis 1.000m hoch und von 2 ½ m bis 260 m (an der Staumauer) tief. Es gibt 3 Staudämme und 10 % der Energiegewinnung in Chiapas werden hier abgedeckt. Wir sehen Geier, Affen, Krokodile, schöne Felsformationen (Arbol de Navidad),.....

Innerhalb einer Fahrtstunde sind wir wieder auf über 2.000 m in SAN CHRISTÒBAL DE LAS CASAS.
Wir beziehen mitten im Zentrum das nicht geplante Hotel "Casa Mexikana". Am nächsten Tag müssen wir nämlich nur zwei Straßen weiter ins "Holiday Inn" umziehen.
Wir lassen uns aber nicht die Laune verderben und bummeln noch durch San Christobal, essen gut am Zocàlo und trinken unseren ersten mexikanischen Weißwein. Ein paar Kinder wollen uns geflochtene Armbänder und Gürtel verkaufen. Wir kamen dann anders mit ihnen ins Geschäft - Erdnüsse und Kaugummis gegen Fotos.
San Christobal hat Flair.