Mexiko

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von Meinhard + Birgitta Pontilli

Kabah - Uxmal

Donnerstag 03. 01. 2008

Wir befinden uns jetzt in der Puuc-Region mit der höchsten Dichte an Ausgrabungsstätten auf der HALBINSEL YUCATÁN. Es ist ein karstiges Gebiet mit einem riesigen, teilweise noch unerforschten Höhlensystem. Viele Höhlen sind mit dem Meer verbunden.
Die Mayas im Norden Yucatàns sind hauptsächlich katholisch oder evangelisch und benützen heute noch am häufigsten die Hängematte zum Schlafen.
Hier gibt es auch eine große Mennoitensiedlung in der Nähe von Campeche. Sie sind vor 24 Jahren eingewandert und sprechen Plattdeutsch.

Kabah - Palast der Masken

Kabah - Palast der Masken

Um 10:15 sind wir in KABAH ("Klauen"), wo wir den Palast der Masken, den Codz Poop, bewundern. Die Fassade dieses Palastes ist mit 250 Masken den Regengottes Chac geschmückt. Damals wurde noch Stein mit (Feuer)stein bearbeitet - Eisen kam äußerst selten vor. In der Puuc-Region baute man oft zwei- oder dreistöckig mit einem massiven Sockel.
In der Welt der Mayas war die Mitte der Welt sehr wichtig, deshalb steht auf jedem Hauptplatz immer mittig ein Symbol, so etwas wie ein "Lebensbaum"
Bis 1150 ist eine Besiedelung nachgewiesen. Es gab eine rege Handelsbeziehung mit dem 16 km entfernten Uxmal. Am Beginn des Weges nach Uxmal steht ein schmuckloser Torbogen.

Uxmal-Pyramide des Wahrsagers

Uxmal-Pyramide des Wahrsagers

Unser nächster Stopp ist natürlich UXMAL ("3x bebautes Land"). Hier sehen wir einen ganz anderen Aufbau der Gebäude. Diesmal sind die drei Abstufungen nicht gleich hoch. Uxmal hat im Gegensatz zu den meisten anderen Städten keine Cenotes. Hier wurde das Wasser in künstlichen Zisternen (Chultunes) gesammelt.
Am beeindruckensten ist natürlich die Pyramide des Wahrsagers, die leider gesperrt ist! Laut einer Sage wurde diese Pyramide in nur einer Nacht von einem Zwerg erbaut. In 5 Bauphasen (6. - 10. Jh.) wurde die Pyramide immer wieder überbaut. Wir wären gerne auf der Westseite die 60 Grad! steile Treppe hinaufgeklettert.

Nonnenviereck

Nonnenviereck

Ballspielplatz

Ballspielplatz

Pyramide des Wahrsagers

Pyramide des Wahrsagers

Weiters sehen wir das Nonnenviereck. Den Namen haben die Spanier gegeben, da die Kammern in dem Gebäude eine Ähnlichkeit mit den Zellen eines Nonnenklosters haben. Diese Anlage spiegelt die Mythenwelt der Mayas wider. Der Sims zieht sich auf allen 4 Seiten auf der gleichen Höhe durch.
Weiter zum Pelota, den berühmten Ballspielplätzen, die in nahezu jeder Anlage vorhanden sind.
Der Gouverneurspalast gilt als Höhepunkt des Puuc-Stils. Hier sieht man auch die Rüsselnasen der Chac-Masken.
Vor dem Gouverneurspalast steht der berühmte Jaguarthron. Man weiß allerdings nicht ganz genau wo er ursprünglich stand.
Auf die 30 m hohe Große Pyramide dürfen wir jedoch rauf. Von dort hat man einen wunderbaren Überblick. Gleich daneben befindet sich der Taubenschlag. Diese Palastruine wurde wegen ihrem eigenartigen Dachkamm so benannt.

Erdofengericht

Erdofengericht

Huhn und Schwein - vorzüglich!!!

Huhn und Schwein - vorzüglich!!!

In der Nähe der Ausgrabungsstätte befindet sich das Lokal "Halach Uinic" (Wahrer Mensch), wo uns eine wahre Gaumenfreude erwartet. Eine Spezialität hier sind die Erdofengerichte: mariniertes Fleisch (mit dem Saft einer roten Frucht) wird in Bananenblätter gewickelt und ev. mit Folienkartoffeln auf heiße Steine in eine Erdgrube gelegt und abgedeckt. Wir konnten wählen zwischen Cochinita pibil o pollo. Vorher gab`s eine Truthahnsuppe mit Limetten und als Postre einen Breiapfel. Dieser Zapotebaum steht direkt vor dem Lokal und ist nicht nur wegen seiner ziemlich süßen Früchte interessant - diese Baumart hat ein spezifisches Gewicht von 1.100g/cm³!!!
Nach dem wirklich hervorragenden Essen hat sich der Chef dort noch einen Spaß mit uns erlaubt. Wir mussten Tequila rapito trinken und wurden von ihm durchgeschüttelt. Aber trotzdem hinschauen - Essen/Person MXN 115,- (ca. € 7,-).

Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir schließlich MÉRIDA, die Hauptstadt Yucatàns mit ungefähr 1 Mio Einwohner.
Diese Stadt wurde 1542 von Francisco de Montejo auf den Ruinen einer Mayasiedlung gegründet. Diese Kolonialstadt ist schachbrettartig angelegt. Die Straßen in W - O Ausrichtung haben ungerade Nummern, in N - S gerade.
Wir halten kurz am Zocalò und flüchten auch gleich wieder - gegen Abend treffen sich hier Unmengen von Vögeln die alles mögliche fallen lassen und einen Lärm machen, dass man sein eigenes Wort fast nicht versteht.

Wir fahren zur Straße 57 zum "El Castellano", unserem Hotel für 2 Nächte und erkunden noch Mérida. Wir finden ein nettes Schokogeschäft und lassen diesen schönen Tag bei einer Tasse chocolate caliente ausklingen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mexiko – Land der Traditionen, Sprachvielfalt und unaussprechlichen Namen, Tempelanlagen, unaufdringlichen Souvenirverkäufern, Mole und Chapulines, Coca Cola, VW Käfer, Topes,…….
Details:
Aufbruch: 23.12.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 06.01.2008
Reiseziele: Mexiko
Der Autor