Beluga geht durchs Nadelöhr 2
Marmarameer
Das Marmarameer, die Propontis der Antike ist 280 km lang und bis zu 80 km breit. Es trennt den europäischen Teil der Türkei vom asiatischen Teil.
Als wir schon nicht mehr glauben, dass wir noch richtig sind, taucht die Marina Ataköy vor uns auf.
Zwischen den hier vertäuten Superyachten wirkt unsere Beluga wie ein kleines, armseliges Relikt aus früherer Zeit.
Marina Ataköy
Istanbul ist der erste port of entry in der Türkei. Hier benötigen wir beim Einklarieren ein Transitlog. 30 $ und 3.000.000 türkische Lira sind zu berappen. Auf dem Transitlog werden 4 Stempel von 4 verschiedenen Behörden fällig, drei davon sind nicht im Hafen. Mit dem Taxi fahren wir in die Stadt bis zum Goldenen Horn, ein Vertreter der Marina begleitet uns. Wir würden nie alle Stellen finden. Bei der Rückfahrt erklärt er uns, dass die Customer-Police heute, da Sonntag, geschlossen hat und wir den letzten Stempel erst am Montag, nach 9 natürlich, bekommen können. Die Prozedur dauert mehr als 3 Stunden, das Taxi kostet uns 25 Euro.
Was war doch Einchecken in Rumänien so einfach und preiswert.
Vielleicht nennt sich das moderne Raubrittertum am Meer jetzt Transitlog?
Wir liegen in diesem teuren, vornehmen Hafen mehr als unruhig, denn ständig fährt eine der Luxusyachten aus oder ein.
Morgens um 5 streicht der Singsang des Muezzin aus den Lautsprechern des Minaretts über den Hafen. Der Gesang kann Tote aufwecken, denn Allah ist groß, da führt kein Weg dran vorbei.
Übrigens gibt es in Istanbul weniger Kopftuchträgerinnen und verhüllte Damen als bei uns.
Nach einem Tag Zwangspause wagen wir uns ins Marmarameer. Ein etwas verhangener Himmel, kleine Quellwölkchen, keine Dünung, eine fast glatte See. Der Autopilot zieht eine linealgerade, grüne Schaumspur durchs Wasser. So kann Boot fahren auch sein. Wir hatten es schon fast vergessen. 68 Seemeilen weiter übernachten wir ruhig im Hafen von Terkidag.
Aufbruch: | Mai 2004 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2004 |
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