Work & Travel Neuseeland 2008/2009

15. - 17. September 2008

Schon auf meiner Australien-Reise 2002 war ich auf North Stradbroke Island, "Straddie" genannt, mit meinen beiden Freundinnen Simone und Dani. Straddie ist wunderschön und einer der wenigen Plätze, wo man Wale vom Ufer aus sehen kann. Das erklärt auch warum ich auf dieser Reise unbedingt wieder hier her wollte! Wenn man lange genug auf dem sogenannten "Whale Rock" wartet, kann man Wale, Delfine, Schildkröten und andere schwimmende Zeitgenossen beobachten. Genau das richtige für mich also!

Sobald ich im Hostel angekommen war, machte ich mich per Bus auf den Weg nach "Point Lookout", dem kleinen Örtchen am östlichsten Zipfel von Straddie. Gleichzeitig ist Whale Rock übrigens auch der östlichste Punkt des gesamten australischen Kontinents! Und das ist genau der Grund, warum die Buckelwale auf ihrer Wanderung so nah hier vorbeischwimmen.

Ein wunderschöner Weg an einer Schlucht entlang führt von der Bushaltestelle zum Whale Rock. Und als ich dort entlang schlenderte, war ich wohl etwas zu sehr in Gedanken versunken oder zu sehr auf meine Kamera konzentriert... Ich übersah eine Stufe von einer Aussichts-Platform und ... *knacks* saß ich auf dem Boden, mit einem stechenden Schmerz in meinem linken Knöchel! Gerade noch völlig gespannt auf die Wale hatte ich nun nur noch einen Gedanken: konnte ich laufen oder nicht... Erstmal saß ich 5 Minuten dort, dann versuchte ich gaaaaaaaaaaaaaaaanz vorsichtig ein paar kleine Schritte.
*taps* *taps* *taps*
Offensichtlich war zumindest mal nix gerissen oder gebrochen. Aber der Schmerz - aaaaaaaaaaaaaaautsch!! Zum Glück war es nicht mehr weit bis zum Whale Rock und als ich dort angekommen war, bleib ich auch erstmal dort sitzen, während mein Fuß schön anschwoll... Panik machte sich breit - was mache ich wenn ich nicht mehr von der Insel wegkomme? Was wird aus meiner Wal-Expedition in Hervey Bay? In solchen Momenten ist es natürlich fies wenn man ganz allein irgendwo ist und niemanden kennt, da ist niemand der sagt: "Das ist nicht so schlimm, das kriegen wir hin" oder sowas...

Als ich abends zurück ins Hostel humpelte hatte ich allerdings gleich mindestens 5 Leute, die sich um mich kümmerten! Obwohl ich diese Menschen noch nie vorher gesehen hatte! Einer brachte einen Verband, der andere Eis, eine Salbe... jeder Reisende kratzte zusammen, was er oder sie für solche Fälle parat hatte. Echt total lieb!! Und das einzige was in diesem Fall hilft (wenn kein Arzt benötigt wird natürlich...) ist: Fuß hochlegen und ... stillhalten! Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

Am nächsten Morgen machte ich mich, trotz Schmerzen, wieder auf den Weg zum Whale Rock. Eigentlich hatte ich geplant zu laufen, bevor das mit dem Fuß passierte, aber das war jetzt nicht möglich. Also: in den Insel-Bus gestiegen und ... zum Whale Rock gehumpelt...

Bei dem Anblick war der Schmerz im Fuß natürlich komplett vergessen, ich war sooooooooooo aufgeregt. Und die Leute um mich herum auch - jeder sah irgendwo etwas und wir wußten gar nicht, wo wir unsere Augen zuerst hinwenden sollten. Liza, eine sehr nette Frau aus Neuseeland, versuchte auch ein paar Photos zu machen, wie ich. Wir hatten sehr viel Spaß da oben auf dem Felsen.

Am dritten und letzten Tag auf Straddie machte ich mich trotz nicht so tollem Wetter nochmal auf den Weg nach Point Lookout. Ein Besuch im Souvenir-Shop musste natürlich auch sein und dort sah ich ... Humphrey! Ähem...ich konnte einfach nicht anders als ihn mitzunehmen:

Nein, er hieß nicht Humphrey, als ich ihn gekauft habe, den Namen hab ich ihm gegeben Ob ich Fröschle nun ersetzt habe: NEIN, natürlich nicht. Würd ich doch niemals tun!! Er ist nach wie vor mit mir unterwegs, und ich glaube er und Humphrey verstehen sich sehr gut.

Für diejenigen, die mich nicht so gut kennen: am besten einfach nicht so ernst nehmen

Auf einem meiner Streifzüge entdeckte ich, was ich auf Straddie nicht wirklich erwartet hatte, da ich so sehr auf das Meer konzentriert war: Känguruhs! Ich konnte ganz nach ran mit meiner Kamera und entdeckte, das eines sogar ein kleines Roo (hier "Joey" genannt) im Beutel hatte. Soooooooooo süß!

Straddie ist von Brisbane aus übrigens sehr einfach zu erreichen: man hopst in den Zug nach Cleveland (ca. eine Stunde), dann in den Bus zum Hafen (der wartet schon am Bahnhof in Cleveland und kostet nix) und dann nimmt man die Fähre oder ein sogenanntes "Watertaxi" (also ein kleineres Boot) zur Insel. Echt klasse, und nicht teuer Auf der Insel ist es sehr ruhig, wenn nicht gerade Hauptsaison ist (im australischen Sommer, Dezember um die Weihnachtszeit zum Beispiel oder während der Schulferien), also nix für typische Party-Backpacker. Die meisten Backpacker kommen hierher zum Tauchen, da das Tauchcenter, das zur Manta-Lodge gehört (oder die Manta-Lodge zum Tauchcenter, wie auch immer...) ziemlich gute Angebote hat.

Ich hab meine Zeit auf Straddie genossen, trotz des Missgeschicks mit meinem Fuß. Ist ja nochmal gut ausgegangen Schwein gehabt!

Also, auf zurück nach Brisbane und dann ... nach Hervey Bay, zum nächsten Abenteuer!