Work & Travel Neuseeland 2008/2009
Australien: Fraser Island
28. - 30. September 2008
"3 Day Exclusive Camping Adventure"
Fraser Island Company
Immer noch bissl benommen von der Wal-Expeditions-Erfahrung stieg ich am Montag früh um halb acht in den Bus für meine 3-tägige Fraser Island Tour. Auch auf Fraser Island war ich vor 6 Jahren schon, aber ich wollte unbedingt nochmal hin. Die größte Sandinsel der Welt (ca. 124 km lang, 165.000 Hektar) ist ein faszinierender Ort!
War gar nicht so einfach, eine geeignete Tour für mich zu finden, denn die Tourcompany mit der ich vor 6 Jahren hier war, gibt es leider nicht mehr. Ich wollte eine kleine Gruppe und keine Backpacker-Party-Tour oder Riesen-Bus. Man kann nicht einfach so allein nach Fraser Island gehen, es sei denn man mietet sich ein Allrad-Auto und übernachtet dann dort im Resort oder auf dem Camping-Platz. Da die ganze Insel aus Sand besteht und es keine befestigten Straßen gibt, ist es aber ziemlich schwer dort zu fahren. Immer wieder bleiben Fahrzeuge im Sand stecken und müssen von anderen rausgezogen werden. Die Hauptstraße ist ... der Strand (siehe Foto unten) Hier landen übrigens auch Flugzeuge, man sollte also ab und zu auch mal einen Blick nach oben werfen
Als wir im Camp ankamen, um unsere Sachen dort zu lassen und das Camp zu erkunden (da wir später evtl. im Dunkeln zurückkommen würden) wußte ich, dass ich dir richtige Entscheidung getroffen hatte: Was für ein gemütliches Zelt, guckt mal! Und ganz für mich allein - da wir 13 Leute in der Gruppe waren, war niemand da, mit dem ich das Zelt teilen konnte Und nicht nur das Zelt war klasse, auch die Umgebung. Nah beim Strand und schöne hohe Bäume überall.
Erster Stop auf der Tour, noch vor dem Zwischenstop im Camp, war LAKE ALLOM. Ich war gespannt, denn den hatte ich vor 6 Jahren nicht gesehen und ich wollte natürlich unbedingt die kleinen Kreft-Schildkröten sehen, die dort zahlreich leben sollen... Dementsprechend gespannt war ich also, als wir uns dem Sanddünen-See näherten, dessen Wasser von den umliegenden Tee-Bäumen (Melaleuca alternifolia) bräunlich gefärbt ist. Es ist sehr rein, obwohl es vielleicht etwas schmutzig aussieht
Und da waren sie - die putzigen kleinen Schildkröten! Ich war zum Glück als erste aus der Gruppe unten am Wasser, so konnte ich noch ein paar Fotos von den Schildis machen, bevor der erste seinen Fuß ins Wasser steckte und sie wegscheuchte.
Hier gibt es ein kleines Video zum Lake Allom:
Video Lake Allom
Nach dem Mittagessen im Camp ging es auch schon wieder weiter - Richtung ELI CREEK. Dieser Ort hatte mich vor 6 Jahren so richtig umgehauen! Es ist der größte Süßwasserfluß an der Ostküste Fraser Islands mit 6,4 km Länge und ca. 4,5 Mio. Liter Frischwasser pro Stunde!
Das letzte Stück, bevor das Wasser sowieso ins Meer fließt, kann man im Fluß hinunterlaufen oder -schwimmen. Glasklares Wasser fließt auf weißem Sand durch wunderschönen grünen Regenwald. Traumhaft, oder? Wenn da nur nicht ... richtig, so viele Menschen wären...! Ich weiß, ich bin ja selbst einer , aber ich genieße die Natur eben lieber in Ruhe...
Zum Glück hatten wir über eine Stunde Zeit am Eli Creek, so konnte ich Fotos machen und auch mal ins glasklare Wasser hopsen!
Hier sind noch zwei Videos, die ich dort gemacht habe:
Video Eli Creek 1
Video Eli Creek 2
Leider ging die Zeit am Eli Creek trotzdem ziemlich schnell vorbei und wir fuhren weiter - zum MAHENO SHIPWRECK
Die Geschichte der SS Maheno
Die Maheno wurde 1905 in Schottland gebaut und war eines der modernsten und schnellsten Schiffe dieser Zeit. Es wurde während des ersten Weltkriegs als Lazarett-Schiff verwendet. 1935 wurde es dann an eine japanische Firma als Altmetall verkauft. Während der Überfahrt nach Japan, im Schlepptau eines anderen Schiffes, wurde es von einem Zyklon überrascht und das Abschleppseil riß! Am 9. Juli 1935 wurde es an die Küste von Fraser Island geschwemmt. Alle Versuche, es wieder frei zu bekommen, scheiterten, es versank nur noch tiefer im Sand. Seit 73 Jahren steckt es also jetzt an der Ostküste von Fraser Island fest.
Wäre interessant gewesen, das Wrack früher mal zu sehen, als noch nicht alles verrostet war...
Am zweiten Tag der Tour ging ich morgens, noch vor dem Frühstück zum Strand. Ich hoffte, ein paar Dingos zu sehen (und dann auch wieder nicht, denn eigentlich hab ich Angst vor denen ), um Fotos machen zu können.
Dingos begegneten mir keine, aber dafür ein total süßer, neugieriger Kookaburra, der es zu genießen schien, dass ich Fotos von ihm machte Er saß erst auf dem Boden, dann auf einem Posten (siehe kleines Bild) und dann setzte er sich auch noch vor ein Stopschild, echt lustig! Ich hatte viel Spaß mit ihm und hoffte, der Tag würde so weitergehen...
Gleich nach dem Frühstück ging es wieder los, über den Strand und holprige Sandpisten Richtung INDIAN HEAD, einer der nur drei Felsformationen auf der Insel. Wenn man erstmal oben ist (*schnauf), hat man eine atemberaubende Aussicht auf den 75-Mile-Beach auf der einen (siehe unten) und den Orchid Beach auf der anderen Seite.
Und nicht nur das, wenn man Glück hat kann man vom Indian Head aus auch Wale, Delfine und Haie sehen!! Und wir hatten Glück: eine Buckelwal-Mama kam mit ihrem Kalb ziemlich nach vorbeigeschwommen. Im Vergleich zur Wal-Expedition waren sie zwar sehr weit weg, aber durch das Fernglas (danke, Paps! ) konnte ich sie sehr gut sehen! Und auch meine Kamera konnte mir ein einigermaßen klares Bild liefern:
Leider leider hatten wir nicht wirklich viel Zeit dort oben und der Tourguide drängte bald schon wieder zum Weitergehen - Richtung Orchid Beach (Foto unten), wo er den Bus abgestellt hatte. Ich konnte mich nur sehr schwer von den Walen und den Delfinen, die inzwischen auch aufgetaucht waren, loseisen und wäre gern noch länger geblieben...
Eine lange und ziemlich holprige Fahrt führte uns in den Norden der Insel, zum WATHUMBA CREEK. Auch diesen Ort hatte ich vor 6 Jahren nicht gesehen. Laut unseres Tourguides darf nur diese Tourcompany in den Norden der Insel, weil dieser Teil schwerer zugänglich ist. Wie auch immer, ich war gespannt. Weiß ja inzwischen, dass Tourguides zu Übertreibungen neigen, hehe.
Die Farben hier waren einfach fantastisch! Das Wasser reichte von dunkelblau über türkis bis glasklar. Der Sand war schneeweiß und dann auch mal wieder bräunlich-rot und es gab auch Mangroven, ohne Blätter und mit grünen Blättern. Einfach ein Paradies zum Fotos machen. Einige aus unserer Gruppe gingen auch ins Wasser, aber dafür war mir die Strömung ehrlich gesagt schon zu stark. Die Flut kam nämlich gerade und man konnte förmlich zusehen, wie der Pegel anstieg.
Nächste Station, nach dem Mittagessen, war OCEAN LAKE
Wie schon beim Lake Allom war auch hier das Wasser von den umliegenden Tee-Bäumen bräunlich gefärbt, aber diesmal überzeugte ich mich selbst von seiner Reinheit und hopste auch mit rein. Aaaaah, tat diese Erfrischung gut! Die Haut fühlt sich nach einem Bad hier drin so weich und angenehm an, unser Tourguide sagt, diese Seen seien Jungbrunnen, hehe
Guckt mal, hier kann man sehen wie braun das Wasser ist:
Wir waren alle schon ziemlich platt und wären am liebsten erstmal am See geblieben, um uns auszuruhen, aber das straffe Programm der Tour hatte kein Erbarmen mit uns: auf ging es zu den CHAMPAGNE POOLS:
Hier war ich vor 6 Jahren auch schon und fand es einfach traumhaft. Wie auch am Eli Creek waren auch hier damals nicht so viele Leute, aber ich fand auch hier mein Fleckchen zum Fotografieren. Leider musste ich mich aufgrund der knappen Zeit bei manchen Plätzen zwischen Schwimmen/Baden und Fotografieren entscheiden, hier konnte ich mit Kamera bissl durchs Wasser waten...
Auf dem Rückweg passierte noch etwas Aufregendes: wir fuhren am Strand entlang Richtung Camp, und da waren sie: DINGOS! Was besseres konnte mir gar nicht passieren, ich war im sicheren Bus und konnte trotzdem Fotos machen. Und dank meiner Kamera, sind die auch richtig gut geworden, guckt mal:
Wie aufregend!
Der ganze Tag war total aufregend, und so lag ich auch schon um acht total erschlagen in meinem Zelt
*zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz*
Bevor es dann am nächsten (und letzten Tag der Tour) wieder losging, hatten wir noch einen interessanten Besucher in unserem Camp: einen GOANNA
Erst sahen wir ihn zwischen den Zelten umherwandern, später überquerte er die Sand-Straße und kletterte auf einen Baum. Dort fühlte er sich wohl sicher, denn er ließ uns alle in aller Ruhe Fotos von ihm machen
Guck mal Mama, der sieht aus wie ein riesengroßer Lurchi, haha
Bevor wir unser erstes Ziel des Tages erreichten, gab es eine Überraschung: vor uns auf dem Strand stand ein Flugzeug und daneben ein Schild "Scenic Flights". 15 Minuten Rundflug für 70 Dollar (ca. 45 Euro).
Normalerweise bin ich ja nicht gut im spontane Entscheidungen treffen, aber das nächste was ich mitbekam war der Start des Mini-Flugzeugs (Platz für 7 Leute). Hoppla! Man, was für eine Aussicht!! Leider keine Wale von oben, aber der Rest war auch nicht zu verachten!
Hier ein Video davon:
Video Rundflug Fraser Island
Zum Beispiel Lake McKenzie, den wir auf der Tour nicht sehen konnten (siehe Foto unten). Nach 15 Minuten landeten wir wieder auf dem Strand und Alex, unser Tourguide, sammelte uns wieder mit dem Bus auf.
Was dann folgte war leider nicht so lustig - der Weg zum LAKE WABBY... Erst 1 km durch tiefen Sand und dann nochmal 1 km über eine Sanddüne, erst hinauf und dann hinunter zum See. Ganz schön anstrengend!
Der Anblick vom Lake Wabby war die Schinderei definitiv wert, und die meisten hopsten auch gleich ins Wasser. Ich setzte mich bissl in den Schatten, machte Fotos und beobachtete die Welse, die dort im Wasser rumschwimmen.
Der Rückweg vom See zum Parkplatz ging Gott sei Dank durch den Wald und ich konnte auch noch ein paar schöne Fotos machen, da ich schon etwas früher los ging, als die anderen. Als ich am Parkplatz auf der Toilette war, kam eine Maus (wie ich später herausfand eine kleine einheimische Ratte) mit ihren Babys auf dem Rücken unter der Tür durchgehuscht, weil sie draußen von einem Ranger "verfolgt" wurde. Aber als sie mich sah, verschwand sie schnell wieder. Draußen hörte ich jemanden sagen: "Wer auch immer da drin ist, wird jetzt eine Überraschung erleben!" Ha ha Nein, ich habe NICHT geschrien
Lunch hatten wir in Happy Valley, im Fraser Island Backpackers. Als es dann wieder losgehen sollte (in den Regenwald und dann zur Fähre zurück nach Hervey Bay), kam der Bus nicht. Und das obwohl Alex (der Tourguide) es immer so eilig hatte... Es stellte sich heraus, der Bus hatte nen platten Reifen! Der wurde fix repariert und ... los ging es wieder. Äh nein, nicht ganz. Als Alex uns nämlich einsammeln wollte, blieb der Bus im Sand stecken und bewegte sich nicht mehr. Die Gangschaltung hatte den Geist aufgegeben...
Oha, und nun? Ganz einfach: Ersatzbus besorgt, und los ging es Richtung Regenwald. YIDNEY SCRUB RAINFOREST stand noch auf dem Programm. Dort leben die ältesten Bäume der Insel, die von der Holzindustrie verschont geblieben sind. Wir wollten dort noch ein bisschen wandern, bevor wir die Fähre zurück nach Hervey Bay erreichen mussten.
Wir waren noch nicht ganz angekommen, hielt Alex and und sprang ganz entgeistert aus dem Bus. Wir hatten ... noch einen platten Reifen!!! :-O
Wir steckten also auf einer Sandpiste mitten im Regenwald fest. Es gab kein Vor oder Zurück und auch keinen Ersatzreifen! Bald stauten sich die Busse hinter uns und die anderen Fahrer halfen Alex: einer hatte einen Ersatzreifen dabei und zusammen buddelten sie den Bus aus und tauschten den Reifen aus. Hier ein kleines Video davon:
Video 2. Panne Fraser Island
Das ganze dauerte ne Weile und so konnten wir nur noch einen kleinen Blick auf die beeindruckenden Bäume werfen, bevor wir Richung Fähre aufbrachen.
Die Fähre war schon abfahrbereit, als wir dort ankamen - aber sie musste auch noch auf die anderen beiden Busse warten, die hinter uns waren.
Das waren sie also, meine abenteuerlichen 3 Tage auf Fraser Island. Die Insel wird von den Aboriginies "K'gari" genannt, was so viel wie Paradies bedeutet. Wenn ihr mich fragt, dieser Name passt viel besser als Fraser Island...
Aufbruch: | 11.08.2008 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 02.04.2009 |
Australien