Britsh Virgin Islands und Guadeloupe 2008

Sonntag, 30.03.2008 (Tortola/Trellis Bay --> Marina Cay --> Virgin Gorda/The Baths --> Yacht Harbour, Spanish Town)

Wahnsinn - schon eine Woche um!!! Haben sooooo viel gesehen, fast jeden Tag eine andere Bucht oder eine andere Insel. Mal am Mooring gelegen, mal geankert, jeweils mehr oder weniger ruhig gelegen und entsprechend gut oder schlecht geschlafen.

8:00 Uhr. Sven und ich sind spät dran. Lars und Nilou nehmen schon in der Morgensonne den ersten Kaffee ein. Wir tuckern gleich rüber nach Marina Cay, zur "Fuel, Ice & Water Station". Als wir gerade anlegen wollen, kommt ein Kat an und die sagen, sie hätten schon gefunkt und sich angemeldet. Na gut, auch wenn uns das nicht 100% überzeugt, wir lassen sie vor. Müssen uns eigentlich ein bisschen sputen, wollen schließlich heute nach Virgin Gorda/The Baths. Dort einen Zwischenstopp einlegen. Und da soll es nicht sehr viele Moorings geben. Ankern darf man nicht, das ist Naturschutzgebiet.

Eine (!) Stunde später. Und um eine Erfahrung reicher: Lars ist mit dem Dingi rüber gefahren und hat Sprit geholt. Wir brauchten nicht viel, nur fürs Dingi. Weil wir damit in The Baths und später im Gorda Sound rum fahren wollen. Die mit dem großen Kat füllen immer noch ihre Tanks als wir bereits losfahren. Oh Mann!! Gut, dass wir nicht NOCH länger gewartet haben. Merken uns fürs nächste Mal: Keinen mehr vorlassen, sagen, "wir haben auch gefunkt"!!!

Jedenfalls ist der Tank vom Dingi jetzt voll, das war auch bitter nötig, hat gestern ein paar Mal gezickt und wollte nicht anspringen. War vielleicht zu wenig drin ...

10:15 Uhr. Endlich setzen wir Segel! Sonne knallt, Wind steht günstig auf Ost. Sven tut das zweite Reff auch noch rein und sagt "da können wir ganz entspannt rüberknallen". Virgin Gorda ist schon in Sicht, die Entfernungen sind hier ja nicht so eine große Sache, der Wind hingegen schon!!!

Die Landschaft sieht heute ein bisschen so aus wie in Kroatien, das Meer ist dunkelblau, links und rechts und hinter und vor uns liegen kleine Inseln, so wie ein großer See. Und er ist voll mit Booten verschiedenster Größe. Meistens MEHR Größe als unsere Chablis.

OKAY. Ich hätte es mir denken können: Mehr "rüberknallen" als "entspannt". Denn wir müssen natürlich wieder einmal kreuzen, sonst kommen wir nicht da an wo wir hinwollen. Da hängt man immer halb im Wasser. Viel Krängung. Und mir behagt das nicht wirklich. Schreie unentspannt rum. Bin eben leider ein Angsthase. Das muss sich ändern. Sonst fährt Sven nicht mehr mit mir Segeln und das will ich natürlich vermeiden. Also das NICHT-Segeln.

Kurz vor "The Baths" kriegen wir die Ausläufer von einer megafetten Wolke ab. Zum Glück fliegt sie weiter Richtung Tortola und die meisten Schauer gehen SICHTBAR dort runter.

Haben zwei Stunden gebraucht, 3-5 Knoten gemacht. Die Wolken machen jetzt Platz für schicken blauen Himmel. Eine ganze Menge Boote haben an Moorings festgemacht, sind alles Daytime-Moorings, Ankern darf man hier ja nicht. Es fahren auch immer wieder welche weg. Und es liegt KEIN Kreuzfahrtschiff hier. Also genug Platz für kleine Boote. Wir schmeißen uns ins Dingi und erkunden die Gegend.

WAAAOOOO - SIEHT DAS GEIL AUS!!!

Am Strand sofort in den Schatten, ein Döschen "Red Stripes" trinken. Machen viele, viele, viele Fotos und nehmen ein erfischendes Bad in megaklarem Wasser. Eine Frau neben uns sagt, "The Baths ist eine Bucht weiter, nur mit dem Dingi zu erreichen". Da fahren wir jetzt hin, vorher kurz bei Chablis vorbei, Rucksäcke wegbringen, Schnorchel & Maske holen. Und los geht´s ein paar Meterchen bis zum Dingi-Dock. Da liegt schon eine Handvoll anderer Dingis. Als wir gerade anlegen wollen, sehe ich etwas Knallblaues im türkisen Wasser aufblitzen und denke schon, wir überfahren gerade einen Schnorchler, weil das aussieht wie eine Flosse. ABER es ist ein Schwarm kleiner knallblauer Fische!!! Cool!!!

Wir "parken" und springen ins Wasser um an Land zu schwimmen. Nur ich bin etwas gehandicapt, denn ich bin ja der Fotograf und als solcher MUSS ich natürlich den Fotoapparat mitnehmen. Portemonnaie hab ich auch dabei. Bisher gab´s überall ne Kneipe. Gute Vorbereitung ist wichtig für einen gelungenen Strandausflug! Verpacke alles in einen 1-Liter-Zipp-Beutel und noch mal in eine Plastiktüte. Lasse mich ins Wasser, na, nicht gerade plumpsen sondern eher vorsichtig gleiten, und schwimme los. Immer einen Arm hoch aus dem Wasser haltend. Geht etwas schleppend, aber 25 Meter schaffe ich so grade. Die wichtigen Utensilien kommen trocken ans Ufer. Das Wasser ist sagenhaft klar. Wahnsinn!!!

Wir stapfen los zu Devil´s Bay, the Baths. Voll der Adventure Trail: Holztreppen, kleine Trampelpfade, dicke Granitblöcke, kleine Grotten, klares Wasser. Tolles Licht für Fotos. Und dann Devil´s Bay - traumhaft superschöner Sandstrand inmitten einer Bilderbuchbucht. Allerdings ist es sehr, sehr HOT. Haben leider keinerlei Getränk mitgenommen - aber immerhin hab ich ja ein Portemonnaie dabei und so gönnen wir uns noch ein kühles Getränk auf dem Rückweg, es gibt natürlich eine Kneipe.

Dann schwimmen alle zurück - bis auf mich, ich bleibe am Strand und Sven sagt, sie holen mich mit dem Dingi, dann muss ich nicht wieder einarmig schwimmen. Ich warte und warte und warte. Dann sehe ich Sven und Lars mit Flossen und Maske ins Wasser springen und abtauchen. Na super!!! Und was wird aus mir??? Nilou winkt. Was will sie mir damit sagen??? Warte. Und warte. Und warte. Da sich anscheinend nix tut, schwimme ich schließlich los, Foto und Portemonnaie wieder verpackt, Arm nach oben haltend. Sven kommt mir entgegen, nimmt mir netterweise dann doch den Foto ab, mit Flossen schwimmt es sich einfach schneller. Paddeln alle noch eine Zeitlang im Wasser rum und gucken kleine bunte Fische an. Sehr nett.

Es geht zurück zu Chablis und wir fahren los zum Yacht Harbour, Spanish Town. Dort haben wir über Funk ein Plätzchen reserviert. Es ist nicht weit, kurz noch mal Segel setzen, Nachmittagsbrise ausnutzen. Die Hafeneinfahrt ist nicht ganz einfach, recht flaches Wasser. An einer Stelle zeigt es nur 10 Fuß an. Aber schöööööön sieht´s aus.

Wir legen an, klappt beim zweiten Versuch. Die Leute vom Nachbarboot sind nett und helfen. Dann Manöverschluck und Sunsetfotos. Abends begeben wir uns ins "The Bath & Turtle" im Yachthafen. Sven und ich essen leckeren Schwertfisch. Dann - unvermeidbar - greifen die Mücken an. Wir fliehen an die "Waterfront" Bar, da ist mehr Wind, wir genießen den Blick auf die Yachten und die kühle Brise. Ein wirklich gelungener Tag. Da sind wir uns alle einig!!