Fahrradtour durch Sumatra
Von Bukittinggi zum Maninjau See
11. Tag 8.1 56 km
Den heutigen Tag hatte ich eigentlich als 'Post-TSH'-Ruhetag eingeplant, aber die knapp 40 km bis zum Danau Maninjau waren härter als erwartet. Aus Bukittinggi hinaus folgte ich noch gut 5 km der Hauptstraße in Richtung Padang und bog dann rechts auf die, seltsamerweise nicht ausgeschilderte, Straße nach Maninjau ab, welche leicht hügelig begann, sich nach einigen Kilometern jedoch steil in Serpentinen einen Pass hinauf wand. Hinter der Passhöhe begann eine kürzere Abfahrt mit wunderschönen Ausblicken auf die herrliche Landschaft des Berglands von Westsumatra. Im Tal angekommen ging es abermals hügelig, meist bergauf, auf 1100m bis zum Rande der Bergkette, die den Maninjausee umschließt.
Was folgte war eine dramatische, knapp 10 km lange Abfahrt mit 44 numerierten Spitzkehren durch traumhafte Reisterrassen hinab zum Seeufer, 600m unterhalb gelegen. Die Ausblicke auf den See waren sagenhaft, allerdings war die Straße von Hunderten von Affen bevölkert, so dass ich nicht oft anhalten wollte, um Bilder zu machen, diese Biester können ja ganz schön aggressiv werden.
Der Maninjausee mit seiner Bilderbuchlandschaft und mildem Klima wäre anderswo in Südostasien sicherlich ein überlaufenes Touristenresort, aber wie anderswo in Sumatra liegt der Tourismus auch hier praktisch brach. Es gibt im Dorf Maninjau zwar ein paar Travellercafés, aber als ich dort etwas trinken wollte, war nirgendwo jemand anzutreffen. Die beiden Bungalowanlagen, die ich mir in Bayur, dem 'Haupttouristenzentrum', ein paar Kilometer nördlich des Ortes, anschaute waren beide komplett leer, und obwohl ich mit dem Fahrrad noch ein wenig die Gegend erkundete, sah ich keinen einzigen anderen Touristen heute. Dabei ist es hier wirklich traumhaft schön, man kann im See schwimmen, und die touristische Infrastruktur ist vorhanden. Zwischen Maninjau und Bayur gibt es sogar ein richtig schickes Restaurant, das Waterfront Zalino, mit großartigem Seeblick, Pool und Liegewiese. Hier aß ich hervorragend zu Abend, nicht etwa Standardkost, sondern deliziöse Saté von Rehfleisch mit Röstkartoffeln indonesischer Art.
Die Bungalowanlagen von Bayur sind von der einige hundert Meter im Hinterland verlaufenden Straße nur über Trampelpfade durch die Reisfelder zu erreichen, aber ist man erst einmal am Ufer hat man Idylle pur. Ich nahm mir ein Zimmer im Beach Inn, geleitet von netten, unaufdringlichen einheimischen. Hier teilen sich je zwei ein Bad mit Dusche und westlicher Toilette, das spielt aber keine Rolle wenn man der einzige Gast ist. Allein das große, bequeme Bett war schon die 40.000Rp wert.
12. Tag 9.1
Heute legte ich einen richtigen Ruhetag ein und verbrachte den Tag mit einem Buch im Resort. Die einzige Aktivität, die ich mir auferlegte, war ein Schwimmchen im See. Das Wetter war ohnehin nicht sonderlich gut. Abends aß ich eine Kleinigkeit im Resortcafé und hatte sogar Gesellschaft. Die Anlage musste heute einen waren Touristensturm bewältigen, mich eingerechnet waren wir tatsächlich zu viert.
Aufbruch: | 29.12.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.01.2008 |