Fahrradtour durch Sumatra
Zum Tobasee
3. Tag 31.12 112 km
Berastagi -- Merek -- Parapat -- Tuk-Tuk
Von Berastagi nach Parapat, von 1300 m auf 900 m, das hört sich nach einer gemütlichen Etappe an, aber der Tag heute war kaum weniger anstrengend als der gestrige. Die ersten 12 km nach Kabanjahe ging es noch überwiegend bergab, ab dort verschlechterte sich die Straße allerdings erheblich und es ging hügelig weiter bis nach Merek, einem hektischen Marktflecken, wo ich die Abzweigung ostwärts in Richtung Parapat nahm. Die ersten Kilometer dieser Straße waren in katastrophalem Zustand und es war kaum möglich den Schlaglöchern auszuweichen, was ein schnelles Vorankommen unmöglich machte.
Glücklicherweise war der zweite Abschnitt der Strecke, entlang der Nordseite des Tobasees, relativ neu geteert und es ging dann doch ganz flott bis zur Abzweigung auf die Ostküstenstraße nach Parapat.
Diese 50 km auf einem guten, schmalen , kaum befahrenen Sträßchen hoch oberhalb des Sees waren traumhaft schön, mit grandiosen Ausblicken auf den riesigen, funkelnden See und die Berge der Insel Samosir. Gleichzeitig war die Strecke aber auch hammerhart, mit kilometerlangen Steigungen und Abfahrten.
Da ich unbedingt im Hellen in Samosir ankommen wollte, hatte ich anfangs überdreht und diese Strecke brachte mich vollends an den Rand des Zusammenbruchs. Ich schleppte mich dennoch irgendwie bis zur Einmündung auf den Trans-Sumatra-Highway, und von dort ging es die letzten 8 km in Serpentinen bergab nach Parapat am Ufer des Sees. Ich erreichte den Hafen exakt 2 Minuten vor 6 - die 18 Uhr Fähre war mein Ziel - wo ich feststellen musste, dass die Abfahrtszeiten hier flexibel sind und die Fähre bereits abgelegt hatte. So musste ich gut anderthalb Stunden auf die nächste Abfahrt warten. In Parapat zu übernachten war keine Option, da dieser leidlich attraktive, aber traumhaft gelegene Ort ein äußerst populäres Urlaubsziel der hitzegeplagten Großstädter ist und daher an Silvester natürlich alle Zimmer restlos voll waren.
Also blieb mir nichts anderes übrig als in der Dunkelheit mit der 19.30 Uhr Fähre (10.000Rp) noch nach Tuk-Tuk überzusetzen, was im Nachhinein ein Glücksfall war. Bei wunderbar angenehmen Temperaturen in einer sternenklaren Nacht über den Tobasee zu schippern, mit Feuerwerken an beiden Ufern, war ein unvergessliches Erlebnis.
Auch in Tuk-Tuk waren natürlich fast alle der zahlreichen Hotels voll mit indonesischen Feiertagstouristen, aber nach einigen erfolglosen Versuchen fand ich dann doch noch ein Cottage, bei Tony's am äußersten Nordwestende der Halbinsel. Es war zwar nicht das Klischee-Batakhaus am Seeufer, wie ich es mir erhofft hatte, aber heute war nicht der Tag wählerisch zu sein. Das Cottage war jenseits der Straße am Hang gelegen und etwas abgewohnt, aber sehr geräumig, mit eigenem Bad, Sitzecke und etwas traditionellem Touch eingerichtet. Solch ein Zimmer kostet hier gewöhnlich nur 30.000 Rp, aber ich fand, dass selbst der Peak Season Preis von 75.000 eigentlich ganz fair war, schließlich ist hier die meiste Zeit des Jahres inzwischen tote Hose.
Aufbruch: | 29.12.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.01.2008 |