Fahrradtour durch Sumatra
Von Tarutung nach Sipirok
7. Tag 4.1 79 km
Tarutung -- Sipirok
Auch der heutige Tag war durchweg bergig, ganz ohne flache Teilstücke, eine Achterbahnfahrt auf dem Trans-Sumatra-Highway, dessen Zustand auf der heutigen Etappe noch wesentlich schlechter war als gestern. Die ersten gut 50 km gingen tendentiell bergab und in Richtung Süden gab es keine dramatisch langen, steilen Anstiege. Vor Sipirok jedoch begann ein viele Kilometer langer Anstieg mit steilen Passagen und kurzen Teilstücken, wo das Fahren aufgrund der Straßenverhältnisse ganz und gar unmöglich war. Rau, holprig und voller Schlaglöcher ist der Highway ohnehin, aber heute gab es in regelmäßigen Abständen Stellen, wo die geteerte Straße aus unerfindlichen Gründen komplett endete und Sand, Steine und Geröll den Belag bildeten. Eine dieser Stellen war so lang und steil, dass bei Regen ein Seilzug zu Verfügung steht, um die Fahrzeuge hoch zu ziehen.
Landschaftlich ging es wieder durch schöne Berglandschaft mit einfachen Dörfern am Wegesrand.
Hinter dem heruntergekommen Städtchen Sipirok ging es weiterhin stetig bergauf, nach gut 5 km lag jedoch rechterhand der Straße, inmitten schöner Natur mit ausschweifenden Ausblicken auf die Bergwelt, das 'Tor Sibohi Nauli Resort', wo ich mir ein Zimmer nahm. Es war zwar erst halb vier, aber braute sich ein übles Gewitter zusammen, was im Flachland angenehm sein und für schöne Abkühlung sorgen kann, in den Bergen jedoch friert man sich bei einem Tropenregen auf dem Fahrrad den Allerwertesten ab, und das muss man sich in Südostasien nun wirklich nicht antun, zumal es bis zur nächsten Stadt noch 30 km gewesen wären. So landete ich nun in diesem - für hiesige Verhältnisse - veritablen Luxusresort mit Pool. Für 175.000 Rp bekam ich ein riesiges Chalet, ausgestattet mit Vorraum mit Sitzgarnitur, einem Wohn- und Schlafzimmer mit Teppichboden und bequemen Betten, alles holzvertäfelt, und einem echten westlichen Badezimmer mit Warmwasser und Badewanne. Nun bedeutet in Sumatra ein solcher Luxus nicht, dass alles perfekt funktionieren würde. Fast alle touristischen Einrichtungen auf der Insel wurden vor weit über zehn Jahren zu Boomzeiten gebaut und aufgrund mangelnder Besucherzahlen seitdem nicht mehr in Stand gesetzt. Das heißt die Zimmer wirken alle immer ein bisschen abgewohnt, und bis ich endlich heißes Wasser hatte um ein Bad zu nehmen vergingen Stunden. Dennoch, bei diesen Preisen sollte man sich nicht beschweren, und das Bad war noch ganz wunderbar.
Das dem Resort angeschlossene Restaurant hatte gute, günstige Saté und Krupuks, ich war allerdings der einzige Gast, und das an einem Freitag in den Ferien, bei 72 Zimmern!
Aufbruch: | 29.12.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.01.2008 |