Fahrradtour durch Sumatra

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von Andre Schoch

Von Lubuk Sikaping nach Bukittinggi

10. Tag 7.1 77 km

Lubuk Sikaping -- Bukittinggi

Meine letzte Etappe auf dem Trans-Sumatra-Highway, und die hatte es noch einmal in sich. Es waren zwar nur 77 km bis nach Bukittinggi, von diesen ging es allerdings nach anfänglicher Abfahrt, geschätzte 50 km bergauf, flache Abschnitte gab es heute überhaupt keine. Die Straße wand sich meist durch schmale Täler bergauf über diverse Hügelketten mit kurzer Abfahrt nach deren Überwindung - und dann begann das gleiche Spiel von vorne.

Bukkittinggi, Sumatras wohl angenehmste Stadt, und größte Touristenattraktion nach Danau Toba, liegt auf knapp 1000m Höhe, umgeben von einigen fast 3000m hohen Vulkanen und grüner Hügellandschaft so weit das Auge blicken kann. Heute war das wetterbedingt leider nicht allzu weit,
aber man bekam durchaus eine Idee davon, wie schön die Stadt gelegen ist, Aussichtspunkte gibt es in dem hügeligen Ort genug. Mir gefiel aber auch Bukittinggi selber gut. Man hat hier das Gefühl, dass die Einheimischen wissen, dass sie im nettesten, entspanntesten Städtchen Sumatras wohnen und dadurch strahlt der Ort ein positives Flair aus, unterstützt auch vom angenehmen Klima und der allgemeinen Sauberkeit (ja, in Bukittinggi gibt es tatsächlich öffentliche Mülleimer, so etwas habe ich bisher noch nirgends hier gesehen). Zu tun gibt es in der Stadt eigentlich nicht allzu viel, aber es ist schön einfach durch die Straßen zu schlendern und hin und wieder die schönen Ausblicke zu genießen. Zudem bietet Bukittinggi ungeahnt vielfältige Shoppingmöglichkeiten und eine Reihe von Internetcafés, eine einzigartige Rarität im ländlichen Sumatra.

Touristisch ist aber auch hier einigermaßen tote Hose. An der touristischen Infrastruktur mit zahlreichen Hotels und sogar einigen klassischen Travellercafés, kann man zwar erkennen, dass Bukittingggi einmal ein populäres Backpackerziel war, aber diese Zeiten sind auch hier vorbei. Ich sah zwar heute zum ersten mal seit Toba wieder westliche Touristen, aber viel mehr als eine Handvoll werden es nicht gewesen sein.
Da auch der einheimische Neujahrstourismus inzwischen vorbei ist waren in der Stadt Zimmer zum Liegen vorhanden und ich hätte mit Sicherheit den Preis weiter drücken können, aber mit tun die Hoteliers, Cafébesitzer und Guides inzwischen wirklich leid, so dass ich immer bereit bin einen fairen Preis zu zahlen.

Ich kam im Khartini Hotel unter, das von allen Budgetunterkünften den besten Eindruck machte mit seiner liebevoll ausgestatteten, gepflegten Lobby. Mein Zimmer war jede der 100.000 Rp wert, sehr sauber mit großem Bett, Warmwasserdusche, westlicher Toilette und eigener Veranda mit Aussicht. Einziger Wehrmutstropfen war die Moschee gegenüber. Aber das Gejammer hört man ohnehin im ganzen Stadtzentrum und so kann man es sich schon sparen den Wecker zu stellen. Es ist ja nicht so, dass hier nachts der Bär steppen würde, also kann man auch mit dem Muezzin aufstehen.

© Andre Schoch, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
17-taegige Radtour von Medan nach Bengkulu, meist auf dem Trans-Sumatra Highway
Details:
Aufbruch: 29.12.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.01.2008
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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