Miami Vice trifft Cool Runnings

Reisezeit: November / Dezember 2008  |  von Sabine H.

Abreise und Fazit

06.12.2008

Mein innerer Wecker funktioniert perfekt: Ich wache um 4.00 Uhr auf. Viel zu früh, aber schlafen kann ich sowieso nicht mehr, also stehe ich auf. Kurz darauf wird an der Tür des Nachbarzimmers wild geklopft und gerufen. Das finde ich etwas unheimlich und lasse die Tür geschlossen. Aber offenbar hat mein Nachbar geweckt werden wollen, denn ich höre die Türen klappen. Nach einer Weile beschliesse ich, schon mal mein Gepäck runterzuschleppen. Ich stelle es an der noch geschlossenen Rezeption ab. Hier werde ich plötzlich auf das Geschehen auf der Straße aufmerksam. Da rennen alle möglichen Leute entlang ! Ich gehe an die Straße und da fällt dann mal so der sprichwörtliche Groschen !!!

2 Tage zuvor hatte ich ein Fax von Jamaica Tours erhalten, mit dem ich informiert wurde, dass ich früher als ursprünglich geplant abgeholt werden würde wegen des Negril Reggae Marathons. Da hatte ich dumme Gans noch gedacht: Was hat meine Abholzeit frühmorgens mit einem Reggae-Konzert zu tun ? Aber ich reimte mir eine Erklärung zusammen und dachte mir, dass es sich sicherlich um ein großes Festival handeln würde mit tausenden von anreisenden Gästen und Musikern und so. Und dem entsprechenden Verkehrs-Chaos.

NEIN ! Nun weiss ich es besser: Es ist genau das, was drauf steht, ein richtiger Marathon-Lauf ! Und mit Reggae hat der insofern zu tun, als dass von den Begleitfahrzeugen der ganze Lauf mit Reggae-Musik beschallt wird ! Da werden 42 km doch zu ´ner ganz lockeren Geschichte, oder ? Na, das finde ich ja echt interessant ! Um 5.00 Uhr morgens sind sie gestartet, über 500 Teilnehmer und darunter sicher auch mein Zimmernachbar, darum ist er wohl um 4.00 Uhr gewaltsam geweckt worden ! Es sind so früh schon wahre Menschenmassen auf den Beinen ! Die Wartezeit von 2 Stunden vergeht so wie im Fluge.

Die Hauptstraße mach Mobay ist wegen des Marathons gesperrt, mein Abholer verspätet sich, weil er in Negril village feststeckt, denn die letzten Läufer haben den Wendepunkt dort noch nicht passiert. Wir müssen einen Umweg nach Montego Bay fahren, aber treffen immer noch mehr als rechtzeitig am airport ein. Im Flughafen bringe ich die letzten Jamaica Dollars unter die Leute und finde ein Plätzchen, wo man rauchen darf. Den Flug nach Miami verschlafe ich, aber in Miami ist dann auch wieder Energie gefragt: Man muss sein Gepäck wieder in Empfang nehmen und die ganze Prozedur mit immigration, Zoll usw. wieder hinter sich bringen. Diesmal geht´s allerdings einigermaßen schnell. American airlines beeindruckt mich auf dem Rückflug nach London wieder nicht und in London treffe ich bei eisiger Kälte ein, muss zwecks Rauchens aber wieder - und zu leicht bekleidet - vor die Flughafentür.

In Hamburg habe ich keinen Bock auf den Stress mit der Bahn und nehme mir einen Mietwagen. 2 Stunden später bin ich zuhause. Die Zigarettenpause im eisigen London ist sicherlich verantwortlich für die heftige Erkältung, die mich noch immer quält. Nun ja, Rückreisen sind meistens total sch...das wird sich wohl nie ändern !

Fazit: Eine tolle Reise ! Ganz anders, als sonst. USA ist seit jeher ein Ziel, dass mich immer wieder gereizt, aber auch abgeschreckt hat. Alles, was sich um´s Einreisen in die USA abspielt, hat mich auch diesmal sehr genervt. Dennoch, es ist perfekt, macht Spaß, ist große show, einfach klarzukommen, oberflächlich, aber freundlich. GREAT, das trifft es wohl am besten.

Und Jamaica ? Toll, einfach nur superschön. Alle meine Befürchtungen (Anmache, Kriminalität/Drogen, Nepp usw.) haben sich nicht bewahrheitet, gar nichts davon. Berücksichtigt man die gängigen Vorsichtsmaßnahmen, verbringt man einen super Karibik-Urlaub auf einer Insel, die weit mehr bietet, als nur Strand. Und die Klischees, wie eingangs erwartet ? Bob Marley: Allgegenwärtig. Reggae: Ja, natürlich ! Rastas: Selbstverständlich ! Jerk pork: Lecker, billig und überall. Schöne Strände: Klar, Selbstgänger. Boonoonoonoos: Jeden Abend irgendwo und nie weit weg. Dope: Gesehen, ja. Angeboten, nein. Cool Runnings: Yah man !!!

© Sabine H., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Woche Miami Beach und 1 Woche Jamaika im Nov./Dez. 2008 - für mich mal ganz was exotisches !
Details:
Aufbruch: 22.11.2008
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 07.12.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Jamaika
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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