Wien und Budapest - Zentren des Jugendstils

Reisezeit: August 2003  |  von Herbert S.

Budapest I - Pest

Samstag, 09.08.03 (7. Reisetag)
Wir wollen heute unsere Besichtigung zum Jugendstil in Budapest beginnen.

Karte der Tagestour

Nach dem obligatorischen Frühstücksbuffet geht es zuerst mit der Straßenbahn Linie 6 zum Platz Oktogon, wo wir die Metro zum Zoo nehmen, dort werden wir dann ein 1. Mal kontrolliert. (Schon im Reiseführer wurde erläutert, dass gerade in der U-Bahn die Kontrollen permanent stattfinden.)
Am Samstag findet im Park in der Nähe des Zoos ein Flohmarkt statt, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Da der Weg zum Flohmarkt doch zu weit ist, nehmen wir den O-Bus! - es gibt ihn noch. 50 Forint Eintritt - aber leider gibt es auf dem Flohmarkt meist nur 'Neuprutsch'! Daher ziehen zu Fuß durch schönen Park vorbei am 'Pappmaschee'-Schloß zum Zoo.

Dort sparen wir 1800 Forint Eintritt durch unsere Budapest Card . Doch innen drin ist es eigentlich nur das Elefantenhaus, was außer dem Eingang noch architektonisch interessant ist. ( Károly Kós, Deszö Zrumeczky, Kornél Neuschloß-Knüsli: Der Zoo)
Der Zoo ist ansonsten sehr schön gegliedert mit Anfassarealen, Felsformationen etc.

Restaurant Gundel - Eingang mit Jugendstilverglasung

Restaurant Gundel - Eingang mit Jugendstilverglasung

Das nebenan liegende Restaurant Gundel lacht uns an, doch wir wollen keine Zeit verlieren und nehmen uns den Besuch für einen Abend vor.

Geologisches Museum - 1899 - Ödon Lechner

Geologisches Museum - 1899 - Ödon Lechner

Nächstes Ziel ist unser erstes rotes Kreuz im Plan - es ist das Geologische Museum in der stefania ut - ein Jugendstilgebäude von Ödon Lechner - auch dort gilt unsere Card (wieder 600 Forint)
Der Bau zeigt das Bemühen des Architekten, eine "Ungarische Variante des Jugendstils widerzuspiegeln. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das hellblaue Keramikdach des Gebäudes und die Verzierungen aus blauen Zsolnayfliesen, die sehr gut mit der gelb-braunen Fassade harmonieren. Drei Figuren halten am spitzen Giebel in der Mitte des Hauses einen Globus.

Innenaufnahmen der Jugendstilmotive

Innenaufnahmen der Jugendstilmotive

Das geologische Institut beherbergt eine Gestein- und Mineraliensammlung, die sehenswert ist.

Restaurant Premier - Andrassy Utca 101

Restaurant Premier - Andrassy Utca 101

Zurück über den Heldenplatz - wir sind nun schon Profis in O-Bus-Benutzung - zum Restaurant Premier. Dort ißt U einen Mozarella-Salat mit Minz-Yoghurt und ich die erste ungarische Fischsuppe.

Westbahnhof - 1874-77  - Auguste de Serres

Westbahnhof - 1874-77 - Auguste de Serres

Die luftige Eisen-Glas-Konstruktion des Westbahnhofs wurde interessanterweise von der Pariser Stahlbaufirma Gustave Eiffel erstellt - allerdings vor der Erbauung des Eiffelturms.

Das nächste Ziel unseres Rundganges ist die frisch restaurierte Postsparkasse, die als Hauptwerk des Jugendstil-Architekten Odön Lechner angesehen wird. Die Ornamente auf der weiße Majolika-Fliesen-Fassade entstamnmen vielfach der ungarischen Folklore.

Postsparkasse - 1900-1901 - Odön Lechner

Postsparkasse - 1900-1901 - Odön Lechner

Auf dem nebenan liegenden Platz liegt die amerikanische Botschaft und wird total abgeschirmt, am Donauufer gegenüber der Hängebrücke liegt dann der

Gresham Palace - Zsigmond Quittner -
1907

Gresham Palace - Zsigmond Quittner -
1907

Greasham-Palast, der z.Zt. völlig restauriert wird und daher (noch) nicht zugänglich ist. Gebaut wurde er für eine englische Versicherungsgesellschaft, deren Gründer Sir Thomas Gresham abends als Konterfei in der Fassade golden glitzert.
Demnächst wird hier ein Luxushotel der Oberoi-Kette eröffnen.

Letzte Station unseres Jugendstilprogramms ist das Kunstgewerbemuseum in der Üllöi ut.

Kunstgewerbemuseum - Ödon Lechner

Kunstgewerbemuseum - Ödon Lechner

Die Schönheit des Kunstgewerbemseums machen die bunten glänzenden Pyrogranitziegel aus. Weiteres Wahrzeichen dieses Gebäudes ist die großen achteckige Kuppel. Alle Kacheln stammen aus der berühmten Keramikfabrik Zsolnay in Pecs.

Außenaufnahmen
Eingang/ zentrales Treppenhaus/ Tür und Fußboden

Außenaufnahmen
Eingang/ zentrales Treppenhaus/ Tür und Fußboden

weißer Saal, Treppe im Mudejar-Stil, 
Fußboden, Glasdach

weißer Saal, Treppe im Mudejar-Stil,
Fußboden, Glasdach

Da wir mit unserer Budapestkarte auch hier wieder (600) kostenlos hineinkommen und die Zeit schon knapp wird, werfen wir nur einen Blick in den großen, stillen, weißen Saal und beschließen, unser morgiges Programm hier wieder zu starten.

Musikakademie Franz Liszt - 1904-1907 - Floris Korb/ Kalman Giergl

Musikakademie Franz Liszt - 1904-1907 - Floris Korb/ Kalman Giergl

Bevor wir mit der Linie 4 den heutigen Kreis schließen, werfen wir noch einen Blick auf die im Sezessionsstil erbaute Musikakademie. Dieses Gebäude harrt noch der Restaurierung.

© Herbert S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Immer haben wir von einer Donaukreuzfahrt gehört - eigentlich finden wir Schifffahren ja langweilig, da man nicht da anhalten kann, wo man möchte. Sinn unserer Kurzreise war mal wieder der Jugendstil. Man erwarte daher keinen Bericht mit "berühmten" Sehenswürdigkeiten wie Stephansdom, Schloß Schönbrunn, Prater o.ä., denn wir haben uns wirklich auf spezielle Architekturthemen beschränkt.
Details:
Aufbruch: 03.08.2003
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 12.08.2003
Reiseziele: Österreich
Ungarn
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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