Gunnars Trip durch Californien, Mexico und Cuba

Reisezeit: November 2008 - Januar 2009  |  von Gunnar Fiedler

Drei Schildbürger unterwegs

Nach fast 6 Wochen Sendepause meinerseits wünsch ich Euch allen einen super Start ins nich mehr ganz taufrische 2009.
Sitze leicht fröstelnd(so 16 Grad ; )) in San Cristobal del las Casas im Hochland Mexicos, einem malerischen Städtchen etwa 2200m überm Meeresspiegel. Nur noch 12 Tage und ich sitz wieder im Flieger ins (k)Alte Europa. Dank Christian seid Ihr nicht völlig ohne ein par Cubaeindrücke geblieben. Da der Schlingel unsere zweite gemeinsame Woche hier nicht eingepflegt hat mach ich mich rann und lass Euch vor allem an einigen Schnappschüssen von Christian teilheben die der Bursche wohl für sich behalten wollte. Hoffe diese schriftliche Entschuldigung heilt sämtliche Verletzungen der Urheberrechte ; )!

Ich steig am besten am letzten Tag des Rollerrennens kurz vor Varadero wieder ein. Oben im Bild die Einzige Aufnahme eines der jineteros(Schlepper) die uns den Altag manchmal etwas schwer gemacht haben. Sie sind einer der Makel im sozialistischen Kuba, daß dank zweier Währungssysteme, bedingt geduldeter Schattenwirtschaft leider doch eine Zweiklassengesellschaft hat entstehen lassen.

Immer wieder tauchen neue Hingucker auf den Straßen auf die vom langsam einsetzenden Rücken- und A....leiden ablenken. Zurück in Varadero heißts den Ofen los werden, den Bus nach Havanna nehmen wo Sven unsere Truppe kompett machen soll.

Zwei der kulturellen Anfälle, zwei Alemanen auf Stipvisite im Kapitol, dem früheren Regierungssitz von Havanna......

.....und dem castillo de San Pedro de Moro

In Havanna bleiben wir einen Tag und nutzen die Gunst der Stunde uns die Kosten des Mietwagens für die nächsten Tage durch drei zu teilen. Selbst mit allen tricks wirds nich günstiger als 80 Euro pro Tag, für nen VW Polo. Vier Tage sollen reichen um die 1000km bis an den östlichen Rand der Inselzu erreichen und dabei soviel wie möglich an Eindrücken mitzunehmen. Und während wir schon mal losfahren, hier noch einige Havannabilder die einfach unters Volk müssen.......

nein, wir sind nicht in Ulm!!!!!!!!

.....und auch wenn der Eindruck manchmal täuscht, nach 40 Jahren Embargo liegt die sonst viel gelobte cubanische Küche zumindest in der Heimat am Boden. Für den Durchschnittscubaner besteht der halbe Tag aus Anstehen um etwas für seine Lebensmittelkarten zu bekommen.

Die nächsten Bilder brauchen keine Beschreibung........

........einfach nur schön.....

.....oder selten..........einfach die Stadt der Oldtimer....

Angler am Malecon, der 8km langen Uferpromenade Havannas

Und immer wieder werden alte Erinnerungen wach: Fahnenapell, Halstuch, Honni(Fidel)bilder an der Wand im Essensaal

Fast mit einer Punktlandung schlägt dann auch Sven bei uns im Casa auf. Nach einer Nacht gehts gegen Mittag von Havanna über Cienfuego erstmal an die Karibikküste.

und natürlich sofort rein ins Wasser.......

viva la revolucion!!!!! Am 01.01.2009 hatte sie 50. Geburtstag, Cubas größte Party ever .....leider nur in Santiago.....man muß halt sparen!!!

Hier eines der sogenannten "Casa particulares", das Schlafen bei Gastfamilien stellt hier in Cuba mit im Schnitt 20 bis 25 Euro pro Nacht und Doppelzimmer die günstigste Art des Übernachtens dar. Hostels wie im imperialistischen Rest der Welt gibts hier nicht. Das bedeutet auch das Ich mir die Kosten für die Unterkunft drei Wochen teilen konnte. Auf mich allein gestellt wär meine Reisekasse schnell am Ende gewesen.

Preistreiber für den Cubaurlauber sind Unterkunft und Transport. Gelingt es einem an die heimischen Pesos zu gelangen, kann man schon mal Schnäpchen machen: pizza to go 25 Cent(umgerechnet). Gemüse am Straßenrand weit weg von den großen Städten scheinbar kostenlos. Mein Schlüsselerlebnis an einem der Stände die Radieschen in rauhen Mengen verkauften. Über eine Einheimische(mit den Preisen vertraute) Anhalterin wollten wir an dem Stand für einen Euro soviele Radieschen wie möglich ergattern. Sie hat mich mit großen Augen angeschaut und gesagt das geht leider nicht.............denn es gibt nicht genügend für meinen Euro !!!???

Nach der ersten Nacht am Karibischen Meer gehts am Tag 2 in einem Gewaltakt durch bis Santiago de Chile. Neben Christian bin zwar auch ich als Fahrer eingetragen aber der Mensch wird einfach nicht müde und zieht durch : )!!!!! Ziemlich platt kommen wir gegen 11 in der Nacht an und sind tatsächlich dankbar sofort von einem der Schlepper erwischt zu werden. Das Casa ist i.O. und der Tiefschlaf läßt nicht lange auf sich warten. Wir bleiben zwei Tage und fahren am 3. Tag weiter in Richtung Baracoa mit dem Plan in Guantanamo auf einen von Fidel erichteten Ausichtsturm zu klettern und den Amis auf die Finger zu gucken. Leider haben die Cubaner es sich aber anders überlegt und lassen uns nicht in die Nähe der militärischen Anlagen....mhh. .....dann eben nich und weiter durch wunderschöne Urwälder und über bergige Landschaften in das wohl abgelegendste Stück Cuba. Leider war ich in dieser Zeit ziemlich faul was das Fotografieren angeht und hab mich auf Christians Händchen verlassen, wäre nett Christian wenn du Dich hier noch mal reinhängst und was von Santiago usw hoch lädst : ), danke!!!

Da warens nur noch Zwei! Christian verabschiedet sich am zweiten Tag im immer noch von Hurrikans verschandelten Baracoa von uns und bringt den kleinen Polo in Rekordzeit wieder zurück nach Havanna(Respekt : )!), um in Deutschland mal wieder Urlaub vom Urlaub zu machen(ach ging ja nich....sorry ; )

Die restlichen Zwei folgten den wagen Angaben des lonely planet und machten sich auf die Suche nach versteckten Grotten und Naturwundern im Busch von Baracoa.........und hätte uns nicht einer der Einheimischen der zufällig mit dem Fahrrad vorbei kam und auch nebenberuflicher Wanderführer war aufgegabelt ........wer weiß......

....nach gut einer Stunde hiking über Familiengrundstücke mit Palmenwäldern und marodierenden Haustieren gings erst zu einem der Aussichtspunkte und dann über ein altes, jetzt trocken liegendes Korallenriff zu einer versteckten Höhle mit Bademöglichkeit.

Weinachten stand vor der Tür und wir machten uns wieder auf den Weg zurück nach Santiago. In Baracoa wurden wir von unserem Zimmernachbarn, einem Ausralier erstmal aufgeklärt wo man hier den 24. zu verbringen hat........in Remedios, einem kleinen Stäedtchen, eine Stunde nördlich von Santa Barbara. Im Bus lernen wir auch unsere Weggefährten für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr kennen.

israelisch-spanisch-holländich-deutsch-australische Feiertagsbewältigung...........

Bevor die Namen aus Sicherheitsgründen von der Redaktion geändert werden, laß ich sie lieber ganz weg : )

Das Städtchen veranstalltet jeden Heiligabend ein Feuerwerk bei dem vier Manschaften gegeneinander antreten. Es gewinnt nicht das Schönste, sondern das Lauteste. Alles fängt nachmittags harmlos an, gegen 7 am Abend gleicht die Veranstalltung aber schon einem Kriegsschauplatz....

Bis morgens um sieben wird spätestens nach einer Stunde der ganze Marktplatz komplet vermint oder mit Raketen umzäunt. An Schlaf ist nicht zu denken und der deutsche Tüv hätte seine ware Freude Es grenzt an ein Wunder das hier keine Gliedmaßen verloren gehen. Ich habs noch nicht versucht aber ich kann mir vorstellen, daß ein Besuch bei youtube, bei den Begriffen Remedios, heiligabend und feuerwerk spektakuläre Bilder liefert. So, wieder ists spät geworden. Ich verzichte auf die Nachlese und schick das kapitel in den Orbit. Wenn alles nach Plan läuft gibts in ein, zwei Tagen das nächste Kapitel

© Gunnar Fiedler, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Härtetest der öffentlichen Verkehrsbetriebe in Nord- und Mittelamerika und die Fortsetzung des Reiseberichts "Rundreise Peru-Chile" aus dem Vorjahr(immer noch online bei umdiewelt.de), diesmal leider ohne die alten Weggefährten Stepahn, Christian und Richard(seid gegruselt!)
Details:
Aufbruch: 05.11.2008
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 20.01.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Mexiko
Kuba
Der Autor
 
Gunnar Fiedler berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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