ALBANIEN - Unbekanntes Land zwischen Shkodra und Saranda
Kruja - der Stammsitz "Skanderbegs
"Wer nach Albanien reist und das Bergstädtchen Kruja nicht besucht hat, war nicht in Albanien!"
Nicht nur die stolzen Bewohner der schönen Stadt am Fusse des Begmassivs "Mal i Skanderbeut" behaupten dies.
Der rote Kreis wurde speziell für Kontaktlinsenträger eingefügt - sorry!!
Auch wenn die Neustadt Krujas seit der kommunistischen Zeit ziemlich zersiedelt wurde, finden sich wahre Schätze im alten Stadtkern und in der Festung.
Tatsächlich blickt Kruja auf eine jahrhunderte alte Geschichte zurück.
Bereits 1444 traf der gefeierte Nationalheld Gjergj (Georg) Kastrioti, genannt Skanderbeg, in Kruja mit den anderen albanischen Feudalherren zusammen, die ihn dort zu ihrem Führer im Kampf gegen den Sultan wählten.
Auch aus der Ferne imposant!
Die Feste Kruja.
Sie wurde von Hoxhas Tochter, einer Architektin, zum "Nationalheiligtum" umgestaltet.
Der Blick reicht von hier nach Westen hin bis zur gegenüberliegenden Burg "Preze" und im Süden ist die Burg "Petrela" erkennbar, die Skanderbegs Schwester bewohnt hat.
(siehe auch Kapitel: "In den Süden bis Saranda und Butrint)
Diese strategisch - in Form eines Dreiecks - angelegten drei Burgen erlaubten Skanderbeg, grosse Teile Albaniens zu überwachen und seinen Stammsitz gegen alle Eindringlinge effektiv zu verteidigen.
Teil der Burg Preze mit direktem Blickkontakt nach Kruja und Petrela.
Zu ihrer Zeit nahezu uneinnehmbar und von strategisch unschätzbarem Wert, die Burg Preze.
Preze, auch heute noch ein beeindruckendes Bauwerk mit herrlichen Ausblicken.
Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten im Wald unterhalb Krujas.
Auf ihrem Marsch von Griechenland nach Italien/Österreich kamen 1944 deutsche Truppen auch durch Albanien.
Es mag seltsam klingen, aber viele und vor allem ältere Bewohner erinnern sich noch gut an diese Zeit und erstaunlicherweise blieben die deutschen Soldaten wegen ihres anscheinend "korrekten" Verhaltens gegenüber der Zivielbevölkerung in (guter) Erinnerung.
Nicht selten wird diese Erinnerung heute noch auf "die Deutschen" insgesamt übertragen.
Ich habe nie erlebt, dass man den Kollegen des deutschen Kontingents unfreundlich oder gar feindselig gegenüber getreten wäre.
Im Gegenteil, meist hat es nicht lange gedauert, dann kam das Gespräch auf die angeblich "typisch" deutschen Tugenden zu sprechen. Pünktlichkeit, Korrektheit, Ehrlichkeit, Treue und die Adjektive wie: arbeitsam, fleissig, gerecht, ehrenhaft haben sich trotz aller Greueln des Krieges in den Köfpen vieler Menschen festgesetzt.
In der Vorstellung vieler Albaner sind auch Markenartikel wie Mercedes, BMW, Siemens oder VW fest mit der allgemein als sehr gut bezeichneten "deutschen" Qualitätsarbeit heute noch verbunden.
Wenig Verständnis war zu finden, wenn wir versucht haben, diese idealistischen Vorstellungen zu relativieren.
Es gibt aber immer welche, die sich von all dem Getöse der Weltgeschichte überhaupt nicht beeindrucken lassen...
... und auch das Minarett von Kruja hat wohl schon manch gute und schlechte Zeiten erlebt und ragt immer noch majestetisch in den Himmel!
Natürlich hat eine Stadt wie Kruja ihre Touristen und dafür eine wunderschöne, authentisch angelegte Museumsstrasse, die für manchen deutschen Antiqutätenhändler unschätzbare Werte beherbergen würde.
Für albanische Verhältnisse sind die zum Verkauf ausgestellten Waren sehr, sehr teuer, für unsere Verhältnisse aber immer noch ein wahres Schnäppchen!
Eine Parallelstrasse neben der "Museumsstasse" Krujas spielt sich das wahre Leben der Menschen von Kruja ab.
und keine Antiquität sondern das pulsierende Leben in Kruja !!
Wo sonst geht heute noch die Ehefrau mit einer folgsamen Geis am Sonntag Nachmittag spazieren...???
Muss es immer nur Stress und Hektik sein oder kann ein geruhsamer Nachmittag nicht auch mal so aussehen??
Aufbruch: | Mai 2000 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | Februar 2001 |