Durch Südböhmen per Fahrrad
ostwärts bis Österreich
Budweis streichen wir auf unserem Plan, der Verkehr auf der Hauptstraße ist uns zu stark. Wir schlagen lieber wieder Ostkurs ein, ohne ein konkretes Ziel zu haben, denn wir sind über den Rand unserer letzten Karte hinausgefahren. In Zlate Koruna - auch hier ist wieder ein Schloß- verlassen wir die Moldau.
Auf verschlungenen Nebenwegen halten wir auf Velesin zu, dort gibt es wieder einen Stausee. Der ist aber im Wasserschutzgebiet, wir kommen nicht an ihn heran.
Aber wir haben eine neue Fahrradkarte, auf der ich einen Schleichweg über Trhove Sviny- Olesnice-Petrikov zu einer Kette von Fischteichen entdecke. Der führt in eine Geestlandschaft und könnte auch in Brandenburg liegen, Kiefernwälder wechseln mit Mooren und kleinen Teichen ab.
Fischzucht hat hier mal eine Rolle gespielt, aber zur kommunistischen Zeit sind die Fische wohl an Überdüngung des Wassers eingegangen. Übriggeblieben ist die Natur, die sich ihr Revier zurückerobert.
Keine Wassermühle, sondern ein altes Hammerwerk, das die Besitzer zu einem Industriemuseum umgewandelt haben.
Wir nähern uns der Grenze, die hier von Gmünd fast genau nach Norden führt. Einen Zipfel von Niederösterreich werden wir deshalb abradeln. Wir suchen die Grenze zwischen zwei offiziellen Übergängen in Gmünd und Neunagelberg.
Eine Autospur durch ein Kornfeld finden wir, und als wir auf eine breite Asphaltstraße stoßen, begrüßen uns zwei Radfahrerinnen in Österreich. Der Straßengraben bildet hier kilometerweit die Grenze. Unbeanstandet können wir herüber und fahren den Weg bis Neunagelberg ab.
Der Grenzübergang dort ist ausgestorben, nicht einmal eine Wechselstube oder ein Kiosk ist mehr geöffnet. Wir fahren noch einmal kurz auf die tschechische Seite. Dort gibt es wenigstens noch ein Cafe, das ein Vietnamese betreibt, und Budweiser ist im Ausschank. Klar, das wir für 80 Cent unser vorläufig letztes tschechisches Bier genießen.
Aufbruch: | 20.05.2009 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 30.05.2009 |
Österreich