EINFACH GIGANTISCH...
Leconfield
Wir sind zurueck in der Zivilisation. Haben fuenf Tage auf der Farm "Leconfield" verbracht. Hatten viel Spass und haben viel gelernt. Besonders Dinge, von denen man denkt, die gibt es nur in Cowboyfilmen, die aber hier draussen durchaus gebraucht werden.
Von Sidney aus sind wir sechs Stunden mit dem Zug nach Tamworth gefahren. Da im Hostel haben wir erstmal zwei Waschmaschinen angeschmissen und bangend daneben gestanden, denn die Dinger sehen komisch aus, man muss ein halbes Pfund Pulver reinschuetten und die machen komische Geraeusche.Beim Waschen selbst ist noch alles gut gegangen. Kritisch wurde es beim Trocknen. Viele Teile von gr. Rike waren noch nass. Also, noch ne Maschine (drei Dollar) + einen Pulli von kl. Rike. Dieser hatte danach allerdings nur noch die Groesse eines Puppenpullis ;(
Montag wurden wir frueh von Tim, dem Besitzer der Farm abgeholt. Vor Ort wurde uns bewusst...,dass ist wirklich das andere Ende der Welt... Aber'n tolles Ende.
Nach einer kleinen Einfuehrung und Lunch ging's direckt fuer einige Stunden in die Saettel. Und es war toll. Man hatte das Gefuehl man reite durchs Auenland (Herr der Ringe).Besonders bei Sonnenuntergang wirkte alles noch farbiger. Klasse war die Kompetenz der Pferde. Wir sind da Haenge hoch und runter geritten, da haetten wir uns noch nicht mal zu fuss dran getraut. Eben diese Sicherheit und Gelassenheit der Pferde ist besonders toll beim "natural horsemanship". Ausserdem reagieren die auf jedes kleine Zeichen, durch ihre gute Ausbildung. Das macht vieles einfacher. Allerdings sind einige elemantare Dinge doch ganz anders als beim europaeischen reiten. Was aber durchaus logischer ist. Tim hat uns einmal an einem Jungpferd demonstriert, wie die Anfaenge dieser Ausbildung ablaufen und einmal mit einem Erfahrenen, was "naturel horsemanship" alles beinhaltet...und wir waren beeindruckt.
Stevo zeigte uns die Techniken des Hufe beschlagens...
Ausserdem versuchten wir uns im Whip cracking (Peitschen knallen), was durchaus nuetzlich ist, zum Tiere eintreiben in so riesigen Gebieten. Dienstag waren es bei uns erstmal die Schaafe (mustering sheep onb horseback). Ausserdem musste bei einigen der Schwanz abgeklemmt werden und so einigen Boecken wurde die maennlichkeit genommen.
Gesundheitscheck
Vorher...
...Nachher
In einem klapprigen Lieferwagen ging's dann zur naechsten Farm (ziemlich weit weg ) zum scheeren, was echt cool war, mal gemacht zu haben...zimperlich darf man dabei allerdings nicht sein, besonders sein Herz fuer Tiere muss man mal ausschalten.
Das Schlachten haben wir uns danach aber nicht mehr angeschaut. Es reichte, dass wir am naechsten Morgen mitangucken mussten, wie es auseinander genommen wurde!
Angenehmer dagegen war die allgemeine Farmarbeit, hauptsaechlich grossflaechige Unkrautvernichtung mit ekelhaften chemischen Keulen (kl. Rike) oder per Hand piksende Blumen, samt Wurzel aus der Erde ziehen(gr Rike).
Und das Zaeune bauen/reparieren war interessanter als wir dachten, aber nutuerlich auch ziemlich anstrengend.
Etwas aufwendiger aber auch spannender war das Kuehe eintreiben (mustering cattle on horseback) wonach wir ein ordentliches Piknick gebrauchen konnten.
Mac versuchte es dabei auf die Aborigini-art und ass den extra fuer sie gebratenen Wurm.
Frisch gestaerkt machten wir uns daran Kaelber von Kuehen zu trennen.
Das gelernte Lassoing konnten wir jetzt anhand eines Lassowettbewerbes mit den Kaelbern anwenden, was eine ziemlich spassige Angelgenheit war
Erst wurde an toten Tieren geuebt
Sowieso schon aufgewuehlt, ging es fuer die Kaelber gleich weiter. Sie sollten zu Boden gebracht werden und einige wurden dann kastriert, gebranntmarkt und ihnen wurde die Spitze des linken Ohres abgeschnitten (wrestling, branding, marking calves) ... ziemlich brutale und anstrengende Angelegenheit, fuer beide Seiten.
The real Cowboy!
Mehr wollen wir euch ersparen...
Am letzten morgen stand Sattelpflege auf dem Plan. Besonders hier ist das keine so angenehme Arbeit, denn dafuer wurde das Fett des geschlachteten Schaafes zwei Tage ueber dem Lagerfeuer gebrutzelt und mit dem enstandenen Saft musste dann das Leder eingerieben werden...der Geruch war das schlimmste
Ansonsten sassen wir am Freitag wieder fast den ganzen Tag auf dem Pferd. Sind zu einem Creek geritten, wo wir eigentlich haetten mit den Pferden schwimmen gehen koennen . Leider war das Wetter in dieser Woche zum erstenmal nicht ganz so gut und nur Tim und Tom (ein Angestellter) trauten sich ins eisige Wasser.
Nach einer Staerkung wurden noch ein paar Manschaftsspiele mit den Pferden gespielt. Als wir wieder auf der Farm waren, waren wir und noch einige andere froh nicht noch eine Runde mit den anderen mitgegangen zu sein, denn es fing tierisch an zu gewittern. Und wir sassen schoen im trockenen
Ziemlich nervig in der Wochen waren die unendlich vielen Fliegen. Sieben auf einen Streich waren da eine Leichtigkeit. Gott sei dank wurden diese zum Abend hin immer weniger. Da sassen wir immer noch gemuetlich am Lagerfeuer, haben gaquatscht, geschwiegen oder gespielt.
Lagerfeuerspiele koennen verdammt lustig sein.
Beim BBQ am letzten Abend wurden ausserdem die Hoden der Kaelber gegrillt ... wir haben nicht probiert! Und die Begeisterung der restlichen Truppe hielt sich auch in Grenzen.
Was die Sprache angeht haben wir in dieser Woche das erstemal den australischen Slang mitgekriegt...und sind gleich daran verzweifelt
Und wir haben zum erstenmal wilde Kaengurus gesehen, die man hier oefters antrifft.
So viel kann also in fuenf Tagen passieren. Wir sind selber total beeindruckt, wieviel in einen Tag reinpasst (der Wecker klingelte allerdings auch um 6 ).
Jetzt sind wir erstmal wieder fuer zwei Naechte in Sidney und danach gehts wahrscheinlich nach Griffith zum Orangen pfluecken.
Ach ja, die wwoofing Stelle auf Kangaroo Island haben wir sicher *freu*
So jetzt sind eure Augen wahrscheinlich quadratisch
(unsere auch!!!), aber bis zum naechsten Bericht duerftet ihr euch ja wieder erholt haben.
Liebe Gruesse
Aufbruch: | September 2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | März 2006 |