Um die Welt 2009

Reisezeit: Juli 2009  |  von Feli und Robert

Japan: Kamakura

27 Juli | wir fahren aufs Land

Heute fahren wir für einen Tag nach Kamakura, das ca 1 Zugstunde südlich von Tokyo fast am Meer liegt. Die Gegend hier ist in den Ferien und an den Wochenenden sehr beliebt und daher frequentiert, drum sind wir nicht schon gestern, wie ursprünglich geplant, hingefahren. Es gibt dafür ein Kombi-Ticket, mit dem man neben Hin- und Rückfahrt beliebige Strecken mit den dortigen (privaten) Zuglinien fahren kann.

Wir stehen relativ früh auf und sind schon um 10 Uhr vor Ort. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel, allerdings verheißt der Wetterbericht nichts Gutes. Bei der Touristeninfo bekommen wir einen Plan mit allen Sehenswürdigkeiten der Gegend (etwas verwundert sind wir, dass darauf die Tempel mit Hakenkreuzen gekennzeichnet sind) - der Tag ist damit gut gefüllt.

Am Beginn steht ein Spaziergang durch die "Shopping Town", die direkt vom Bahnhof zum ersten Tempel führt. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Beginn einer Hochzeitszeremonie - und hoffen, dass die Ehe etwas fröhlicher werden wird, als die Flötenmusik für unsere Ohren klingt... In der näheren Umgebung stoßen wir mitten in einem idyllischen Wald auf einen kleinen Schrein. Abseits der Touristenpfade finden wir einige nette kleine Häuschen, an Hand derer man sich gut vorstellen kann, wie's hier früher mal ausgesehen hat.

Zurück am Bahnhof besteigen wir eine Garnitur der Enoden-Linie - und fühlen uns in die 60er Jahre zurückversetzt: die Strecke ist eingleisig und schlängelt sich zwischen Gartenzäunen, Häusern und auf kleinen Straßen größtenteils am Meer entlang. Bei der Station "Hase" machen wir uns mit einer Menge anderen Touristen auf den Weg zum großen Buddha. Auf dem Weg dorthin geht sich noch ein weiterer Tempel aus, die Buddha-Statue selbst ragt majestätisch gegen Himmel.

Mittlerweile hat es sich eingetrübt und Nebelschwaden steigen auf. Wir besichtigen den Badestrand - und sind etwas enttäuscht: Ist es nur die Ebbe, oder sieht der Strand immer so aus? Jedenfalls nicht zum Baden einladend, zumal bei diesem trüben Wetter. Mit dem Zug geht es daher weiter nach Enoshima, wo wir die gleichnamige Halbinsel besuchen und danach mit der Shonan Monorail nach Ofuna fahren wollen.

Hunger lässt uns aber vorerst in ein kleines Restaurant, das an eine Fischhandlung angeschlossen ist, einkehren. Man spricht hier kein Englisch, und die Speisekarte besteht nur aus japanischen Schriftzeichen. Mutig bestellen wir das, was nach Tagesmenü aussieht - und werden mit einem köstlichen Fischmenü belohnt. Mit dem letzten Bissen öffnet der Himmel seine Schleusen, und es sollte bis zum Abend nicht mehr aufhören, zu regnen. In der Hoffnung auf eine Wetterbesserung ziehen wir die Zugfahrt vor - Robert ist begeistert: die Monorail ist eine Bahn, die auf einer Schiene hängt, und durch Tunnels und über Straßen in 4,5m Höhe dahingleitet - welch Gegensatz zur vorherigen "Museumsbahn".

Wir fahren nach Ofuna und wieder retour. Es schüttet immer noch, womit die Halbinsel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt, und wir nach Kamakura und von dort nach Tokyo zurückkehren. Es hat abgekühlt - die arme Feli friert, Robert freut sich (über das "Semmeringwetter"). Ein Tag, der uns ein völlig anderes Japan gezeigt hat.

Apropos Japaner: In U-Bahn und Zug schläft ungefähr die Hälfte der Fahrgäste, ein Großteil des Rests surft über sein Handy im Internet, das übrigens durchwegs über ein Aufklapp-Display verfügt (hat sich bei uns ja nicht wirklich durchgesetzt). Der Japaner liebt offensichtlich das Anstellen, selbst bei den U-Bahn- und Zugstationen stellt man sich bei den einzelnen Einstiegen an, ein Drängeln gibt es da einfach nicht.

Abends landen wir in einem koreanischen Restaurant, wo man uns zeigt, wie man in Korea vom Tischgrill isst: das fertig gegrillte Fleisch wird in ein Salatblatt eingewickelt, gewürzt, mit Knoblauch, Zwiebel oder Chilli verfeinert und mit den Händen gegessen (ähnlich Pekingente). Schmeckt köstlich - und beim Verlassen des Lokals erhalten wir Kaugummis, und unsere Kleidung wird mit einem Geruchsneutralisator eingesprüht... Essen kann man hier wirklich hervorragend!

Wolfgang hat recht, morgen steht der letzte Tag unserer langen Reise am Programm. Wehmut mischt sich mit erschöpfter Wiedersehensfreude - wenn man so viel erlebt hat, freut man sich auf ein paar Tage Nichtstun, um zurückblicken und verarbeiten zu können. Aber einen Tag haben wir ja noch, und da stehen noch einige Erledigungen auf unserem Programm.

so ähnlich hat unser Zug nach Kamakura ausgesehen...

so ähnlich hat unser Zug nach Kamakura ausgesehen...

Beginn der Trauungszeremonie

Beginn der Trauungszeremonie

Fahrverbot

Fahrverbot

kleiner Schrein mitten im Wald

kleiner Schrein mitten im Wald

die „Museumsbahn“

die „Museumsbahn“

Gleise ins Nirgendwo

Gleise ins Nirgendwo

Nebel fällt ein

Nebel fällt ein

Buddha Art

Buddha Art

was das wohl ist...

was das wohl ist...

ein frommer Wunsch

ein frommer Wunsch

Altar

Altar

die zwei Buddhas

die zwei Buddhas

... und wieder eine Grünoase

... und wieder eine Grünoase

Riesen-Buddha-Suchbild – wo ist Feli?

Riesen-Buddha-Suchbild – wo ist Feli?

da werden Erinnerungen wach

da werden Erinnerungen wach

unser Mittagsrestaurant – Speisekarte an der Wand

unser Mittagsrestaurant – Speisekarte an der Wand

Shonan Monorail

Shonan Monorail

da flüchtet sogar der Fisch...

da flüchtet sogar der Fisch...

© Feli und Robert, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Los Angeles - Hawaii - Neuseeland - Japan
Details:
Aufbruch: 02.07.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.07.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Neuseeland
Japan
Der Autor
 
Feli und Robert berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.