Um die Welt 2009
Aprés voyage: Länder & Leute
Eines vorweg: Auch wenn manches nach Verallgemeinerung klingen mag - das sind und bleiben unsere ganz subjektiven Erfahrungen und Erinnerungen, die weder Anspruch auf Richtigkeit noch auf Vollständigkeit erheben! So haben wir es erlebt, so wird es uns in Erinnerung bleiben.
Die überraschendste Erkenntnis war sicher die Tatsache, dass Wien im Vergleich zu allen von besuchten Städten die schmutzigste Stadt ist - Zigarettenkuppen einfach wegschmeißen und am Boden austreten oder Hundekot auf der Straße oder in der Wiese liegen lassen, würde dort nämlich niemandem in den Sinn kommen. Und nicht nur im Straßenverkehr hatten wir den Eindruck, dass man überall darauf bedacht war, gemeinsam, mit Rücksicht auf den Anderen zu agieren - etwas, was wir bei uns leider bisweilen vermissen...
Was uns noch aufgefallen ist: In keinem der von uns besuchten Ländern haben wir Muslime gesehen.
Jetzt aber zu den einzelnen Ländern im Detail:
USA
Der Amerikaner ist ein Gemeinschaftsmensch und liebt den Kontakt zu seinen Mitmenschen, auch zu Fremden. Wir haben ihn durchwegs freundlich und hilfsbereit kennengelernt. Anstellen und Autokolonnen scheinen ihm nichts auszumachen, Vorschriften und Disziplin wichtig zu sein - und so stehen neben allen Vorschriften und Verboten auch immer gleich die Strafen (nicht nur im Straßenverkehr).
Keine neue Erkenntnis ist wohl, dass amerikanisches Essen und Trinken für uns Europäer problematisch ist, wenn man nicht gerade zu den Fast-Food- und Cola-Junkies gehört. (Fairerweise müssen wir zugeben, dass wir in keinen Luxus-Restaurants gespeist haben.) Bier ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften - in manchen Bundesstaaten darf es nicht mehr als 3% oder 4% Alkohol haben - so leicht, dass es eben wie unser Leichtbier schmeckt. Das Wichtigste scheinen aber die Eiswürfel zu sein - in jedem Hotel, in machen in jedem Stock, gibt es eine Eismaschine, und die Becher werden immer zu mindestens 50% mit Eis angefüllt.
Nach 9 Uhr abends ist auf den Straßen kaum was los, da der Amerikaner vor dem Fernseher sitzt. Daher geht man auch relativ zeitig essen, und die Lokale sperren sehr früh. Und die Tax - unsere MwSt - muss man überall noch dazurechnen, weil diese in den angebenen Preisen nie enthalten ist - das gilt für Restaurants genauso wie für Supermärkte oder Hotels. Sie beträgt ca 4% - manche Hotels lukrieren sich da ein kleines Körberlgeld...
Kalifornien ist rauchfrei, und auch auf Hawaii haben wir nur ganz vereinzelte Raucher gesehen (diesbezüglicher Höhepunkt war die junge Frau, die uns auf einem Parkplatz hinter vorgehaltener Hand flüsternd gefragt hat, ob wir rauchen würden...).
Die Hundebesitzer haben an ihren Leinen ein ganzes Bündel Nylonsackerl hängen, mit denen sie den Kot sofort entsorgen. Und mancherorts sind Hunde nur zu gewissen Tageszeiten erlaubt (übrigens auch in Neuseeland).
Interessant war auch ein Schild in einem Bus auf Hawaii, wo unter dem Titel "You have rights!" darauf hingewiesen wurde, dass jeder das Recht hat, in diesem Bus befördert zu werden, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Alter, Behinderung uä - die Vergangenheit scheint die Amerikaner nicht loszulassen...
HAWAII
Zunächst müssen wir leider mit gewissen Hawaii-Klischees aufräumen: denn das Klischee vom kilometerlangen weißen Palmensandstrand unter strahlend blauem Himmel ist leider falsch, wie uns auch von anderen Touristen bestätigt wurde. Ja, es gibt schöne Strände, aber man muss sie suchen. Ja, es gibt Palmen, aber wirklich beeindruckend ist die üppige tropische Vegetation. Na ja, und den blauen Himmel gibt es oft nur stunden- oder gar nur minutenlang - bis zum nächsten Regenguss eben... Und es ist auf Hawaii sehr windig.
Zum Baden scheinen uns auf Oahu die Strände an der Ostküste am besten geeignet, auf Kauai die vielen kleinen Strände im Nordosten der Insel und auf Big Island wohl die Luxus-Ressorts im Nordwesten. Aber vereinzelte schöne Strände gibt es auch andernorts.
Jedenfalls sollte man sich unbedingt mehrere Inseln anschauen, um einen umfassenden Eindruck von Hawaii zu erhalten. Als Muss erscheinen uns der Waimea Canyon auf Kauai und der Volcanoes National Park auf Big Island Hawaii.
NEUSEELAND
Da wir hier nur wenige Tage waren, nur so viel: in Auckland haben wir sehr viele junge Leute erlebt, am Land war tote Hose, weil eben Nebensaison. Einer der Vermieter hat uns erzählt, dass der Süden, vor allem die Gegend um Queens Town, in der Hochsaison am teuersten wäre. Vom Wetter her ist im Winter in jedem Fall der Norden begünstigt.
Das Essen war natürlich nach den 2 Wochen USA ein Traum - Neuseeland bietet vor allem Meeresfrüchte und Lamm, beides wirklich köstlich. Auch das Bier entspricht eher unserem Geschmack. Und der Neuseeland-Dollar ist gegenüber dem EURO eine eher schwache Währung, dh für uns ein billiges Land.
TOKYO
Konsum, Disziplin, Essen - die 3 Begriffe, die für unsere Woche in Japan stehen.
Sämtliche Geschäfte haben 7 Tage die Woche geöffnet. Das Angebot ist schier unüberschaubar, und die Leute kaufen (wo ist die Krise?). Marktschreier hier, Video Walls da, und dazwischen die unglaublichen Menschenmassen, die es als Kunden zu gewinnen gilt.
Dass bei diesen Massen - Menschen, Autos - eine Stadt funktioniert, erfordert Disziplin und zwar von allen. Da werden keine Kreuzungen blockiert, da wird nicht gehupt, da wird nicht gedrängelt oder gerempelt, da stellt man sich geordnet an. Die "weißen Handschuhe" regeln alles - den Straßenverkehr, die Metro, die Baustellen, die Sicherheit. Unifomiertheit scheint wichtig, Individualität wohl weniger gefragt...
Tokyo ist die Stadt mit der größten Restaurantdichte weltweit - in manchen Stadtteilen befindet sich hinter jeder Tür ein Essenslokal. Und der Japaner geht abends gemeinsam essen, anstatt nach Hause einzuladen. Darum stimmt auch die Qualität. Wer also offen ist für neue Genüsse, für Unbekanntes, für Überraschungen - schließlich ist's dort am authentischten, wo wir die Speisekarte nicht lesen können... -, für den ist Japan sicher ein kulinarisches Eldorado!
Aufbruch: | 02.07.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2009 |
Neuseeland
Japan