Als Wohnwagen-Neulinge unterwegs in Frankreichs Süden
21.-23.9.2007: Lons-le-Saunier (Jura)
1. Etappe: Stuttgart - Lons-le-Saunier (Jura) ca. 500 Kilometer
Von unserem Wohnort in Großraum Stuttgart wählten wir die Anfahrt nach Frankreich über die Autobahn 81 in Richtung Singen, um dann bei Villingen-Schwenningen den Schwarzwald auf der Bundesstraße zu überqueren. Diese Alternative zur A 8 in Richtung Karlsruhe und dann weiter die A5 in Richtung Basel/Mulhouse nahmen wir ganz bewusst, da es auf der A8 aufgrund einer Dauerbaustelle immer sehr eng und stauträchtig zuging. Dieser Weg hatte sich bewährt und nachdem sich mein Mann die ersten 150 Kilometer auf der Autobahn mit dem Gespann eingefahren hatte, waren auch die Gefällstrecken des Schwarzwaldes kein Problem. In Freiburg trafen wir dann wieder auf die Autobahn 5.
Bei Mulhouse überquerten wir die Grenze nach Frankreich und folgten der Autobahn bis Besancon. Hier entschieden wir uns für eine Weiterfahrt auf der Nationalstraße durch die Franche-Comté ins französische Jura. Eine wunderschöne Landschaft, waldreich und hügelig, begleitete uns von nun an und die Fahrt war auch mit dem Wohnwagengespann recht angenehm.
In Arbois passierten wir eine Weinkellerei, in der wir uns gleich mit einigen Flaschen Rosé eindeckten. Einige Kilometer weiter lag eine Käserei am Wegesrand. Auch hier stoppten wir, um unseren Proviant mit dem berühmten Comté-Käse und einem Stück Morbier aufzustocken. Das erste französische Abendessen war also gesichert!
In Lons-le-Saunier war schließlich unser erstes Etappenziel erreicht. Auf dem Campingplatz La Marjorie, den wir vorab bereits im Internet begutachtet hatten, fanden wir ein schönes Plätzchen für unsere erste Übernachtung. Wir waren angenehm überrascht, wie freundlich der Empfang hier war. Die Croissants für's Frühstück konnten wir gleich vorbestellen und die Sanitärräume (mein entscheidendes Kriterium) waren sauber und zweckmäßig. Auf dem weitläufigen Gelände dürfte auch in der Hochsaison immer ein Plätzchen zu finden sein. Die erste Überraschung kam dann in der Nacht: was uns tagsüber durch Hecken und Bäume gar nicht aufgefallen war, der Platz lag nur einen Steinwurf von der Nationalstraße entfernt. Kurz vor dem Wochenende war in der Nacht von Freitag auf Samstag nochmals so richtig der Bär los. Ein LKW nach dem anderen brauste scheinbar an unseren Köpfen vorbei. Erholsam war das nicht gerade. Ruhigere Parzellen auf diesem schönen Campingplatz gibt es übrigens weiter unten - aber das wussten wir damals noch nicht.Dennoch entschieden wir uns, hier noch eine zweite Nacht zu verbringen.
Schließlich wollten wir noch das Städtchen Lons-le-Saunier, eine nette Thermal- und Kurstadt samt ihrer Umgebung erkunden.
Das haben wir nach einem französischen Frühstück vor dem Wohnwagen in der Morgensonne dann auch getan. Zu Fuß ging es zunächst ins Städtchen, in dem Samstag Vormittag Markttag war. Hier deckten wir uns mit frischen Lammkoteletts, Gemüse und Obst ein, bummelten durch die Einkaufspassagen und tranken dann noch einen Café au lait auf dem sonnigen Theaterplatz.
Nachmittags hatten wir uns als Ausflugsziel die Cascades du Hérisson ausgesucht. Hier stürzt sich das Flüsschen Hérisson am Ende einer Schlucht aus rund 800 Metern Höhe über sieben Wasserfälle und 280 Metern in die Tiefe. Ein markierter Fußweg führt an den verschiedenen Wasserfällen und Bassins sowie einigen Höhlen und auf einem kurzen Stück sogar hinter dem Wasserfall vorbei. Da es mitunter eine rutschige Angelegenheit ist, erfordert der Weg auf jeden Fall Trittsicherheit und gutes Schuhwerk.
Nach diesem beeindruckenden Naturerlebnis ging es wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir uns ein schönes Abendessen aus gebratenen Lammkoteletts, Ratatouille und Baguette zubereiteten. Dazu ein kühler Rosé - Herz was willst du mehr.
Aufbruch: | 21.09.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 05.10.2007 |