Als Wohnwagen-Neulinge unterwegs in Frankreichs Süden
2.-4.10.2007: St.Saturnin-les-Apt / Provence: Roussillon und Gordes
Die Ockerfelsen von Roussillon und das Vorzeige-Dorf Gordes
Der nächste Tag ist wieder ein Ausflugstag. Zunächst fahren wir die wenigen Kilometer zum benachbarten Roussillon, wo wir uns die berühmten Ockerfelsen anschauen möchten. Am frühen Vormittag ist hier noch wenig los und die ersten Geschäfte öffnen gerade ihre Türen. Zeit, um noch einen Café in der Bar zu genießen. Wir bummeln durch den hübschen Ort - übrigens einer der schönsten Frankreichs - und gelangen so hinüber zu den ehemaligen Ocker-Steinbrüchen.
Hier führt ein Rundweg durch die farbenprächtige Landschaft mit bizarren Felsformationen. Der Ockerabbau wurde hier noch bis 1930 betrieben und der Rohstoff gibt dieser Region den so typischen Farbanstrich. Wir können gerade noch die Ruhe des Vormittags genießen, denn nach unserem rund einstündigen Besuch auf dem Sentier des Ocres fallen die ersten Touristenbusse ein. Kaum vorstellbar, was hier erst in der Hochsaison los ist.
Wir fahren weiter nach Gordes - ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt und laut Reiseführer ebenfalls ein "provencalisches Bilderbuchdorf". Schon während wir uns dem Ort nähern, der an einem Berghang förmlich zu kleben scheint, kommt mir das Bild irgendwie bekannt vor. Im Ort selbst, auf dem Platz vor dem Château de Gordes, dann der Aha-Effekt. Hier wurden Szenen des Filmes "Ein gutes Jahr" gedreht. Mit Russell Crowe in der Hauptrolle, nach einer Vorlage des Romanes von Peter Mayle. Ich liebe diesen Film - also muss ich auch in das Café am Brunnen und die Atmosphäre auf dem Platz genießen. Hier traf der arrogante Londoner Banker Max Skinner (Russell Crowe) die schöne Caféhaus-Besitzerin Fanny (Marion Cotillard). Ich bin noch ganz in den Szenen des Films gefangen, doch als die Rechnung für die Kaffeepause auf dem Tisch liegt, erfolgt ein jähes Erwachen. Satte 8 Euro wollte man hier für einen profanen Café au lait. Da konnte ich mir dann doch die Bemerkung nicht verkneifen, ob denn zum Kaffee noch ein Stück Kuchen gehört hätte. Hollywood lässt grüssen.
Okay, derart ernüchtert ging es weiter ins "Village des Bories" bei Gordes. Das unter Denkmalschutz stehende Freilichtmuseum zeigt eine große Ansammlung unterschiedlicher Steinhütten - die Bories. Die igluförmigen Behausungen wurden von der Landbevölkerung saisonal genutzt und dienten zum einen als Unterkunft für Mensch und Tier, zum anderen zur Lagerung von Lebensmitteln oder Werkzeugen. Eine Besichtigung der Anlage lohnt sich auf jeden Fall.
Den letzten Abend verbrachten wir auf dem Campingplatz und genossen die letzten Sonnenstrahlen, denn laut Wetterbericht sollte der lang ersehnte Herbstregen kommen.
Aufbruch: | 21.09.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 05.10.2007 |