Als Wohnwagen-Neulinge unterwegs in Frankreichs Süden
23.9.-25.9.2007: La Ciotat (Côte d'Azur)
2. Etappe: Lons-le-Saunier - La Ciotat (bei Marseille) ca. 500 Kilometer
Nachdem diese zweite Nacht wesentlich ruhiger war (kein LKW-Verkehr am Sonntag) weckte uns ein anderes Geräusch : REGENTROPFEN auf dem Wohnwagendach! Na toll, da wird es Zeit ans Meer zu fahren. Nach einem Frühstück im Wohnwagen war schnell gepackt und als wir gegen 10 Uhr den Campingplatz verließen, lugte bereits die Sonne hervor. Na also - geht doch!
Wir fuhren zunächst weiter auf der Nationalstrasse bis kurz vor Lyon. Hier herrschte am Sonntag Vormittag kaum Verkehr und wir sahen nur jede Menge Freizeitjäger auf der Pirsch. Ein typisch französisches Hobby und Jogger sollten am Sonntag Morgen wohl besser zuhause bleiben. Ab Lyon ging es ganz klassisch über die Rhônetal-Autobahn hinunter in den Süden. Die Mittagsrast erfolgte auf der Rastanlage in Montelimar, nicht ohne hier natürlich eine Portion des leckeren Nougats einzukaufen. Inzwischen beherrscht mein Mann das Gespann sehr routiniert, aber ich selbst traue mich noch nicht ans Steuer. La Ciotat - ca. 30 Kilometer östlich von Marseille - erreichten wir am frühen Abend.
Wir hatten uns im Internet den Zwei-Sterne-Platz "Santa Gusta"
http://www.santagusta.com
ausgesucht. Erste Zweifel kamen bereits auf, als uns unsere Navi-Susi an einer vielbefahrenen Küstenstrasse zu verstehen gab, wir hätten unser Ziel erreicht. Tatsächlich entdeckten wir an einer Tankstellen-Einfahrt auch die Einfahrt zum Campingplatz. Der sah von außen betrachtet bereits recht voll aus. Aber die Dame am Empfang meinte, wir würden bestimmt noch Platz haben. Als Camper-Greenhorns kamen wir noch gar nicht auf die Idee, den Platz erst mal zu Fuß zu erkunden. Außerdem waren wir müde und hungrig - also fuhr mein Mann mit dem Gespann hinein. Madame vom Empfang gab uns Einweisungshilfe und tatsächlich gelang es mit vereinten Kräften, den Wohnwagen irgendwie zwischen Mauern, Bäumen und Wohnmobilen abzustellen. Von Madame gab es ein Lob "Bon conducteur" aber ob wir hier je wieder raus kommen würden???? Okay, erst mal durchatmen und dann den Platz erkunden.
Heute wissen wir, dass "Loisirs" Dauercamper heißt und dass dieser Platz zu 98 Prozent damit belegt ist. 15 bis 20 Plätze stehen Touristen zur Verfügung - wir waren wohl die 22. Und die Sanitäranlagen sahen von außen total gruselig aus. Aber wo ist das Meer? Laut Internetbeschreibung müsste der Platz ja direkt am Meer liegen und über einen Strand verfügen. Also auf zur Suche nach dem Wasser. Tatsächlich gab es einen Hinterausgang vom Platz der zu einer etwas weniger befahrenen Küstenstrasse führte. Dahinter eine Mauer, eine Bar, ein handtuchbreiter Kiesstrand und dann tatsächlich das Mittelmeer.
So hatten wir uns unseren Urlaub nun wirklich nicht vorgestellt. Also erst mal in die Bar, dort ein Gläschen Rosé, die Füße ins Wasser baumeln lassen und einen neuen Schlachtplan entwerfen. Wieder zurück am Wohnwagen unterzogen wir die Sanitäranlagen einer kurzen Inspektion. Sie waren zwar alt, dunkel und eng, aber weitgehend sauber - zumindest sah man bei der Dämmerbeleuchtung nicht allzu viele kritische Punkte. Beim Abendessen (Pasta mit Pesto) kamen wir dann zu dem Schluss, dass wir - wo wir schon mal hier sind - doch zumindest die Gegend etwas genauer anschauen wollten.
Aufbruch: | 21.09.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 05.10.2007 |