mit dem Womo nach Plitvice/ Kroatien
Plitvice
29-30. Sept. 2009
Die Tage in der Therme gingen recht schnell um und wir sind wieder auf Achse. Vor dem Losfahren waren wir noch ein Stündchen in der Therme und sind gegen 11:00 Uhr abgefahren. Schnell sind wir aus Ptuj herausgekommen. Da die wenigen Wegweiser aber ausschließlich auf das Stückchen Autobahn verweisen, war es wieder ein Abenteuer, die "alte Straße" zu finden, was uns aber Dank der Kartenlesekünste meiner Frau aber gelang. Über landschaftlich schöne aber zum teil schlechte Straßen ging es dann in Richtung Grenze nach Kroatien und weiter in Richtung Zagreb. Der Grenzübertritt war problemlos, aber mittlerweile ungewohnt, es wurden, wenn auch nur flüchtig, die Ausweise kontrolliert. Wie bequem ist das doch jetzt innerhalb der EG!
Doch nicht nur die Grenzkontrolle ist anders als gewohnt, es gibt in Kroatien eine andere Währung, den Kuna (1€ entsprechen etwa 7,3Kn).
Hier gibt es auch wieder Wegweiser, also los in Richtung Zagreb per Landstrasse. Das klappte auch die ersten Kilometer ganz gut, doch nach einer Baustelle landete ich auf der Autobahn (Herzklopfen, hatte ich doch noch kein Geld umgetauscht).
Die Kroaten haben das französische Mautsystem übernommen und man kann problemlos mit der EC- Karte bezahlen.
Da wir vom Programm der letzten Tage etwas erschöpft waren, haben wir den Besuch von Zagreb auf eine mögliche spätere Reise verschoben und sind bis Karlovac auf der Autobahn durchgefahren. Dort bogen wir auf die 71 ab, nicht ohne vorher natürlich falsch abgebogen zu sein. Die Beschilderung war zwar groß genug, aber etwas lesen und sofort umsetzen sind zwei Paar Schuhe. Also wurde im Getümmel gedreht, was einem Kroaten die Gelegenheit gab, einmal ausgiebig seine Hupe zu benutzen.
Der Nationalpark Plitvica Jezera ist ab Karlovac schon ausgeschildert, und so war die Weiterreise unkompliziert. Die Landschaft gleicht den deutschen Mittelgebirgen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die kommunale Beschilderung. Irgendwann kommt z.B. das Schild "Slunj". Es zeigt aber nur an, dass man in den Verwaltungsbereich der Gemeinde Slunj gekommen ist. In Slunj gibt es eine (oder mehrere) historische Mühlen, welche ich mir gerne angeschaut hätte. Dann sind die einzelnen Weiler ausgeschildert.
Unmittelbar vor Slunj ging die Straße steil bergab und forderte meine gesamte Aufmerksamkeit. Unten angekommen sah ich im Augenwinkel interessante Gebäude liegen, las aber ein Straßenschild mit dem Text "Korana". So ein Pech, jetzt habe ich die Mühlen verpasst, ich bin schon in Korana (was ein Irrtum war, ich war in Slunj und das Schild "Korana" bezeichnete den Fluss, der durch Slunj fließt). Der Ort Korana liegt erst etwa 50km weiter an der Strecke, aber das hatte ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht gecheckt.
Die ganze Zeit hatten wir schon nach einer Bank Ausschau gehalten und in Slunj sahen wir endlich in einer Kurve eine Leuchtsäule einer Bank. Wir rechts ran und in das Gebäude hinter der Leuchtsäule. Doch das war keine Bank, sondern irgendeine Behörde oder soetwas. Als ich denen die EC- Karte über den Tresen reichte, schauten die etwas verdattert. Sie waren aber dann so freundlich und erklärten mir wo die Bank ist, ich hatte nur etwa 20 Meter entfernt von ihr geparkt.
Wie auch in Slowenien, so sprechen in Kroatien viele Menschen Deutsch, ca. 8% sollen deutschsprachig sein. Viele Weitere sprechen Enlisch, so dass die Verständigung relativ unproblematisch ist.
Nach dem Geldwechseln hatten wir noch etwa 25km bis zum "Autokamp Korana" zu fahren. Der Platz liegt dem Nationalpark am Nächsten. Es handelt sich um einen sehr schönen komfortablen Platz mit sehr guter Infrastruktur (SB-Laden, Cafébar, Restaurant, Info und Geldwechsel). In den Sanitäranlagen waren Böden und Sanitärobjekte blitzsauber, nur die echt "spritzigen (igitt)" Blechtrennwände der Herrn-WC's trübten den guten Eindruck.
Am nächsten Tag ging es endlich in den Nationalpark. Ein Shuttle (40Kn pro Person) fährt um 8:30, 9:00 und 9:30 Uhr von der Info auf dem Platz direkt zu den Nationalparktoren eins und zwei. Um 14:30 und 17:15 Uhr kann man zurück fahren.
Wir fuhren um 9:00 Uhr zum Eingang Zwei und planten den ganzen Tag im Park zu verbringen. Die meisten anderen Mitfahrer stiegen am Eingang 1 aus.
Es gibt mehrere ausgeschilderte Routen. Vom Eingang 2 aus sind sie mit Buchstaben auf gelbem Grund gekennzeichnet, Unsere gewählte Route trug das Kennzeichen "H" auf gelbem Grund und sollte 4-6 Stunden in Anspruch nehmen (vom Eingang 1 aus ist die gleiche Route in entgegengesetzter Richtung mit "C" auf grünem Grund gekennzeichnet). Zuerst mußten wir ein Stückchen laufen, bis zur Nationalparkbahn, und fuhren dann zur Station 4, wo unsere Route am höchst gelegenen See startete. Über gut instand gehaltene Holzstege (nur kurze Stücke führen über Naturpfade) wanderten wir abwärts von See zu See und von Wasserfall zu Wasserfall,
bis zur Station 3. Von hier aus ging es mit einem Elektroboot (100 Personen Fassungsvermögen, wir waren höchsten 20) zur Station 2. Man kann um diesen See auch laufen (ca. 2 Stunden auf der Route H). An dieser Station gibt es neben den Souveniershops und WC auch Restaurants. Wir kauften Kaffee und Piroschka (Blätterteig mit herzhafter Quarkfüllung). Anschließend wanderten wir in Richtung Station 1. Auf halber Strecke geht die Sackgasse ab zu dem höchsten Wasserfall (mir fällt einfach der Name nicht ein) mit 78m Fallhöhe. Ab hier war das Laufen wegen der Menschenmassen eine Qual. Jede Menge Reisegesellschaften -man sieht Asiaten, hört Amerikaner und Franzosen- werden an der Station 1 ausgeladen und erhalten einen Nationalparkführer (der hält ein Stöckchen an dem ein Symbol -Blume, Fähnchen oder Ähnliches- hoch und "rennt" mit der Gruppe zum großen Wasserfall, Aufstellen zum Gruppenfoto und zum Bus zurück (wem es Spaß macht...).
Vom großen Wasserfall aus kann man über einige Hundert (?) Steinstufen zu einem Aussichtspunkt aufsteigen, befindet sich dann so in Höhe der oberen Sturzkante des Wasserfalls und kann sich das Ganze von oben anschauen (empfehlenswert, man ist ganz allein da oben!).
Nach dem Abstieg sind wir dann zum Eingang 1 gelaufen. Der Rundweg H hätte noch an der linken Seeseite zur Station 2 zurückgeführt, aber wir waren zu müde (faul), diese Strecke noch
zu laufen. Dafür mußten wir dann fast 2 Stunden an Station 1 auf den Bus warten.
Fazit zum Nationalpark:
Die Entscheidung von Tor 2 aus zu laufen war insofern gut, als dass man die insgesamt 150 Höhenmeter bergab gehen kann und weniger Menschen in dieser Richtung laufen. Nachteil, am Nachmittag ist vom Eingang 1 aus in Richtung großer Wasserfall die "Hölle" los. Geht man morgens vom die umgekehrte Strecke, ist noch nicht so viel (aber immer noch genug) Betrieb, aber man muss die 150 Höhenmeter steigen.
Wir sind in der falschen Jahreszeit angereist -nach dem langen Sommer führen die Wasserfälle weniger Wasser- man fährt besser im Frühjahr, wenn nach der Schneeschmelze viel Wasser fließt.
An den beiden Eingangstoren sind kleine Buden aufgebaut, an denen Einheimische selbst produzierte Waren feil boten. Wir kauften bei einer Frau, sie sprach perfekt deutsch (es erinnerte mich ein wenig an die Aussprache Sudetendeutscher, die ich als Kind schon mal gehört habe), für 60Kn einen kleinen Laib geräucherten Schafskäse.
Aufbruch: | 18.09.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2009 |
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