Einmal um die Welt

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Jasmin Furger

Ein hammer Weinachtsgeschenk!!!: Vieng Xai

Am 24. Dezember bin ich nach Vieng Xai, nicht soo weit von der Vietnamesischen Grenze gefahren... mit so nem Sammeltaxi und gaaanz viel Einheimischen (Musste davor ne echt scheisskalte Nacht in Sam Neua verbringen) und Huenern und anderem Zeug...

Vieng Xai ist... keine Ahnung ne Stadt? Ein groesseres Dorf? Fuer mich war es ein riessengrosser Schrebergarten...

Mein Bungalow war der Hammer- ich hatte so ne richtig fette Matratze! lach...
Das hoert sich warscheinlich jetzt echt lustig an, aber wenn man seit Monaten auf so keine ahnung- durgelegenen 5cm dicken Matratzen schlaeft ist das nur ein wahrgewordener Traum! So hab ich auch den resten des ersten Tages nicht mehr viel mehr gemacht, als auf meiner Matraze zu relaxen..

Vieng Xai ist, was Laos Geschichte betrfft- ein echt interessanter Ort
Man findet hier jede menge Hoehlen aus dem Stillen Krieg. (dazu Spaeter noch..)

Am 25. bin ich mit einem Paerchen auf der Strasse zum naechsten Dorf gelaufen...

Im naechsten Dorf angekommen, hatten wir echt hunger, also probierten wir, weil wir gemerkt haben... hm.. ne, die verstehen uns nicht... mit Haenden und Fuessen ihnen zu verstehen zu geben, dass wir was essen wollen, darauf hin wurden wir von zwei Jungs zu einem Haus gebracht... darin sass gerade eine Familie beim Essen und Fernseher schauen... und der einzige im Dorf der einwenig Englisch sprechen konnte...
Aikeo, hier im Roten T-Shirt ist 22 und ein lokaler Englischlehrer (was nicht gleich zwangslaeufig heisst, dass sein Englisch gut sein muss, aber wir konnten uns mit ihm recht gut verstaendigen... und das ist ja wohl die Hauptsache)
So wurden wir gebeten, uns fuer ein weilchen zu ihnen hinzusetzten und zu speisen (Bananenbluetensalat,... scharf und lecker!)
Wir quatschten einwenig mit Aikeo und so erfuhren wir, dass er am Abend beim Mongfestival am Singer- Wettbewerb teilnehmen wird.. Cool- das wollen wir in dem Fall nicht entgehen lassen... Auf dem nach Hause weg wollten wir nen anderen Weg nehmen, was aber total schief ging und wir im nirgentswo rausgekommen sind... ich hatte schon einwenig schiss, weil immernoch blinggaenger herumliegen konnten... es geschah zum glueck aber nichts...

Abends nach dem Essen, sind wir dann aufs Festgelaende von diesem Mongfestival gegangen, haben Dart- Ballonschiessen gespielt,...
Dann galt es auf den ASuftritt von Aikeo zu warten... - Die von euch, die schon mal in Thailand oder Laos waren, wissen wie schrecklich diese beliebten Softpoplovesonglieder sein koennen- die alle soooooooo viel Gefuehl drin haben und immer und ueberall herauf und herunter gespielt werden... ja... zum Glueck war Aikeo einer der ersten- Zwar hatten wir keine Ahnung, ob seine Pervormens jetzt gut oder eher nicht gut war- aber wir haben ihn mit grossen Beifall angefeuert! Anschliessend wollten wir zu ihm... Da er die gleiche Idee hatte, haben wir uns verpasst... also entschieden wir uns irgentwann mal hinter die Buehne zu schauen und mit den Models dort ne Fotosession zu starten... das war cool!

Nachdem das Paerchen, mit dem ich unterwegs war, nach Hause gingen, hab ich mich nochmals auf die Suche nach Aikeo gemacht und wurde sogar fuendig...

Wir, also ich, er und seine ganze Junggsellencrew sind dann nachmols ueber den Ganzen Fetplatz, haben die Rangliste gehoert- Aikeo hat nicht gewonnen und ja... also wir langsam nach Hause gehen wollten, bin ich gefragt worden, ob ich nicht Lust haette, was zu trinken- Na klar!

Also Bier und Spaeter irgent nen Teuflischen Schnaps auf Lao art- Ein Glas auf Ex , dass in der Runde weiter gegeben wurde... Dementsprechend war ich auch gut angeheitert, als ich nach hause gebracht worden bin...

Am naechsten Morgen haben wir per Fahrrad ne Audiotour dur die verschiedenen- fuer Touristen geoeffneten Hoehlen des Stillen Krieges unternommen, was ganz spannend war.

Nach dem 2. Weltkrieg wollte die USA keine Sozialistischen- Konunistischen Regime mehr aktzeptieren, weil sie sich dadurch bedroht gefuehlt haben.
Darum wurde Laos zwischen 1964 und 1973 bombadiert.
Zu der Zeit lebten ca eine Million Menschen in Laos, wovon ca 3500 Doerfer sich in der sogenannten Kriegszone befanden.
In 9 Jahren verbommten die USA zwei billionen Kg Munizion, was etwa 70Milliarden US- Dollar kostete.
Das sind etwa 20Tonnen pro Quadratkilometer, zwei Millionen Dollar pro Tag oder nochmals anders Ausgedrueckt zwei Tonnen Munizion auf eine Person!
Mehr als in jedem Krieg zuvor je verballert wurde!
Die Einwohner dieser Gegend verstaeckten sich in dieser Zeit in Hoehlen (ca 400 nur schon um Vieng Xai), die sie mit Hilfe von Dynamit vergroesserten.
Zudem gabs eine Hoehle fuers Militaer, fuer die Schule, fuer die Schneiderei, die Druckerei und sogar eine mit einer Riessigen Buehne fuer Unterhaltungszwecken...
Das Leben war zu dieser Zeit echt hard, gearbeitet wurde nur bei Nacht, weil man sie sonst bei Tageslicht gesehen haette..
Das Essen war jederzeit knapp und Teilweise kam sogar das Essen aus Vietnam und der Mongolai..
Alle mussten mal an die Waffen- die einen einen Monat, ander bis mindestens ein halbes Jahr... dabei spielte es keine rolle ob Mann oder Frau.
Die Komunikation war anfangs recht schwierig, verbessert sich jedoch mit den Jahrenkontinuierlich.
Was ich spannend fand, war: Der erste President der LAO PDR wurde Kaysone Phomvhane und nicht, wie ich eher angenommen haette, Prinz Souphannouvong...
Nach dem die Laoten 1972\73den Krieg entgueldig gewonnen haben, bauten ihre Anfuehrer vor den Hoehlen in denen sie so lange leben mussten ihre neuen Anwesen (Einer hat sogar aus nem kleinen Bombenkrater nen Swimmingpool kreiert).

Waerend diesen vielen Jahren Krieg, kamen trotz dieser unmengen von Bomben nur etwa gerade mal 200Leute um...

Weniger als in den Jahren darauf... Man ist immernoch dabei das Land von den Blindgaengern zu saeubern (kostet die Amerikaner etwa 40Mio. jaehrlich, was bei weiten nicht ausreicht!)

Die Audiotur ist echt empfehlenswert und interessant (Mix aus Infos, Erzaehlungen und Intervievs. Allerdings noch nicht in Englisch) und
mit dem Rad von einer Hoehle zur anderen zu Radeln macht spass.

Abends hab ich dann mit Yasmine und den Guides + Friends in unserer Anlage Bodscha gespielt (sieht man noch oft in Laos) und Bier Lao getrunken.

Irgentwann hatten wir Hunger. Mit zwei Motorraedern sind wir dann zu einem Lokalen Restaurant gefahren... Dort gabs in jedem Tisch in der Mitte ein Loch.
Darin wurde eine Art Feuerstelle verschanzt worauf so einen Grill kam.
Ein Fettstueck wurde auf die Spitze gelegt (sollte alles einfetten..) auf den Grill kam das superleckere Bueffelfleisch und unten, wo es so eine Art Kochring kam ne Buillonsuppe rein und dort widerum Gemuese. Zum schluss wurde noch ueber das Gemuese ein ei Zerschlagen (mit Essstaebchen- Zack!- Loch rein!)
Fuers fertige fleisch gabs noch ne kalte geile Erdnussbuttersauce.

Das Essen war sau lecker!

Anschlissend sind wir dann doch nochmals aufs Festgelaende... wo ich mich irgentwann abseilte, weil ich meine Freunde vom Tag davor entdeckt hatte..
Der Abend war sau lustig nur, naja... also wie ich nach Hause gekommen bin...daran kann ich mich nicht mehr wirklich errinnern... ihr versteht was ich meine... Teufelszeug!

© Jasmin Furger, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 ein halb Monate, drei Kontinente, ein Rucksack, viele Abenteuer, ein Girl! Indien, Nepal, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Philippinen, Indonesien, Australien, Neuseeland, Santiago de Chile, Equador
Details:
Aufbruch: 15.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.07.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Philippinen
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Jasmin Furger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.