Einmal um die Welt
Kratie: Phnom Penh
Auf der Fahrt nach Phnom Penh, seh ich, dass mein Nachbar, der etwa in meinem Alter ist, gerade mit einem Heft Englisch lernt.
Da ich aus Erfahrung weiss, dass man Englisch viel spannender und einfacher zu lernen ist, wenn man die Sprache gleich praktiziert- gehts nicht lang, bis ich ihn anspreche.
Chit (sein Name) kommt von Kratie und lernt jetzt in Phnom Penh Englisch, damit er- so hofft er, spaeter Archidektur studieren kann.
Er ist wirklich scheu und sein Englisch- miserabel, aber er ist auch extrem suess, wie er sich muehe gibt, damit wir ein Gespraech halten koennen...
Unterstuetz wird er dabei, von einem reifen Mann, der direkt vor ihm sitzt... Er hilft uns dabei, wenn Chit nicht mehr weiter weiss...
Als wir ankommen, werden Telefonnummern ausgetauscht und wir verabreden uns fuer heut Abend.
Da ich noch nicht weiss, wo ich uebernachte, machen wir es so, dass ich ihnen nochmals kurz anrufen werde.
Ich goenn mir ein besseres Zimmer mit Fenster nach aussen.
Es klappt alles und ich werde von drei Jungs- Chits Kollege ist auch dabei, abgeholt. Gemeinsam fahren wir kreuz und quer durch die beleuchtete Stadt. Mein erster Eindruck- Ich bin total verbluefft! Breite Bullewards, Parks, Palaeste, Villen, Casinos... na klar gibts auch die aermeren kaotischen dreckigen Haeuser aber irgentwie- Es war voll nicht das was ich gedacht habe, was mich in Phnom Penh erwartet- Aber es war toll!
Irgentwann, einwenig muede vom Herumfahren, gehen wir gemuetlich was Trinken.
Ueberrascht bin ich auch von Chit und seinem Kollegen, die, trotz gleich Alt wie ich, mir erzaehlen, dass es das erste Mal sei, dass sie im Ausgang sind! Gibst das?!!
Am naechsten Tag bin ich, da ich mich am Nachmittag mit Chit verabredet habe, mal ins Nationalmuseeum- Sehr schoen!
Oooo und anschliessend hab ich superlecker gegessen! In eins dieser unzaehligen Locale in denen man gleichzeitig was Gutes tut (In meinem Fall, schaut man, das Strassenkinder ne Ausbildung erhalten und ne Einstellung irgentwo kriegen)
Mit erstrecken stelle ich fest, dass ich zu spaet dran bin- Ich rase wie eine verrueckte zu meinem Hotel um per Telefon zu sagen, dass ich zu spaet dran bin- Natuerlich ohne Erfolg! Also versuche ich mein Glueck und spurte zum Palast, wo wir abgemacht haben- und wieder nichts!
Ich laufe und suche und ploetzlich steht da einer, den ich fuer Chit halte- Ich entschuldige mich und quassle ihn gleich voll bis ich irgentwann merke- das ist garnicht Chit! Nein! Wie ein Rumpelstilzchen nerv ich mich, weil ich alles vermasselt habe, was der junge Bursche amysiert mitverfolgt. Er hilft mir zu einem Telefon zu kommen, damit ich es noch ein paarmal bei Chit versuchen kann. Erfolglos... Irgentwann geb ich auf und da ich kein Plan habe, was ich jetzt machen soll, sag ich spontan ja, als dieser neue liebe Junge mich fragt, ob ich sein zu Hause mir ansehen will... warum auch nicht.
Ist auch gleich um die Ecke.
Ploetzlich biegen wir in ein Kloster ein- Hae?! Wohnst du etwa im Kloster?
Ja. Er haette kein Geld sich ein eigenes Zimmer zu leisten und wuerde deshalb mit seinem Lehrer und dessen Tochter in einem Zimmer im kloster wohnen. Okay...
Immerwieder wird die Tuere von irgentwelchen Moechen geoeffnet die teileweise reinkommen und sich zu uns setzten..
Wir quatschen einwenig, bis die Moenchen mit ihren Handykameras Fotos von mir und ihnen schiessen wollen...
Ich wurde ja schonmal von einem Moenchen ueberrascht, der mich ploetzlich gefragt hat, ob ich denn auch facebook waere, aber jetzt gabs noch mals ne Ueberraschung...Als...
Wie possiert man mit Moenchen? Waerend ich einfach so dasitze, lehnt sich der eine oder andere Moench an mich an... Ganz easy-pisy. Duerfen die das?
Egal, es war auf jedenfall lustig.
An einem anderen Tag bin ich los um mir die Schattenseiten Phnom Penhs anzuschauen- Genauer gesagt- Gehts um die blutige Geschichte der Roten Khmers! Und das war errschuetternder weisse noch ganicht soo lange her!
So lief ich als erstes zum Gefaengniss
Urspruenglich war das Gefaengnis garkein Gefaengnis, sondern ne Schule, was man auch noch an der Art, wie die vier Haeuser gebaut wurden, sehen kann...
Ansonsten ist es einfach nur ein schrecklicher Ort.
Zwar ist dieser Ort total interessant, aber da man die Blutspuren an den Waenden, die diversen Foltergeraeten und die Opfer in Form von schlichten Fotoportrais, aber auch von Fotos mit Folterungen und Toten sich anschaut, gibt es einem ein unglaublich schreckliches Gefuehl (so als koennte man die Qualen dieser Leute spueren und hoeren!).
Es hat mich echt schockiert und einmal, etwa in der Mitte, musste ich kurz unterbrechen und ein Schluck Wasser trinken.
Es regnete. Hungrig ging ich ins echt schoene kaffee auf der anderen Strassenseite... Dieser Ort strahlte genau das Gegenteil dieser abscheulichen Anlage, wo tausende von Monschen auf unvorstellbare Art zu Tote gepruegelt wurden!, aus. Das tat gut.
Es wollte nicht aufhoeren zu Regnen...
Irgentwann entschied ich mich jedoch doch noch fuer die Killingfields. Ich wollte die Killingfields heute sehen, damit ich nicht noch einen Tag diesem grausigen Taten mich wittmen muss.
Mit einem Tuck Tuck gings raus, aus der Stadt und nach etwa einer halben Stunde kamen wir bei den Killingfields an.
Was sind die Killing Fields?
Es ist schlicht gesagt ein Friedhoff mit Massengraebern.
In einem glaesernen Mahnmal sind hunderte von Totenschaedel und anderen Knochen aufgeteilt in Geschlecht und Alter anzuschauen...
Die Graeber sind schon eingefallen, trotzdem hat man das Gefuehl hier noch ein Stoffetzen und dort ein Knochen eines Opfers sehen zu koennen...
Zwei- drei Graeber wurden ausgegraben... Auf einem einfachen Schild kann man lesen, was man trauriges darin gefunden hat...
Es gibt ein kleines Museeum mit einem Filmraum und ueberall stehen irgenwelche tafeln mit informationen...
Ganz schrecklich- Einer der Angestellten hatte die aufgabe kleine Kinder umzubrinngen, dazu nahm er diese armen kleinen Geschoepfe an den Fuessen und schlug den Rest so oft an einen Baumstamm, bis sie tot waren! Ist das nicht unvorstellbar schrecklich?
Zum Glueck regnete es- Es unterstrich genau mein Gefuehl! Verzweiflung!
Wie konnte es nur so weit kommen? Gibt es wirklich Menschen, die in der Lage sind, solch schreckliche Dinge zu bewerktaetigen konnten? Warum hat man die Hilfeschreie dieser Leute nicht erhoert und warum hat niemand geholfen?...
Dieser Tag war echt krass fuer mich.
Am naechsten Tag hab ich mich wiedermal mit Chit getroffen, wir sind gemeinsam in Phnom Penh herumgefahren, er hat mir seine Universitaet und die seiner Freunde gezeigt, dann sind wir zum Stadion, wo laeute gerade am Sport machen waren (Erobik liegt in Phnom Penh ganz hoch im Kurs)
Spaeter haben wir uns mit seinen Freunden in einem der modernen Einkaufszentren getroffen um gemeinsam im BBWorld zu essen- Ueberhaupt gabs da unglaublichviele Fastfoodrestaurants. Egal, es hat geschmeckt, wir hattens lustig und ich wurde eingeladen...
Danach fuhr mich Chit nach Hause.
Ein Tag darauf bin ich mit Chit zum Nationalpark etwa 2Stunden von Phnom Phen entfert gefahren... Dort kann man durch ein Gehaege mit Rehe, Wildschweine, Affen,... gehen und anschliessend noch die Gehaege Schwarzbaeren, Gibbon Affen, Tieger, Leoparten, Elefanten, Krokodiele, Schlangen anschauen.
Natuerlich ist es auch moeglich, die Tiere mit Kokosnuessen zu fuettern, jedoch ist es rahtsam zuerst abzuklaeren, wieviel zu welchem Preis.
Nach dem wir wieder in Phnom Penh angekommen waren, sind wir nochmals in das gleiche Shoppingcenter, wie einen tag zu vor auch schon, und haben nochmals gemeinsam im BBWorld was gegessen.
nach dem Chit mich nach Hause gefahren hat, wollt ich irgentwie noch nicht ins Bett und hab deshalb dem einen aus dem Kloster angerufen, ob ich doch schnell vorbeikommen koenne.
Jo klar!
Also bin ich ruebergelaufen.
Dieses Mal waren es viel mehr Moenche anwesend, als das letzte Mal, es war ein total lustiger Abend, jedoch weiss ich nach diesem Abend echt nicht mehr, was ich von Moenchen halten soll...
Ich schreibe hier nicht hin, was an dem Abend alles dort ablief, weil ich den Ruf der Moenche nicht in den Dreck ziehen will- Ich kann nur sagen- Moenche sind auch nur Menschen und jeder soll seine auf ihre Art lustige, skurile und vieleicht auch schokierende Erfahrungen machen.
So ging mein letzter Tag in Phnom penh auch schon zu neige und tief in mir wusste ich- ich waere gerne noch ein zwei tager laenger geblieben.
Da ich das Busticket aber schon hatte, gabs nicht mehr daran zu ruetteln...
Ach, noch was zur Reise zur Grenze nach Thailand.
Als ich vor zwei Jahren mit meiner Familie von Thailand mit Bus und Taxi nach Siem Reap gefahren bin, war das schon ein kleines Abenteuer.
Gleich nach der Grenze zu Kambodscha gabs ne riessige Staubwolke, die die Strasse, die mehr naja- zumindest nicht wirklich ne Strasse war, kenzeichnete und in saemtlichen Reisefuehrer stand irgentwas von irgentweiner verschwoerung- weil da noch keine Strasse war.
So war ich echt erstaunt als ich bei diesem Mal ploetzlich ne richtige Strasse vorfand! Unglaublich- Es gibt ne Strasse!
Aufbruch: | 15.09.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 28.07.2010 |
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