Australien
Ayres Rock, Monkey Mia Trip, Perth
Und schliesslich machten wir uns auf in Richtung Einöde. Wir mussten in Sydney umsteigen, dafür bekamen wir Plätze in der vordersten Reihe und hatten neben viel Beinfreiheit auch noch einen Extrasitz zur Verfügung. So vergingen die vier Stunden wie im Flug und schon landeten wir am kleinsten Flughafen, bei dem ich je war. Verschiedene Gates oder ein zweites Flugzeug suchte man hier vergebens. Mit dem Bus wurden wir zu unserer Unterkunft dem Outback Pioneer Hotel verfrachtet. Und als wir dann in unserem Zimmer waren, genossen wir erst mal den wunderbaren Luxus von einem eigenen Bad und Minibar. Um drei Uhr startete dann unsere erste Tour zum sagenumwobenen Uluru. Wir fuhren um den Monolith herum und machten immer wieder Halt, um uns spezielle Plätze anzusehen. Dabei machten wir auch Bekanntschaft mit der gleissenden Nachmittagssonne und den lästigsten Fliegen, die je gesehen haben. Die liessen sich nicht einfach vertreiben. Nein, man musste sie fast einzeln vom Gesicht zupfen. Nervig! Trotzdem genossen wir den gemütlichen Ausflug und lauschten den Ausführungen des Guides, welcher uns viel über den Berg und die Kultur der ansässigen Aborigines erzählte. Schliesslich endete unsere Tour an einem Aussichtspunkt, von wo aus wir den Ayres Rock im Sonnenuntergang betrachten konnten und es und dabei mit Wein und Häppchen gut gehen lassen konnten. Zurück im Hotel waren wir dann ziemlich früh im Bett. Denn um kurz vor vier Uhr klingelte und bereits der Wecker aus den Betten, damit wir rechtzeitig um 4.40 Uhr zur Tour bereit standen. Wiederum ging es zum Uluru, wo wir dieses Mal den Sonnenaufgang erleben durften. Doch leider zog mich auch dieser Anblick nicht in seinen Bann - im Gegensatz zu vielen meiner Mitreisenden, welche dies als Höhepunkt ihrer Reise bezeichneten. Nun ja, die Geschmäcker sind halt verschieden. Nach dem die Gegend beleuchtet war, besuchten wir noch die Olgas, auch eine bekannte Steinformation und gegen Mittag waren wir wieder zurück im Hotel. Dort warfen wir uns in unsere Bikinis und genossen das warme Wetter am Pool - mein persönlicher Höhepunkt des Aufenthalts in Ayres Rock. Am Abend gingen wir dann in ein Restaurant und gönnten uns ein leckeres Abendmahl. Retour beim Outback Pioneer wurden wiedereinmal die Sachen gepackt und nach einem spannenden und Zeit aufwändigen Kampf Mensch gegen Spinne und Mücken legten wir uns müde aber siegreich schlafen. Denn schon war unser Abreisetag da. Um zehn waren wir ausgecheckt und durften dann noch ein einhalb Stunden vertrödeln, bevor wir zum Flughafen gebracht wurden. Um zwei hob unser Flugzeug dann ab und landete zwei einhalb Stunden später pünktlich um zwei Uhr - Zeitverschiebung sei Dank - in Perth. Mit dem Taxi liessen wir uns zum Hostel chauffieren und nach kurzer Besichtigung der Schlafstätten machten wir uns auf zum Einkaufen. Ein Woolworths war wiedereinmal schnell gefunden und so hatten wir in kurzer Zeit alles zusammen, was gebraucht wurde. Nach einem erneuten Umpacken für unsere letzte Tour kochten wir dann in der schön grosszügigen Küche des Emperors Crown Hostels ein leckeres Abendessen und liessen den Abend mit guter Lektüre ausklingen. Bereits um 6.45 Uhr standen wir dann am nächsten Morgen vor unserem fast-schon-LKW-Tour-Bus. 16 Personen starteten mit uns zur vier tägigen Monkey Mia Tour. Nach einer langen Fahrt durch die endlose Tristheit des Westens erreichten wir die Pinneakles, eine weite Fläche, die voll war mit Stalagmiten aus Sand. Auch hier trafen uns die Hitze und die Klebe-Fliegen wie ein Schlag und auch wenn die Gegen schön war, waren wir doch froh, wieder im gekühlten Bus zu sitzen. Mein Gott, war ich dem Erfinder der Klimaanlage dankbar! Bei einem kleinen Park am Strand gab es Mittagessen und einige Schnelle sprangen schon mal schnell ins Meer. Der nächste Halt war dann ein süsser kleiner Tierpark mit Pferden, Lamas, Känguruhs, Ziegen, Schafen, Krokodilen, Vögeln und auch Schlangen. Leider waren Letztere gerade gefüttert worden und brauchten nun Ruhe, so dass ich auf mein schon freudig erwartetes Posieren mit den schönen Reptilien leider verzichten musste. Wie um mich aufzumuntern, bot dafür der Pfau eine tolle Schau, als er mit all seiner Federpracht versuchte, ein Pfauweibchen zu beeindrucken. Schliesslich ging es dann wieder weiter und nach einer endlos langen Fahrt durch noch mehr Einöde erreichten wir schliesslich unser Nachtlager. Zusammen mit sechs deutschen Mädels bezogen wir ein Zimmer und halfen dann beim Zubereiten des Abendessens. Dann gönnten wir uns eine schöne Dusche und ein Cider Strongbow in der kühlenden Dämmerung. Und schliesslich zogen wir uns in unser Schlafgemach zurück, wo wir versuchten trotz der erdrückenden Hitze ins Land der Träume zu gelangen. Mit unterschiedlichem Erfolg schälten wir uns dann mit dem Sonnenaufgang aus den Federn und schon ging es weiter auf unserer Reise in den Norden. Das nächste Ziel war ein Gorge, zu dem wir schon fast abenteuerlich herunter steigen mussten. Gewisse ältere Teilnehmer unserer Tour kamen an ihre Grenzen und schafften es nur dank der stützenden Hand unseres Guides bis ins Ziel, was einige jüngere Teilnehmerinnen mit neidischen Blicken bedachten, musste sie doch auf die Aufmerksamkeit des Leiters teilen. Auf halber Strecke bot sich uns die Gelegenheit, uns von einer 25 Meter hohen Felswand ab zu seilen. Ich nahm sie mit Freuden wahr und nachdem ich in die Kletterausrüstung geklettert war, stand ich auch schon an der Kante. Mit klopfendem Herzen liess ich mich dann darüber hinaus fallen. Die ersten Meter klappten prima, doch dann kam schon die erste Kante. Auf Anweisung des Leiters versuchte ich einen "big step" und landete zwar sicher aber nicht sehr elegant auf der unteren Ebene. Natürlich festgehalten mit Carines Kamera. Der restliche Abstieg verlief dann fast zu schnell. Unten befreite ich mich vom Seil und eilte gleich wieder nach oben, um meine zweiten Abstieg anzutreten. Dieses Mal klappte es schon besser und ich genoss die Höhe und die Aussicht. Viel zu früh war ich dann wieder am Boden und folgte der restlichen Gruppe zum kleinen Fluss. Dort erholten wir uns kurz, bevor es wieder an den Aufstieg ging. Oben angekommen durften wir dann ziemlich lange auf die bereits erwähnten älteren Semester warten, bevor es dann weiter ging. Auf der restlichen Tagesstrecke konnten wir noch die ersten Pflanzen auf der Erde (ausserhalb des Wassers) und einen Muschelstrand besuchen. Und dann erreichten wir Monkey Mia. Dort ergatterten wir für uns zwei alleine ein 4er Zimmer und nach dem Abendessen konnten wir noch einen wunderschönen Sternenhimmel mit grossem leuchtenden Mond am Strand geniessen. Der nächste Morgen verbrachten wir am Strand, wo auch wieder Delfine zum Füttern ins flache Gewässer kamen. Leider hatten wir dieses Mal weniger Glück und konnten keine Fische verfüttern. Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder zurück in Richtung Süden. Mit wenigen Halten fuhren wir bis zu unserem letzten Nachtstop, einer Farm. Dort konnten wir Känguruhs, Schafe, Strausse und Emus füttern, bevor wir dann zum Abendessen zusammen kamen. Nachdem wir gesättigt waren, setzten wir uns noch in die kühle Nacht und unterhielten uns mit ein paar Feuerwehrmännern, welche in der Nähe gearbeitet hatten und ebenfalls auf der Farm übernachteten. Und bevor wir uns versahen, sassen wir schon auf dem Rücksitz des australischen Outback-Feuerwehrautos und fuhren inklusive Warnlicht eine Runde auf der Farm. Nachdem auch noch der Wasserschlauch präsentiert worden war, suchten wir schliesslich doch noch die Schlafstätten auf. Und schon waren wir auf dem Weg zurück nach Perth. Dazwischen durften wir uns aber noch im Sandboarden üben. Nachdem wir uns sitzend mit der unbekannten Materie vertraut gemacht hatten, versuchten wir stehend die Talebenen zu erreichen - was auch grösstenteils klappte. Leider durften wir uns dann aus eigener Muskelkraft wider nach oben schleppen, was die Kraftreserven schnell verbrauchte. Nachdem alle müde und voll mit Sand waren, fuhren wir rund zehn Minuten "nur gerade um die Ecke", wo wir dann die Dusche draussen vor einer öffentlichen Toilette brauchen konnten, um uns vom gröbsten Sand zu befreien. Als man sich dann wieder knirsch-frei bewegen konnte, traten wir den letzten Teil der Heimreise an. Zurück im Hostel in Perth gab es dann erstmals eine gründliche Dusche und dann einen gediegenen Abend. Wir lernten auch unsere neue Zimmernachbarin kennen. Die Asiatin mittleren Alters, welche in Perth wohnte, aber zur Zeit im Hostel lebte (wer weiss warum), wirkte etwas kränklich. Sie lag die meiste Zeit im Bett und stand nur auf um kurz auf die Toiletten zu verschwinden. Dafür wurde sie nachts aktiv und wanderte im Zimmer umher oder suchte wieder öfter die Waschräume auf. Doch wir blieben einfach am Morgen etwas länger im Bett, um uns zu erholen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf in die Stadt. Mit dem Gratis-Bus fuhren wir zum Hafen, wo wir in einen Sight-Seeing-Open-Air-Bus stiegen und quer durch die Stadt fuhren. Nach der Rundfahrt besuchten wir einen Shopping-Tempel und holten all das nach, auf das wir die letzten zwei Monate verzichten mussten. Voll bepackt ging es dann wieder zurück und wir telefonierten seit langem wieder einmal nach Hause um alles für unsere Rückkehr zu besprechen, welche unaufhaltsam näher rückte Unseren zweitletzten Tag in Australien starteten wir mit einem Ausflug zu Perths Nachbarstadt Freemantle. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt und etwas Shopping besuchten wir dann das bekannte Freemantle Gefängnis, wo wir uns durch das Innere der Strafanstalt führen liessen und Näheres über die Haftbedingungen erfuhren - ganz sicher eine Abschreckung für alle die vom rechten Weg abgekommen sind... Dann gab es gesunde Fish'n'Chips und einen letzten Strandspaziergang, bevor wir dann wieder nach Perth fuhren. Zum Abschluss des Tages gingen wir in ein koreanisches Restaurant, wo wir uns an einem Buffet bedienen konnten und alles dann frisch am Tisch grillieren konnten. Satt bis zum Rand rollten wir dann nach Hause. Unsere Nachtruhe wurde leider wieder durch die Wanderungen unserer Zimmernachbarin getrübt, doch wir liessen uns nichts anmerken und erholten uns in den ruhigen Momenten zwischen drin. Und dann war er da: unser letzter Tag Down Under. Wir beschlossen, ihn gemütlich in Perth zu verbringen. Wir fuhren mit dem Bus zum Ostende der Stadt und besuchten dann den Kings Park, wo wir uns noch fast verirrten. Schliesslich schafften wir es doch noch wieder in die Zivilisation zurück und schlenderten dann noch durch die Einkaufspassage. Kurz entschlossen liess ich mir dann noch die Haare schneiden und durfte die Erfahrung von voluminösem Haar machen. Jedenfalls kurzfristig. Zurück im Hostel packten wir dann endgültig unsere Sachen für die grosse Reise zusammen. Dann gab es zum Abschied noch einmal lecker Pasta Pesto und anschliessend Schoggi-Mousse. Dann hiess es zum letzten Mal: Good night in Australia. Doch nur kurz währte die Nacht, denn schon um vier Uhr klingelte der Wecker. Nach dem Frühstück packten wir noch unseren letzten Sachen zusammen und waren schon fast bereit zum Gehen, als sich unsere Asiatin aus dem Bett erhob. In Erwartung eines freundlichen Abschiedswortes wandte ich mich ihr zu. Doch stattdessen folgten wütende Beschimpfungen, dass wir den Mitbewohnern gefälligst ihre Nachtruhe gönnen sollten. Auf unseren Erklärungsversuch, dass wir vor der Abreise halt etwas lärmen müssen, wollte sie gar nicht hören. Nach weiteren Anschuldigungen wurde ich wütend und konfrontierte sie mit ihren Nachtwanderungen. Darauf war sie den Tränen nahe und stammelte nur noch unverständliches Zeug. Da wir bereit zur Abreise waren, amüsierten wir uns nur über die Situation und verliessen das Zimmer. Nur mit Mühe konnte ich mich zurück halten, die Türe schwungvoll zu schliessen. Und dann standen wir vor unserem Hostel und warteten auf den Flughafentransfer. Dieser hatte über 20 Minuten Verspätung, so dass wir uns schon sorgen machten. Doch wir erreichten trotzdem noch rechtzeitig den Flughafen und nach dem Check-in gaben wir unseren letzten Dollar noch beim Kiosk aus und konnten schliesslich ins Flugzeug nach Hongkong steigen. Die 8 Stunden verliefen ruhig und ereignislos. Und dann hiess es wieder warten. Irgendwann waren dann die 7 Stunden auch vorbei und wir konnten um Mitternacht Ortszeit endlich in die Maschine nach Hause steigen. Da ich die interessanten Filme leider schon gesehen hatte, versuchte ich mich im Schlafen, was auch recht gut gelang, so dass ich nach den 13 Stunden Flug relativ ausgeruht um 6 Uhr morgens in Zürich aus dem Flugzeug steigen konnte. Aus irgend einem Grund wurden wir mit Bussen zu den Gepäckstationen transportiert und beim Warten auf den Transport erhielten wir gleich einen Vorgeschmack auf den Temperaturschock. Die Schweiz im Dezember = Null Grad und keine warme Jacke: brrrrrrrr! Und nachdem wir uns durch Transfer und Kontrollen gequält hatten, kam es endlich zum grossen Wiedersehen. Und zu einem leckeren Gipfeli von einer richtig guten schweizer Bäckerei - home sweet home!
Aufbruch: | 20.10.2009 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 12.12.2009 |