Australien - eine Radtour auf Tasmanien
Zurueck in Melbourne
Vor 10 Tagen habe ich Melbourne verlassen und sitze jetzt nach 1000 km auf dem Rad wieder in der Touristeninformation im Herzen der Stadt, um meinen ersten richtigen Bericht abzuliefern.
Der erste Eindruck von der Groesse der Stadt hat sich mir heute noch einmal bestaetigt, nachdem ich ca. 20 km ausserhalb auf einem grausigen Caravanpark direkt an der Autobahn die Nacht verbracht hatte, um dann heute ins Zentrum zu fahren. Nachdem ich die Stadtgrenze erreicht hatte, wo ich unvermittelt vom falchen Land in ausufernden Industriegebieten landete, musste ich mir 20 km lang die Strasse mit dichtem Schwerlastverkehr teilen. Kein Vergnuegen, denn die Fahrradstreifen fangen tatsaechlich erst in Innenstadtnaehe an und eine Besonderheit dieser Streifen ist, dass sie immer dann enden, wenn es eng wird, z. B. vor Kreuzungen oder Kreisverkehren. Das Zentrum der Stadt ist hochmodern und wie wohl allen Hafenstaedte, die etwas wauf sich halten, hat natuerlich seine alten Hafenanlagen, die Docklands, in moderne Wohn- und Geschaeftsviertel umgebaut, die fuer ein horrendes Geld an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen aber ziemlich ausgestorben wirken. Wesentlich lebhafter geht es da schon im alten Zentrum rund um den Federation Square zu.
Um ein paar Eindruecke zu vermitteln, hier Bilder aus der Stadt
Mein eigentliches Ziel war es aber nicht, die Grossstadt zu erkunden, sondern vielmehr wollte, ich bevor ich auf mein Hauptreiseziel Tasmanien uebersetze, die Great Ocean Road fahren. Diese ca. 250 km lange Strasse wurde von heimkehrenden Soldaten des ersten Weltkriegs ueberwiegend direkt an der Kueste entlang gebaut und bietet eine ueppige Vegetation und immer wieder traumhafte Ausblicke auf den Ozean.
Der Ausgangspunkt fuer die Great Ocean Road ist Anglesea, ca. 150 km suedlich von Melbourne. Die Strecke fuehrt ueber Geelong und ich versuche, die Freeways, die direkte Verbindung zu umgehen und nur Nebenstrasse zu befahren. Das gelingt mir bis zu einem Punkt, wo ich der Wegweisung fuer Radfahrer nach Geelong folge und ploetzlich nur noch auf der dreispurigen Autobahn weiter komme. Auch keine Problem, denn der Seitenstreifen ist hier fuer Radfahrer freigegeben. Allerdings ein Vergnuegen bzw. eine ruhige Radtour in der Natur ist etwas anderes! In Geelong komme ich erst bei Dunkelheit an - da bewaehrt sich doch ein vollstaendig ausgeruestetes Fahrrad! 120 km am zweiten Tag nach der Ankunft bei Temperaturen, die selten unter 30 Grad fallen - da war es wie immer am Anfang der Tour, ich liege nachts mit Kraempfen im Zelt. Dafuer bietet der idyllisch am Fluss gelegene Campingplatz reichlich Verkehrslaerm von zwei dicht vorbeifuhrenden Hauptstrassen...
Ein Grund, warum ich die Hauptstrassen meide! Ich befinde mich im Heimatland von Mad Max und seine Landsleute pflegen offenkundig ihre Traditionen!!!
Aufbruch: | 15.11.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 20.12.2009 |