Australien - eine Radtour auf Tasmanien
Grampians National Park
Schon von weitem erhebt sich der Gebirgszug aus der Ebene und nachdem man Dunkeld hinter sich gelassen hat, wechselt schlagartig die Vegetation. Kein Weideland, keine Kuehe, nur noch Wald, Buschland, Kaengurus (und nicht nur auf Strassenschildern), Schabeligel, tausende Papageien und, und, und...
Kaengurus hatte ich bisher nur vereinzelt gesehen - und sie mich und nahmen sofort Reissaus. Hier im Nationalpark sind sie nicht nur zahlreich, sondern zumindest in der Naehe des zentralen Ortes - Halls Gap - auch an den Menschen gewoehnt und damit nicht mehr scheu. So wachte ich nachts auf dem Campingplatz von einem Geraeusch auf, ein Tier graste offenkundig in der Naehe meines Zeltes und stolperte dann auch noch ueber die Abspannleinen. Zu sehen war gegen die Beleuchtung des Platzes der Schattenriss eines Kaengurus, der exakt den Verkehrsschildern entsprach. Also kein Grund zur Beunruhigung. Am naechsten Morgen graste eine Gruppe Kaengurus auf dem Platz und liess sich auch nicht durch die Menschen und speziell einen Menschen mit Kamera stoeren.
Geduldige Motive - Mutter mit Kind - das Junge ist schon so gross, dass es nicht mehr richtig in den Beutel passt. Wenigstens die Hinterlauefe bleiben immer aussen vor. Das Kleine ist allerdings auch schon recht selbstaendig und rast in weiten Spruengen uebermuetig durch die Gegend.
Papageien sind schoen. Sollte man glauben. Hunderte hatte ich schon gesehen und war immer wieder faszniert. Hier auf dem Campingplatz hatte sich aber eine groessere Kolonie eingenistet - keine Ahnung welche Rasse - die einem den Tag so richtig verderben kann. Eine grosse Kraehenkolonie ist dagegen eine ruhige Gesellschaft, die einen sehr melodischen Gesang pflegt. Diese weissen Gesellen machten morgens ab 05.30 Uhr bis in die Abenddaemmerung einen unendlichen Krach. Und dabei hatte ich Glueck, denn auf meinem weiteren Weg sah ich andere Gruppen dieser Voegel, die um eine Vielfaches groesser waren!
Ein Schnabeligel am Strassenrand - diese seltsamen und sehr schreckhaften Tiere legen Eier und sauegen ihre Jungen. Wenn sie mich bemerkten, fingen sie sofort an, sich einzugraben.
In dem Nationalpark bleibe ich zwei Naechte, sodass ich noch Zeit habe, mir einen Teil der Felszeichnungen der Aboriginals anzusehen,die es hier an meheren Orten gibt. Ohne Gepaeck mache ich mich auf den Weg, die steilen Berge hinauf und ueber schlechte Schotterstrassen zurueck. Lohn fuer die Muehe sind weite Aussichten und ein Blick in die Geschichte dieses Kontinents.
Einfache Zeichnungen unter einem Felsueberhang zeugen von der jahrtausende alten Geschichte des Kontinents.
Nach einem Gewaltritt, z. T. bei Regen von 300 km nach Melbourne werde ich mich jetzt gleich zum Hafen bewegen und die Faehre nach Tasmanien nehmen. Drueckt mir mal die Daumen, dass die Ueberfahrt nicht zu bewegt wird.
Aufbruch: | 15.11.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 20.12.2009 |