Reise nach Amerika
Santarém
An Bord des Bootes in Belém angekommen, traf mich erst einmal der Schlag. Wo bitte soll da meine Haengematte noch Platz haben? Oje, wie halte ich das so lange in diesem Chaos aus?! Gut, es gab unten nochmals eine Plattform mit einer Aufhaengemoglichkeit der Matten. Schliesslich sah es aber genau gleich voll aus wie auf dem oberen Deck. Ich habe "mein Bett" extra hoch gebunden, damit ich wenigstens das Gefuehl hatte, links und rechts neben mir noch ein bisschen Platz "zum Atmen" zu haben. Dafuer musste ich mich jedesmal mit den Haenden an der oberen Stange festhalten und mich auf mein Bett hinaufzuiehen (spuere den Muskelkater immer noch). Aber einen Nachteil hatte meine Ueberlegung mit dem "hoeher bauen"- eine mutige Dame hat ihre Haengematte tatsaechlich genau unter meine fixiert. Als ich an dem Abend als Letzte schlafen gehen wollte, musste ich X Verrenkungen vornehmen, ehe ich nassgeschwitzt in meinem haengenden Tuch lag. Die Brasilianerin musste extremes Vertrauen in mich gehabt haben oder war einfach komplett weggeschlafen. An ihrer Stelle haette ich naemlich befuerchtet, die Person oberhalb von mir wuerde beim zu Bett gehen auf meinen Kopf treten! Siehe zweites Bild unten.
Das Fruehstueck war gut. Es gab Brot mit Kaese, Schinken und sogar Fruechte. Das Abendessen nahm ich einmal ein. Es gab trockenen Reis, Spaghetti ohne Sauce und dazu Fleisch. Das Fleisch war so eine Art Gulasch, nur recht fettig und eher geschmacklos. Wenn man hunger hat, ist man dankbar etwas essen zu koennen. Aber ueber(fr)essen tut man sich bestimmt nicht. Die anderen Abenden stopfte ich mich mit Knaeckebrot voll. Ich weiss nicht, ob allein die Ernaehrung zu Verstopfungen fuehrte, oder ob es das Wissen ueber die mangelnde Sauberkeit der Toiletten war, was den Darm blockierte Aber schliesslich befanden wir uns mitten auf dem Amazonasfluss, da darf man nicht zu hohe Erwartungen haben.
Die gruene Haengematte an der unteren Bildkannte gehoert der Frau. Direkt oberhalb war mein Schlafplatz.
Auf dem obersten Deck wo uns am Abend wegen des Lichtes fliegende, fette, haessliche Kaefer besuchten...
Nach 60 Stunden Bootsfahrt ist unser Dampfer endlich im Hafen von Santarém angekommen. Beim verlassen des Schiffes freute ich mich riesig auf eine "saubere" Toilette und eine Dusche mit nicht-braunem Wasser
Aufbruch: | 07.01.2010 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 29.05.2010 |
Panama
Nicaragua