Reise nach Amerika
Belém
Nach Jericoacoara ging die Reise weiter nach Belém. Diese Amazonasstadt umfasst 1,4 Millionen Einwohner und liegt nur ein Grad suedlich des Aequators und 145 km vom offenen Meer entfernt. Jeden Tag regnet es wie aus Eimern und das erstaunlicherweise immer um ca. dieselbe Uhrzeit. Kein Wunder, verabreden sich einige Leute nicht nach der Zeit, sondern ganz einfach "nach dem Regen".
Leider ist diese Stadt recht dreckig. Man findet hier keinen Urwald, sondern eher Muellberge am Stadtrand. Trotzdem hat diese Stadt ihre eigene Kultur. An jeder Strassenecke verkaufen einheimische gekochtes Essen. Man loeffelt z.B Suppen aus der Kokosschale. Heute habe ich so eine Suppe namens TACACÁ probiert. Ich wollte mich anstandshalber ueberwinden, die ganze Schale leer zu essen. Doch nach ein paar Loeffel verging mir der Geschmack. Ich weiss nicht, ob es an den sichtbaren Beinchen der Krebschen lag, oder ob ich mich trotz bemuehens mit der schleimigen Konsistenz nicht anfreunden konnte...Die Kraeuter schmeckten leicht saeuerlich und das einzige, was ich geschmacklich als gut empfand. Da ich die Portugiesische Sprache leider (noch) nicht spreche, konnte ich nicht herausgefunden, was diese Suppe genau beinhaltet. Vielleicht hat jemand Lust, den Deutschen Beitrag dazu von Wikipedia ins Gaestebuch zu schreiben?! (wuerde mich sehr interessieren )
(siehe Foto unten von dem "zauber-Sueppchen")
Als ich hier angekommen bin, musste ich als erstes einen Regenschirm kaufen. Innert wenigen Minuten aendert sich das sonnige Wetter zu einer trueben Wasserschlacht. Man pflotscht mit den "Flip-Flop Latschen" von einer Pfuetze in die Naechste. Doch schon sehr bald grinst die Sonne hinter den dunklen Wolken wieder freudig runter und von den nassen Fuessen ist schnell nichts mehr zu spueren
Auf dem Weg nach Belém uebernachtete ich in Praíba. In der Naehe davon liegt der wunderschoene Strand Barra Grande. Super feiner Fisch namens "Pescada" an einer Krebssauce, dazu Reis, Pommes Frites, Spaghetti und Bohnen. So fein und wie ueblich in Brasilien Essen fuer eine ganze Armee ist die Uebersaettigung vorprogrammiert
So, in wenigen Stunden werde ich mit dem Amazonasboot nach Santarém fahren. Ohne Verspaetung dauert die Flussfahrt 60 Stunden. Eine Haengematte und ausreichend Proviant wurden gekauft. Bin sehr gespannt, wie die Nacht in dieser Haengematte an Deck wird. Auf dem Schiff befinden sich ca. 200 - 300 Menschen. Ich stelle mir vor, das es ein interessantes Erlebnis sein wird, dass ich mich waehrend den 3 Tagen aber sehr langweilen werde...Mal kucken!
Einen Vorteil hatte es, dass ich die Suppe nicht gegessen habe, weil so wenigstens ein Foto existiert Es war mir dem "Suppenmann" gegenueber sehr unangenehm, dass ich so "heikel" war und nicht brav ausass Daher bestellte ich nochmals ein Menu und durfte dieses Mal vorab probieren. Der gutherzige Mann schoepfte mir nach Wunsch von jedem Topf ein bisschen auf den mit Reis gefuellten Teller. Von VATAPA, CARURU ueber MANCOBA....alles schmeckte hervorragend
Das gefaehrliche an Fahrten auf dieser Strasse sind die Kuehe und Ziegen, die an den Strassenraendern rasten und ab und zu im siesta-Temp die Strasse ueberqueren....(siehe Tafel rechts)
Am Strand von Barra Grande. Das schoenste an diesem Ort ist, dass es fast keine Touristen hat und die Strandhaeuschen alle aus natuerlichem Holz gebaut sind.
Aufbruch: | 07.01.2010 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 29.05.2010 |
Panama
Nicaragua