Sechs Wochen im Land der Kuehe
Agra
07.03.2010: Im Zug nach Agra (dreieinhalb Stunden von Delhi) hab ich heute zum ersten Mal richtige Slums gesehen. Schwer vorstellbar wie man so überhaupt leben kann.
Im Zug hab ich Neil kennengelernt. Er hat einen australischen Pass, kommt aber aus Irland, bleibt fünf Monate in Indien und dann zieht er nach Kanada.
Eingecheckt haben wir in Agra in der Shanti Lodge, einem Guesthouse das endlich einmal meiner Gesinnung entspricht.
Überhaupt trifft man dieses schöne Zeichen hier recht oft an.
Wie sämtliche Geschichtsexperten wissen (und mittlerweile ich auch), hat dieses Symbol natürlich nichts mit irgendeinem armseeligen Gedankengut des vorigen Jahrhunderts zu tun sondern steht für Glück
Gut, vom Dachrestaurant unserer Unterkunft hat man schon mal eine super Aussicht auf die Hauptattraktion dieser Stadt:
The world famous Taj Mahal
08.03.2009: Neil ist schon um dreiviertel sechs aufgestanden um möglichst früh im Taj Mahal zu sein um dort die allerbesten Bilder schiessen zu können. Ich immerhin schon um sieben.
Dort wars dann echt schoen, am Anfang noch mit recht wenig Touristen, dann , um um 10 waren schon recht viele dort. Viele davon machen immer wieder recht komische Sachen. Um das zu dokumentieren hab ich ein paar Fotos davon gemacht:
Irgendwelche Tiere füttern?
Eine besondere Geste der Freundlichkeit??
Nein, alles nicht.
Die Lösung: Das ist einfach eine ganz besondere Art uns Weise den eigenen großartig ausgebildeten Humor kund zu tun. Ein riesen Spaß, für alle die wirklich Spaß verstehen.
Neil hat sich um das zu demonstrieren für ein Foto zur Verfügung gestellt:
Es gibt aber auch wirklich lustige Gesellen hier: Einer z.B. war der Security, der mich beim Taj Mahal Eingang kontrolliert hat. Ich strecke brav meine Arme aus um gecheckt zu werden und der beginnt statt dessen mich zu kitzeln und sich abzuhauen. Ein anderes derartiges Exemplar haben wir am Bahnhof kennengelernt, in der Tourist Office. Der Mann dort, ca. 60 und mit Zwirbelbart wollte uns erst dann einen Stadtplan geben, nachdem wir ihm alle Fragen die uns so unter den Nägeln brannten gestellt hatten. Wir sind da also gestanden und haben uns Fragen überlegt. Er hat alle beantwortet und war am Ende so zufrieden mit uns, dass wir einen Stadtplan bekommen haben.
Auch ganz lustig war heute die Fahrt mit dem Fahrradrikscha. Zuerst, bei ca. einer Geschwindigkeit von 5 km/h habe ich noch gemeint, er solle sich doch bitte an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit halten. Keine zwei Minuten später ist die Strasse dann ziemlich bergab gegangen, wir warn sicher mit 40 unterwegs und er hat sich bei dem ganzen Verkehr zu uns umgedreht und uns Geschichten erzählt.
Was heute sonst noch zu sehen war:
Vor dem Taj Mahal: Eine Gruppe von Aricultural Politicians (was das sein soll hab ich leider nicht rausgefunden) hat mich fürs gemeinsame Foto in Ihre Mitte genommen.
Viehtrieb
Das riesige Fort Agra, auch da waren wir drin
Joney´s Place: Der beste Platz zum Essen den man sich vorstellen kann. Bis zum frühen Nachmittag sind wir heute schon dreimal drin gewesen. Alles was da angeboten wird schmeckt einfach.
09.03.2010: Heute sind wir mit dem Bus ins 40 km entfernte Fathepur Sikri. Dort gibt´s (wieder einmal) ein großes Fort und einen Haufen Touristen. Außerdem gab´s aber noch ca. 11000 professionelle Führer, Schmuckverkäufer oder Einheimische die aus irgendeinem Grund das schon benutzte Eintrittsticket haben möchten (einen vernünftigen Grund was man damit wirklich machen kann hat uns leider niemand verraten). Meine allerbesten Freunde sind aber die einfachen Studenten. Die wollen einfach nur ihr Wissen weitergeben und ein bisschen noch die Möglichkeit nutzen um Englisch zu sprechen.
Normalerweise stören mich diese Leute nicht, aber hier haben wollten die ein "nein, danke" einfach nicht akzeptieren und sind ewig lang neben einem hergelaufen.
Beim Essen hat uns ein Kollege aus Mexiko erklärt, dass sein "Lonley Planet" gestern von im Guest House von einem Affen gestohlen wurde. Der ist mit dem Buch davon gestürmt und hat begonnen die Seiten einzeln herauszureißen. Die Kinder von dem Guesthouse haben dem Affen schließlich wieder abgejagt.
So hat der dann ausgeschaut.
Die verlassene Stadt - wobei, so verlassen war die gar nicht.
Aufbruch: | 02.03.2010 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2010 |