Sechs Wochen im Land der Kuehe

Reisezeit: März / April 2010  |  von Malv F.

Jaisalmer

15.03.: Weil´s hier ganz viel Gewand zu erstehen gibt, sind wir heute wieder in das Stadtzentrum gegangen. Am Weg dorthin haben wir einen Typen, der von seinem Idealgewicht sicher mehr als nur ein paar Kilos weg war gesehen, der auf seinem T-Shirt stehen gehabt hat "Looking good is not a crime" - für mich war der Tag damit schon jetzt ein guter.
Beim Einkaufen haben wir uns einigermaßen gehen gelassen und so einiges durchprobiert.

Mit Sicherheit sind derartige Sachen auch zu Hause beim nächsten Schneesturm gut zu gebrauchen.

Mit Sicherheit sind derartige Sachen auch zu Hause beim nächsten Schneesturm gut zu gebrauchen.

Wieder zu Hause im Guesthouse haben wir gehört, dass der Schwiegervater unseres Gastgebers heute gestorben sei. Noch am selben Tag war auch das Begräbnis, bei dem wir zufällig dann auch noch vorbeigekommen sind. Dabei wurde der Leichnam, eingewickelt in Tüchern und bedeckt mit Blüten von verschiedenen Blumen auf einer von vier Trägern geschulterten Bahre durch den Ort getragen. Begleitet wurde das von recht flotten den Gesängen der Trauergemeinde, die komplett in weiß bekleidet war.
Am Abend hat uns unser Guesthousechef, bei dem man keinen wesentlichen Unterschied zu einem beliebigen anderen Tag erkennen konnte, ganz ruhig ganz viel von sich und seiner Familie erzählt.

16.03.: So gut wie alle Touristen die nach Jaisalmer kommen machen bei einer Wüstensafari mit. Grundsätzlich werden zwei verschiedene Arten angeboten: Eine bei der man in einem kleinen Touristendorf übernachtet mit Gesang, Tänzerinnen, Bier und vielen Verkäufern und eine andere bei der weder Show noch Verkäufer dabei sind und man im Freien übernachtet. Wir haben uns für letztere entschieden. Dauer 2 Tage, 1 Nacht.

Tag 1: In der Früh sind wir ca. 30 km weit aus Jaisalmer raus zum Treffpunkt mit unserem Reiseleiter und den Kamelen rausgebracht worden. Dort angekommen durften wir feststellen, dass Neil und ich erstens die einzigen beiden Teilnehmer dieser Safari waren und, dass wir von gleich zwei Wüstenexperten begleitet werden sollten: Amid und dessen fünfeinhalbjährigen Neffen Vasir.
Gut, nach ca. 1 Stunde herumreiten in ordentlicher Hitze wars Zeit für die Mittagspause unter ein paar Bäumen. Außer ein paar Ziegen war dort sonst weit und breit nichts. Amid hat Feuer gemacht und uns darauf super Sachen gekocht. Dann war erst einmal Pause angesagt, weils einfach viel zu heiß war um den Schatten zu verlassen.

Unsere beiden Guides beim Pausieren

Unsere beiden Guides beim Pausieren

"Durchkämmt die Wüste!"

"Durchkämmt die Wüste!"

Das Highlight war aber die Nacht im Freien. Jede Menge Sterne, fast absolute Ruhe und eine kühle Brise (Kathi, Du hast da eindeutig gefehlt!).

17.03.:
Tag 2: Am nächsten Tag haben wir gleich in der Früh Besuch von Vasir und seinen beiden Brüdern bekommen (die Familie von Vasir hat nur ca. 200m entfernt gewohnt). Die Burschen haben uns einerseits unser Frühstück gebracht und andererseits eine Fotosession mit unseren Fotoapparaten gemacht.

Zuhause von Vasir und Co.

Zuhause von Vasir und Co.

Nachdem unsere Kamele wieder gesattelt waren ging´s dann recht unspektakulär weiter. Wir sind ein bisschen in der Gegend herumgeritten und haben am Ende, diesmal in einem kleinen Dorf wieder ein Essen zubereitet bekommen und dann wurden wir auch schon wieder per Auto nach Jaisalmer gebracht.

Im Stadtzentrum haben wir noch einmal die Trauergessellschaft gesehen. In einer kleinen Gasse sitzen dabei Männer und Frauen getrennt auf der Strasse, offenbar über mehrere Tage hinweg und trauern.

18.03.: Es wird hier mit jedem Tag spürbar heißer. Im Moment hat es ungefähr 40 Grad und die Leute von hier erzählen uns, dass es im Sommer oft 50 Grad oder mehr kriegen kann und, dass dann während des Tages niemand mehr auf der Strasse ist. Wir haben deshalb tagsüber fast nichts gemacht.
Da Neil und ich ab hier unterschiedliche Pläne haben (er fährt nach Mount Abu, wo er auf kühlere Temperaturen hofft, während ich ans hoffentlich kühle Meer nach Diu (ca. 1500 Km von Jaisalmer entfernt) möchte, war es Zeit mich von ihm zu verabschieden.
Um 17:30 ist mein Bus nach Ahemdabad (550 km von Jaisalmer) gestartet. Ich hab meinen Rucksack ins reichlich verstaubte Gepäcksfach geschmissen und schon ging´s los.

© Malv F., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Delhi, Agra, Jaipur, Diu, Mumbai, Goa, Kerala - Aenderungen vorbehalten.
Details:
Aufbruch: 02.03.2010
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 14.04.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Malv F. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.