Entdeckung Namibias
Windhoek - Gochas
Nach einer sehr sanften Landung wurde uns doch direkt bewusst auf welchem Kontinent wir uns nun befinden. Wo war der Bus, der uns vom Flugzeug zum Terminal bringt??? Die Afrikaner dachten sich wahrscheinlich - welcher Bus?? Also ging es zu Fuß zum Terminal des "International Airports von Windhoek". Dort begann die für alle "Nicht-Europäischen-Länder" typische Bürokratie. Das Einreiseformular war zwar ausgefüllt - aber natürlich nicht richtig. Die dort gestellten Fragen sollten uns in den nächsten zwei Wochen jeden Tag wieder über den Weg laufen. Wo fahren Sie hin? Mit was? Wie lautet Ihr Autokennzeichen? Wann reisen Sie wieder ab? Diese Dinge sind zwar den Hotelvouchern (schließlich war ja alles vorgebucht) zu entnehmen, aber das nützt in Namibia gar nichts. Bitte alles handschriftlich in das Gästebuch/Formular eintragen!!
Nachdem der Europcar-Schalter endlich die Pforten öffnete wurde uns sofort offenbart, dass wir nicht den bestellten Toyota Tazz, sondern einen 1-er Golf (Chicco) erhalten würden. Da halfen auch die Interventionen von Cerstin nichts. "Das Fahrzeug ist ja in der gleichen Klasse wie der Tazz". Also haben wir noch einen Ersatzkanister angemietet - versucht unser Gepäck im ganzen Auto unterzubringen - und fuhren Richtung Windhoek davon.
Gleich an der ersten Tankstelle in Windhoek betankten wir den Ersatzkanister und erstanden die ersten Getränke und Speisen. Schon dort fiel uns auf, dass Namibia doch sehr deutsch orientiert ist. Auf der ganzen Welt wird eine Cola-Light als Diät-Coke bezeichnet - nur nicht in Namibia, dort heißt sie eben Cola-Light - so wie sich das für Deutschland gehört! Ebenso gab es schöne dunkle Brötchen und nicht den typischen Weißbrotmatsch.
Nachdem wir Windhoek verlassen haben, gerieten wir auch prompt in die erste Verkehrskontrolle. Die Investition des internationalen Führerscheins hatte sich also schon am ersten Tag gelohnt. Der nette Polizist wusste auch gleich was er zu verlangen hatte, als er erfuhr das wir aus "Germany" kommen. Den "Führerschein" -nicht die Driverlicence.
Wir lernten auch sofort, dass alle B-Strassen asphaltiert und alle C-Strassen Pisten sind. Von den D-Strassen möchte ich hier erst gar nicht sprechen. Ebenfalls neu hinzuzulernen war, dass nicht alle in der Karte verzeichneten Städte auch einer Stadt entsprechen. Die Weltstadt Rehobooth, die wir natürlich unbedingt besichtigen wollten, stellte sich - wie so viele andere als Stadt markierte Punkte - als Tankstelle mit Getränkeshop und Toilette dar!
Doch brauchte man nicht zu glauben, dass Namibier hinter dem Busch leben. Auf dem Weg zu unserer Lodge hielten wir in einer der besagten Weltstädte an und Gerit bestellte sich im dazugehörigen Imbiss einen Burger und Cerstin eine Cola. Man konnte es wirklich nicht fassen - die Cola wurde wie bei Aldi eingescannt und abgerechnet.
Nachdem bereits am ersten Tag unsere Fahrkünste auf den Pisten gefordert waren, kamen wir fix und fertig in der Auob-Lodge an. Dort wurden wir von der Seele des Hauses - Aaron - begrüßt. Wir einigten uns auf eine Deutsch-Englische Verständigung - was auch super klappte, da Aaron natürlich viel besser Deutsch als wir Englisch sprach.
Das Zimmer war sehr schön und die Moskitonetze hingen nicht ohne Grund über den Betten - was wir wirklich sehr schnell - schon beim Duschen - mitbekamen!
Wer so ein richtiger Ranger ist, möchte natürlich als erstes die Gegend erkunden. So stiefelten wir los in die von Aaron beschriebene Gegend. Außer Hitze, Staub und Gestrüpp war nicht viel zu sehen. Nach dem überqueren des Flughafen (gemähte Piste) war Cerstin nicht mehr zum weitergehen zu bewegen. Die schnaubenden und scharrenden Geräusche aus dem nahen Gebüsch waren ihr doch zu beängstigend. Der alte Trapper Gerit hätte natürlich zu gerne nachgeschaut, was denn da los ist. Aber seine Cerstin wollte er natürlich auch nicht im Stich lassen. So zog er schmollend mit zurück zur Lodge. Dort bekamen wir schon den ersten Eindruck was uns in den nächsten Wochen kulinarisch in Namibia erwarten würde.
Da wir an diesem Abend mal wieder die einzigen Gäste in dieser Lodge waren (in Kenia ging es uns auch so), konzentrierte sich das gesamte Personal darauf uns zu verwöhnen. Dies bedeutete, dass sich das Servicepersonal um den Tisch stellte und einem beim Essen zuschaute. Alle Regungen und Andeutungen wurden genau beobachtet. War der Teller leer, kam sofort der Ober an den Tisch gesprungen und servierte - nach ordentlichen nachfragen wie denn das Essen gewesen sei - ab!! Irgendwie unangenehm, aber trotzdem war es köstlich.
Aufbruch: | 23.04.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 09.05.2005 |