Entdeckung Namibias
Swakobmund - Khorixax
..und eine Stimme sagte mir: Lächle - es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte - und es kam schlimmer. Dies ist eigentlich das Fazit des Tages.
Schon kurz nach der Abfahrt aus Swakopmund haben wir uns an der Küste verfahren. Eine hilfsbereite Einheimische zeigte uns aber netterweise den richtigen Weg. Nach stundenlangem Fahren auf Pisten und Sand gab unser lieber Golf merkwürdige Geräusche aus dem Motorraum von sich.
Der erste Gedanke war wohl nicht der Richtige. Motorhaube auf und reinschauen war unser erster Gedanke. Dann kam Motorhaube auf und Cerstin hielt diese in der Hand. Die Befestigungsschrauben der Motorhaube hatten sich nach tagelangem Rütteln und Schlaglochfahren unerlaubt entfernt.
Da die nächste "Stadt" nur 17 km entfernt lag, fuhren wir langsam des Weges. Dort an der Tankstelle/Werkstatt (im Freien unter den Bäumen) wurde uns gleich von einem Rudel hilfsbereiter schwarzer Menschen geholfen. Einer konnte sogar einen Schraubenzieher auftreiben. Nach Bezahlung der horrenten Rechnung (200 N$) machten wir uns schleunigst aus dem Staub bevor wir in die nun folgende Streiterei um das Geld verwickelt werden konnten.
Den restlichen Tag verbrachten wir damit uns über die Pisten zu quälen (diese Strecke war wirklich der Horror) und irgendwelche versteinerten Wälder, Orgelpfeifen oder Felsformationen zu suchen. Zwischenstopp machten wir noch in einer Elefantenlodge ohne Elefanten, dafür gab es allerdings kein Essen weil das Personal frei hatte. Die Hitze war außerdem an diesem Tag unerträglich.
Gesehen haben wir an diesem Tag außer Staub eigentlich gar nichts. Zu allem Übel lief uns die Zeit davon und wir mussten die restliche Strecke bis Khorixas im Dunkeln fahren. Schnell war uns klar, warum man in Namibia nicht nach Einbruch der Dunkelheit fahren soll. Es ist einfach nichts mehr zu sehen und die Gefahr, dass einem ein Wildtier vor das Auto läuft ist enorm groß. Sogar die Einheimischen fahren nur noch in langsamstem Tempo.
Endlich in Khorixas mit dem letzten Tropfen Benzin angekommen, bekamen wir an der Tankstelle erklärt, dass es kein Benzin gäbe, da der Strom ausgefallen sei!!! Na dann gute Nacht.
Gott sei Dank war die iGowati Lodge in unmittelbarer Nähe der Tankstelle und wir mussten nicht noch lange unsere Unterkunft suchen. Irgendwie haben die sich über ihre Gäste zwar nicht gefreut, aber man kann ja nicht alles haben. Immerhin bekamen wir gezeigt, wo sich unser Zimmer befindet. Das Gepäck war ja nicht deren Problem. Unsere Unterkunft Zimmer war jedenfalls überraschend schön. Geschickt über zwei Etagen aufgeteilt und alles aus dunklem afrik. Holz hergestellt. Die Einrichtung typisch afrikanisch und mit viel Geschmack ausgesucht.
Warum alles so neu war bekamen wir beim Diner anhand von diversen Fotos im Restaurant mit. Die Lodge war im vergangenen Jahr durch ein Hochwasser weggespült worden und musste komplett erneuert werden. Da der Abend noch nicht zu Ende war, war der Horror natürlich auch noch nicht zu Ende. Die Bedienung muss es wohl irgendwie als Zumutung angesehen haben, dass heute einige Gäste da waren und auch noch bedient werden wollten. Jeder Schritt war ihr zu viel und sie stand eigentlich die meiste Zeit mit vor der Brust verschränkten Armen im Eck und schaute uns verächtlich an. Das Essen war zäh wie Schuhsohle und der Wein warm wie Pi..... Dennoch haben wir Haltung bewahrt und alles tapfer ausgetrunken/aufgegessen. Wir hatten Glück im Unglück, da wir Gulasch bestellt hatten und alles schon sehr klein geschnitten war. Dieses Glück war unseren Tischnachbarn nicht vergönnt. Die einen kämpften mit riesigen Messern gegen Ihr Steak (gaben dann schließlich auf) und die anderen mussten sich Eiswürfel für den Wein bestellen. - So ein Stilbruch!
Als die Rechnung kam sollten wir das bereits bezahlte Zimmer nochmals bezahlen - das wars dann aber auch für den Abend.
Aufbruch: | 23.04.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 09.05.2005 |