Die Sehnsucht ruft - ein Wiedersehen auf Kodiak (deutsche Version)

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von valesca schaefer

Der Südwesten: Tag 4: Grand Canyon (Suedrand)

Und wieder stehen wir mit der Sonne auf

Es geht nach Norden, lange Zeit durch Nadelwald. Die Berge sehen aus, als wären sie einfach auf das Plateau aufgesetzt, so plötzlich steigen sie an. Sogar die San Francisco Peaks (12300ft/3749müNN), der höchste Berg Arizonas, wirkt gar nicht so beeindruckend... und da wird mir auf einmal klar, dass das Plateau selbst ja schon auf ca. 7000ft/2130müNN liegt!

Mittlerweile sind wir im Besitz einer Jahreskarte für die Nationalparks, lassen uns also am Eingang nur noch die Landkarte und das aktuelle Infomagazin geben. Ein großteil der Aussichtspunkte ist nur mit dem Shuttlebus erreichbar und nicht mehr mit privten Kfz (Ausnahme: Scherbehinderte bekommen eine Sondergenehmigung).
Wir halten gleich am ersten Parkplatz (Mather Point) und laufen gemütlich in die angegebene Richtung. Große Erwartungen habe ich keine. Aber dann ist da ganz plötzlich der Abgrund vor mir! Der colorado (von hier aus nicht sichtbar) fließt etwa 1500m tiefer, der Nordrand ist ca. 43 km weit entfernt und liegt noch mal 300m höher! Es ist atemberaubend schön!
Wir kommen beide aus dem Staunen nicht mehr heraus und wissen gar nicht, wie man das auch nur ansatzweise auf Photos festhalten soll...

Zuerst erkunden wir den Bereich westlich von Grand Canyon Village, der nur mit Shuttlebus oder zu Fuß zugänglich ist. Am späteren Nachmittag kommen wir müde und mit platten Füßen zum Auto zurück. Der Himmel ist mittlerweile bewölkt und es weht ein böiger Wind. Wir machen uns auf den Weg Richtung Osten. Als wir Moran Point erreichen beginnt es zu regnen und erste Blitze erhellen den dämmrigen Himmel. Es war wohl eine gute Entscheidung, nicht auf einen Sonnenuntergang hoffend an einem der westlicheren Aussichtspunkte gewartet zu haben...
Der für uns letzte Stopp für heute ist Lipan Point. Und dann passiert das Unerwartete: die Sonne scheint unter den dichten Regenwolken durch, färbt die Felsen dunkelrot und zaubert einen herrlichen steilen Regenbogen an den dunkelgrauen Osthimmel während im Westen der Horizont in orangerot erstrahlt und von dort bedrohliche Regenschwaden und Gewitterwolken vom Sturm herangetrieben werden!
Mit Blick zum Regenbogen Photo machen, Kamera einstellen, warten dass der Regen etwas nachlässt, schnell umdrehen und knipsen, und wieder den Rücken zum Wind drehen und Linse abwischen... und noch mal von vorne...

Naturgewalten wie es geballter kaum sein könnte!

© valesca schaefer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Per Billigflieger geht es nach Alaska um meinen Freund Ian wieder zu sehen. Eine Woche muss er bis zum Saisonende auf der Lodge noch arbeiten, dann werden wir ein paar Tage durch die Wildnis wandern. Zum Kontrast geht es anschließend in den Südwesten der USA...
Details:
Aufbruch: 11.09.2005
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 20.10.2005
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
valesca schaefer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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