Die Sehnsucht ruft - ein Wiedersehen auf Kodiak (deutsche Version)
Alaska: Fische und noch mehr Baeren
16.09.05
Zeit fuer ein paar neue Bilder Allerdings werden einige davon vermutlich etwas seltsam aussehen. In den USA werden naemlich ganz andere Farbprofile und Bildschirmeinstellungen verwendet und was hier gut ausschaut schreit vermutlich daheim nach einer Farbkorrektur...
Zachar Bay Lodge
(das grosse Flache Haus in der Bildmitte ist der Speisesaal mit Kuche und Aufenhaltsraum)
Der zweite Tag auf der Lodge verlief relativ unspektakulaer. Wie sicherlich schon gesehen habe ich einige Zeit am Computer verbracht und gelesen. Das mache ich heute wieder, denn meinen Krimi moechte ich schon fertig haben bevor wir uns zur Wanderung aufmachen!
Interessant war aber zu erleben, wie das eine Boot zum Ueberwintern aufs Dock gehievt wurde:
Jims Boot wird auf das Dock geholt
Es sieht zwar so aus, als wuerden sie alle am Flaschenzug zuehen, aber in Wirklichkeit ist es doch ein Elektro-Kran.
Mich beeindruckt die Landschaft hier immer wieder. Der Himmer veraendert sich stetig, von bedrohlich zu freundlich zu nass und damit auch immer die Farbe des Meeres. Gerade noch war es silbrig grau und ich sah einem einsamen Seeotter beim Spielen zu und jetzt schon liegt es bleigrau vor mir.
Himmer ueber der Zachar Bay
Gestern bin ich mit raus zum Angeln. Einer der Gaeste wollte zum Fluss und Fliegenfischen (keine Ahnung, ob das das richtige deutsche Wort ist, ich kenn' mich da ja ueberhaupt nicht aus). Also hat uns Marty so dicht wie es bei Niedrigwasser halt moeglich war an der Flussmuendung abgesetzt und wir sind zuerst am Strand entlang und dann durch den Busch zum Zachar River gewandert. Das dauerte fast eine Stunde! Und ich dachte immer, Angler seinen Lauffaul...
Ein Altarm des Zachar River, angeblich seit dem letzten Erdbeben abgeschnitten
Am Fluss angekommen sahen wir auch gleich eine Baerenmutter mit ihren drei Jungen, die etwas weiter Flussaufwaerts auf einer Kiesbank sassen.
Ausflug
Die Baeren kamen dann noch ein Stueck in unsere Richtung gelaufen bevor sie sich ins Unterholz verdrueckten.
An den weissen Ringen am Hals der Jungen kann man erkennen, dass es Nachwuchs von diesem Jahr sein muss.
In der Flussmitte befindet sich ein grosser Felsen, auf den man ohne Probleme hinaufklettern und die Fische in den natuerlichen Becken sehen kann.
Silver Salmon
Brian versuchte sein Glueck zuerst von dort oben wahrend ich noch mit der Kamera unterwegs war. Spaeter hat Ian mir dann seine Angel gegeben, so eine mit Kurbel, also ganz "konventionell" Er hatte den Haken noch nicht richtig im Wasser da hat auch schon der erste Lachs angebissen! Es war aber ein Weibchen und so haben wir es wieder frei gelassen. Immerhin soll sie noch die Chance haben, fuer den Fortbestand ihrer Art zu sorgen!
Irgendwie hatte ich den richtigen Schwung jedoch noch nicht raus. Geangelt wird hier uebrigens nur mit buntem Plastik-Koeder, also ohne Wuermer etc. Ian hat mir dann noch mal gezeigt, wie ich den Haken schwungvoll ins Wasser bekomme und hatte natuerlich gleich wieder einen Fisch dran! Den habe ich dann schoen langsam an Land gebracht, wo er (diesmal war es ein Maennchen) erschlagen wurde. Dann werden zum Ausbluten die Kiemen aufgeschnitten und der Fisch in ein kleines Becken am Ufer gelegt und angebunden, wo er stetig von Frischwasser umflossen wird.
Brian hatte mit seinen Fliegen bisher noch kein Glueck...
Und da der Gast gluecklich sein soll habe ich erst mal eine Pause eingelegt. Ausserdem roch es so seltsam streng...
Kein Wunder, denn nur wenige Meter flussab stieg gerade ein Baer durchs Wasser zur Kiesbank auf der wir lagerten!
Viel naeher kommen die Baeren nicht
Zum Glueck haben die Baeren Respekt vor den Menschen und gehen ihnen aus dem Weg sofern man sie nicht ueberrascht. Daher muss man immer genug Laerm machen wahrend man dort draussen ist. Ian hat ausserdem immer ein Gewehr dabei, fuer Notfaelle.
Nachdem Brian dann schweren Herzens das Fliegenfischen hat sein lassen fing er innerhalb kuerzester Zeit mit der anderen Rute mehrere Silber-Lachse, der groesste wog 13,6 US-Pfund (6,2 kg)!
Ganz zum Schluss habe ich dann auch noch mal mein Glueck versucht - mit Erfolg:
Die Fische werden dann noch vor Ort ausgenommen und filetiert
Die Feinarbeiten werden dann erst nach der Rueckkehr zur Lodge vorgenommen. Dort werden Die Filets dann meistens portionsweise vakuumverpackt und eingefroren.
Als Alternative bietet sich das Raeuchern an.
Aufbruch: | 11.09.2005 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 20.10.2005 |