Die Sehnsucht ruft - ein Wiedersehen auf Kodiak (deutsche Version)

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von valesca schaefer

Alaska: Zurück auf Kodiak, diesmal im Spätsommer

13.09.05

Was ein grandioser Start!
Frueh um 7:30 startete die Bush Hawk (ein kleines Wasserflugzeug) vom Lilly Lake in Kodiak mit Kyle als Pilot und mir als einzigem Passagier in Richting Zachar Bay. Im fruehen Morgenlicht lag die Insel unter mir und ich sah in der Ferne wenige schneebedeckte Gipfel, ansonsten herbstliche Farben unter mir. Die Flugroute ging erst ziemlich genau nach Westen und dann ueber den Spiridon Lake nach Sueden und in suedoestlicher Richtung hinein in die Zachar Bay.

Anton Larsen Bay

Anton Larsen Bay

Sally Island

Sally Island

Alle warteten sie schon am Strand um mich willkommen zu heissen und andere zu verabschieden. Ian brachte mich gleich zu meinem/unserem Quartier, einem der Gaestezimmer. Sein Zimmer ist ziemlich klein und es gibt nur einen Holzofen in der Diele. Die Gaestezimmer jedoch sind alle mit Gasoefen ausgestattet.

Im Laufe des Vormittags dann wurden fast alle Gaeste ausgeflogen. In eine Bush Hawk passen maximal vier schmalhueftige Passagiere, also normalerweise nur drei... Zusaetzlich kam dann von einer anderen Fluggesellschaft noch ein "Veteran", eine Widgeon. Das ist ein Flugzeug, das sowohl im Wasser als auf Land landen kann, da es Raeder hat und Kufen unter den Fluegeln. Ich kann es schlecht beschreiben, daher setze ich mal ein Bild rein:

Widgeon

Widgeon

Widgeon fertig zum Start

Widgeon fertig zum Start

Nach dem Mittagessen hatte ich dann das unverschaemte Glueck, mit Ian auf eine Baeren-Beobachtungstour gehen zu koennen. Wir wurden zusammen mit einem Touristenpaerchen aus Colorado zum Frazer Lake geflogen. Dort gibt es eine Fischtreppe an einem kleinen Wasserfall und eine Lachsbeobachtungsstation der staatlichen Fisch und Wild Behoerde. Der Fluss ist ziemlich flach und so treffen sich dort nach Ians Aussage vor allem Baerenmuetter mit ihren Jungen und schoepfen aus dem Vollen. doch jetzt ist die Lachssaison vorbei und die Baeren sitzen nicht mehr zu Hauf im Wasser.
Bereits vom Flugzeug aus hatten wir ein paar Baeren etwas flussab gesichtet. Also wanderten wir am Ufer entlang, durch Tundra und Sumpf um sie aus der Naehe betrachten zu koennen. Auf dem Bergruecken hinter dem Fluss sahen wir in weiter Ferne eine Mutter mir zwei Jungen und spaeter noch eine mit drei zweijaehrigen Jungen. Nach einiger Zeit kamen wir zur Muendung eines kleineren Nebenflusses, den wir nicht ueberqueren konnten. Also hiess es umkehren und hoffen, dass vielleicht einige der Baeren mittlerweile den Weg hinab zum Fluss genommen hatten.

Fireweed am Frazer River

Fireweed am Frazer River

Und dann kam er den Huegel hinab: ein Gigant von Baer! Langsam und in unsere Richtung starrend kam er den Huegel auf der gegenueberliegenden Flussseite herab. Schliesslich setzte er sich hin und dabei konnte man deutlich sehen, wie sein Fettwanst wogte! Letzendlich haben wir ihn eine ganze Weile beim Schlafen bzw. Doesen beobachten koennen. Ab und zu gab er grunzende Laute von sich, schnaubte von Zeit zu Zeit und fuhr sich mit der Tatze ueber das Gesicht um die vielen um ihn her schwiirrenden Fliegen zu vertreiben.
Ian schaetzte ihn auf gute 8-9 ft (2,5 - 3 m).

Kodiak Baer kurz vor dem Einschlafen...

Kodiak Baer kurz vor dem Einschlafen...

... und nach dem Aufwachen

... und nach dem Aufwachen

Dann war es auch schon Zeit, den Rueckweg anzutreten.
Im flachen Wasser an der Fischtreppe konnten wir dann noch einen kurzen Augenblick eine Baernmutter mit ihren drei Jungen beobachten.

ein leckeres Mahl

ein leckeres Mahl

Auf dem Rueckflug sah ich dann noch einige Herden von weissen Bergziegen auf den Haengen.

Bergziegen (die weissen Flecken)

Bergziegen (die weissen Flecken)

Nach dem Abendessen (gegrillter Heilbutt) war der Tag fuer mich dann auch bald zuende...

© valesca schaefer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Per Billigflieger geht es nach Alaska um meinen Freund Ian wieder zu sehen. Eine Woche muss er bis zum Saisonende auf der Lodge noch arbeiten, dann werden wir ein paar Tage durch die Wildnis wandern. Zum Kontrast geht es anschließend in den Südwesten der USA...
Details:
Aufbruch: 11.09.2005
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 20.10.2005
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
valesca schaefer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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