Sutter&Schottka unterwegs in Malaysia, Borneo, Thailand
Brunei hin und zurück
Untertitel des Kapitels:
Eine Fahrt für Stempelsammler
Unser Plan ist, mit dem Bus nach Brunei zu fahren, dann den Rückweg mit der Fähre über die Insel Labuan nach Kota Kinabalu anzutreten.
Die Fahrt kostet pro Person ca. 25 Euro und führt in 7 Stunden nach Bandar Seri Begawan, der Hauptstadt von Brunei, dem reichsten Staat Asiens.
Um einen Auffahrunfall zu verhindern, ist unser Bus auf dem seitlichen Rasenstreifen gelandet. Aus eigener Kraft kam er da nicht mehr heraus. Aber immer gelassen bleiben, es gibt immer eine Lösung. Ein LKW und ein kräftiges Seil schafften Abhilfe und schon führen wir weiter.
Nun fangen wir an, Stempel für unseren Reisepass zu sammeln. Erste Grenze, Sabah - Sarawak. 2 Stempel werden fällig. Nächste Grenze: Sarawak - Brunei. Wieder 2 Stempel. 3.Grenze ist dann Brunei - Sarawak, was wiederum 2 Stempel ergibt. 4. Grenze ist Sarawak - Brunei, wir bekommen weitere 2 Stempel und haben die stattliche Anzahl von 8 Stempeln im Pass. Nicht zu vergessen, an jeder Grenze waren 2 Formulare auszufertigen. Fast hätten wir es vergessen, zwischen Sarawak und Brunei durfte der Bus mittels Fähre einen Fluß überqueren. Vermutlich ist man sich über den Brückenbau noch nicht einig. ......und das kann dauern!
Jetzt sind wir für das Abenteuer Brunei bereit. Anders als im übrigen Asien ist es hier auffallend ruhig und wir sehen kaum Menschen auf den Straßen.
Auf den ersten Blick ist vom Reichtum nicht viel zu sehen. Über dem Stadtbild ragen die Prunkbauten der Moscheen. Vor allem die Goldkuppel der Omar-Ali-Saifuddin-Moschee und der Sultan-Hassanal-Bolkiah-Moschee. Die Goldkuppel am Horizont gehört zum Sultanspalast, dort wohnt der Sultan mit seinen beiden Frauen und den neun Kinder. Es ist mit seinen 1800 Zimmern das größte Wohnhaus der Welt. Leider konnten wir nicht rein, aber an 3 Tagen im Jahr - immer nach dem Ramadan - wird jeder Bruneier dort bewirtet. In dieser Garage stehen wohl 300 Fahrzeuge und der Sultan fliegt seine Maschine schon mal selber, wenn er weg will. Renten, Gesundheitsfürsoge, all das ist für die Bürger Bruneis kostenlos. Der Sultan teilt seinen Reichtum mit den Bürgern des Staates, vor allem dann, wenn sie Moslems sind. Hier wird dieser konservativ gelebt und selbstverständlich gibt es hier keinen Alkohol und selbst die Stewardessen der Fluglinie tragen Kopftücher.
Wenn in Brunei vom Sultan gesprochen wird, wird nicht das Wort Sultan verwendet, sondern stets "his Majesty" und sein Familie ist die königichen Familie.
Wir finden ein schlechtes, aber teures Hotel, namens Jubilee.
Am nächsten Tag gönnen wir uns eine Bootsfahrt auf dem Brunei River, welche uns an den Prunkbauten vorbei und bis in die Mangrovenwälder hinein führte. Wir sahen Nasenaffen (die es nur in Sabah und Brunei gibt), ein junges Krokodil, Warane und waren begeistert.
Die wenigen Leute, die wir gesehen haben, waren auffallend freundlich und haben uns stets von sich aus angesprochen. Die wenigen Touristen, die sich hierher verirren, fallen auch auf. Wir meinen, wir müssen da nicht wieder hin, uns war es einfach zu ruhig.
Am 12.1.2011 - unserem 4.Hochzeitstag - wollen wir uns erst mal per Fähre eine schöne Fahrt auf die Insel Labuan gönnen.
Die Realität gestaltete sich wie folgt:
Unterschiedlichste Angaben zur Abfaht des Busses nach Muara, zirka 26 KM von der Hauptsadt entfernt, wo wir uns eine schillernde Hafenatmosphäre vorstellen.
Als endlich der Expressbus - natürlich mit erheblicher Verspätung - in Muara ankam - ist dort die Fähre gerade abgefahren. Es ist nun 9:30. Wir nehmen dann eben die Fähre um 13:00. Doch sorry, heute, morgen und übermorgen ist diese Fähre gestrichen. Wir müssen bis 15:30 warten. Um uns ist gähnende Leere, hier ist der Hund begraben. Wir sehen nichtmal das Meer, Essen und Trinken gibt es auch nicht.
Irgendwann nehen wir einen lokalen Bus, der uns in die nahe gelegene Hafenstadt bringt. Die Stadt ist recht überschaubar, so etwa 8 Häuser sind vorhanden. Wir nehmen eine kleine Mahlzeit zu uns und mal wieder einen Tee. Heute liegt die Aida im Hafen, das sehen wir von der Ferne.
Für einen Brunei Dollar (1 € entspricht 1,67 $ ) kehren wir zum Hafen zurück und machen ein Nickerchen. Machen eine nette Bekanntschaft mit 2 englischen Weltenbummlern, die die ähnlichen Probleme mit Bus und Fähre hatten und bekommen dann den Ausreisestempel aus Brunei. Nach ca einer Stunde erreichen wir Labuan, dort erhalten wir den Einreisestempel für Sabah und somit ist die Nummer 10 erreicht. Würden wir die Tour nocheinmal machen, hätten wir kaum noch Platz in unserem Reisepass.
Labuan ist das Ausflugsparadies für Bruneier und die dort beschäftigen Arbeiter der Ölindustrie, die gerne hier einen heben. Alkohol ist billig, da es sich bei der Insel um eine Zollfreizone handelt (z.B. 1 große Flasche Tiger Bier 3 RM, im Gegensatz zu 19 RM im übrigen Malaysia). Hotels alle überfüllt, wir bekommen nur noch einen Familyroom und den nehmen wir, koste es, was es wolle. Mit einem kühlen Weißwein können wir dann doch noch auf unseren Hochzeitstag anstoßen und entspannen uns dann bei einem guten Abendessen im Freien.
Am nächsten Tag um 8 Uhr ist Abreise per Fähre nach Kota Kinabalu ( 4 Stunden Fahrt für 33 RM - erste Klasse ).
Wieder in KK empfängt uns die quirlige asiatische Lebensweise und wir bekommen sogar ein Zimmer (in einem Dorm mit 6 Betten für uns ganz alleine) wieder im Sensi Backpackers Hostel, wo auch unser Gepäck noch auf uns wartet.
Bei unserer Lieblingsfluglinie, der Air Asia, buchen wir für morgen, dem 15.1.2011 einen Flug über Kuala Lumpur nach Langkawi. Von dort melden wir uns dann wieder.
Wir gehen davon aus, dass uns jetzt der gemütlichere Teil der Reise bevorsteht und freuen uns darauf.
Warten auf deb Bus nach Brunei
Das kleine Krokodil
Aufbruch: | 07.12.2010 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 17.02.2011 |
Thailand